II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1895

Liebelei
5. Serezer box 13/6
Nas geschehenaz. var
Das Theater war durch seine Nahl eine Weltoperette aus der
Taufe zu heben, seiner Pflicht bewusst. Man hatte das Orchester
vegrössert, man gab sich viel Mühe die Viener Stimmung der Tornure
Zeit hervorzuzaubern und die Schauspieler nahmen ihre Aufgabe un¬
geheuer ernst. do zur hinreissende Ensembhekunst vie die damals
in Jom fru buret — von so einem Erfolg träumte vohl das Theater —
sah man nichts.
Aber allen Respekt vor Erlins Schröder. Fr ver der netteste
Wiener Leutnant und währ end seiner grossen Arie hatte er vehrhaft
internationalen Schnitt - ebenso Else Jarlbak, welche reizend sang
und tatsächlich an eine Tagero-Typie als alter Zeit erinnerte,
dann Klarg Oestö deren Launez und Natürlichkeit nit jeder Volle
die sie bekommt zunimmt und gestern abend ging uns allen die kleine
Mitzi Schlager zu Herzen - aber schliesslich und endlich noch
Holger Renberg, der als alter Geiger Menschlichkeit darstellt in¬
mitten all den Operettensentimentalitäten.
Ein anmutiges Talent im Schwunge
Mogens Damm gehört offenbar zu den richtigen Operetten¬
freunden, denn er brachte sein anmutiges Talent in vollen Schwung,
als er die Uebersetzung vornahm. Emanue1 Gregers muss für die Insze¬
nierung gelobt werden. Der alte Heurigenfreund Karl Lund für seine
Dekorationen. Holger Bjerre für die Tänze, Kai Rosenberg mit etvas
mehr Zurückhaltung für die Leitung des Orchester-————- und lasst
uns zum Schluss Karl Strakosch preisen, der Kopenhagen eine inter¬
nationale Urauf führung nach der anderen verachafft. Ueber das Schick¬
sal des Stückes lässt sich schwer sprechen .. aber wir sind durch¬
aus geneigt, die Operettenfreunde für die absoluten Sieger zu halten
Jörgen Bast