II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1889

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tionsfehler nicht ganz verwischt verden. Die eingefügten Operetten
Wiener Stimmung die gebracht wurde durch Valtertöne und Szenerien
von Grinzinger Heurigengärten und ähnlichen wohlbekannten Effek¬
ten, wirkten genau so aufgepickt vie die roten santstreifen, die
man im Süden oft findet wo man es für gut häft dadurch alte schöne
Marmor säulen Ffestlicht zu machen. Else Jarlbak hatte als Christine
ihre erste grosse Rolle inne. Ob wir nicht an diesem Abend den
ersten Schimmer einer neuen Operettendiva sahen, auf die wir gevar¬
tet hatten? Sie sieht gut aus, hat Jugend und Stimne. Teils aus
Nervosität, teils aus der Art der Rolle selbst wirkte sie diesen
Abend etvas schlaff. Aber vor grössere und bessere Auf gaben ge¬
stellt vird Else Jarlbak bestimmt, geurteilt nach dem vas sie ge¬
stern abends zeigte — einen zukünftigen Platz in den ersten Reihen
unserer jungen Schauspieler behaupten können. Es ist der richtige
Stoff in ihr
Das grosse darstellerische Erlebnis des Abends var
Holger Reenbergs alter Geiger. Das war durch und durch Schnitzler
und keine Spur von Operette, fein ausgesprochene Kunst. Erling
Schröder gab den Liebe spielenden Leutnant etwas zu steif für diese
Art aber schön anzusehen in seiner funkelnden Uniforn. Stimme hat
ja auch er. Der Abend gab Gelegenheit festzustellen, dass Klara
Oestöls lebhafte Entgegnungen und gevinnende Naseveisheit bein
Publikum Gefallen fanden und dass Toni Bau es versteht selbst in
kleiner Rolle sich Geltung zu verschaffen. Ebenso darf Goma Harald¬
sted gute Bühnenaussi chten haben in dem zweitschversten Rollenfach.
Das Theater hat sein Bestens getan und viel in die Vor stellung ge¬
setzt
S. P.T.