II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1891

Liebe
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der Gesetzzeitung etwas über Verletzung der ethischen Werte gestan¬
den ist. Aber ich lese nicht die Gesetzzeitung und da ist schliess¬
lich ni emand im Theater der dies tut, Ich kann nur sagen, dass vir
das Stück vom Theaterverleger Karl Strakosch gekauft haben und
falls die Ehre des lieben Verstorbenen verteidigt werden so11, väre
es an ihm, zu Felde zu ziehen.
Schnitzlers Erben sind zufrieden.
Als wir mit Karl Strakosch sprachen sagte er: Ioh habe
die Wiener Zeitungen vor mir, welche ein Interview mit Oscar Straus
bringeb, der die Musik zu Vschwärmerei! schrieb. Aus diesen Inter¬
view geht hervor, dass Straus seinerzeit mit Schnitzler über eine
solche musikalische Umarbeitung von Liebelei gesprochen hat. Schnitz¬
ler ging auf den Gedanken ein aber als er starb, ohne dass er zur
Ausführung kam, ist die Bearbeitung von anderen vorgenommen worden
aber im vollen Einverständnis mit Schnitzlers Erben. Ich kann hinzu¬
fügen, dass das Raimund Theater in Wien, wo man ja auch Schnitzler
kennt, in kurzer Zeit die Preniere der Operette haben wird und man
schein in Oesterreich der Erstauf führung mit grossem Interesse ent¬
gegenzusehen. Schliesslich kann ich nicht verstehen, warum das
Ministerium nicht einschritt, als vor ein paar Monaten die Blätter
schon mitteilten, dass Detnye Teater die Operette herausbringen wird.
Das Theater und die Verleger sind natür lich durch die Anfrage des
Ministeriums etwas auf gescheucht und deshalb baten wir gestern
Dr. Toben Lund, uns über die Gründe des Geschehens auf zuklären.
Dr. Torben Lund ist Sekretär des Ausschusses, der vom Ministerium
zu dem Zwecke eingesetzt wurde, die persönlichen ideellen Rechte
der Künstler zu wahren und er ist es, der das neue Verfassergesetz
mit Kommentaren herausgab. VIm neuen Verfassergesetz von 1923 fin¬