Liebelei
nnetnententenenentnmeneter
—
box 13/6
Oelngl Beuunde
2
4
Schnitzlers Liebelei als Operette.
VSchwärmerei! im Detnye Teater.
Dies ist innerhalb des Theaters ein charakteristisches Zeichen
der Zeit ebenso wie für den Wechsel der Generationen, dass das
Drama der einen Generation zur Operett der anderen gemacht vird.
So schne11 velchseln die Gefühle der Sinnesart oder besser ihr
Ausdruck, so schne11 werden Konflikte beigelegt und ihrer Gültig¬
keit beraubt, dass Stücke, welche unsere Eltern Vwirklich! und
echt fanden, heute mit Musik genossen werden müssen, damit die
Zeit sie aufnehmen so11. Das gilt natürlich nicht für alle Stücke,
aber namentlich für die typischen Zeittheater - für uns heute
besonders vereinzelt Stücke der 8o er und 9oer Jahre; Der Realis¬
mus dieser Zeit des Theaters ist ja jetzt Vheimlicher“ Junwirklich“
Tromantischl geworden. Er kann in Valzertakt und mit Arien gebr acht
werden. Kurz und gut, Schnitzlers Liebelei wurde zur Operette ge¬
macht und Liebelei verwandelt sich in Schwärnerei. Etvas ist ja
dran. Diese Seelenqualen unter Militärpersonen - diese blauäugigen
lusikerstöchter, diese Zweifelhaftigkeit im Passenden daran, dass
eine Dame Zigaretten raucht, oder daran, dass ein Leutnant allein
zrückgelassen wird in der Nohnung eines jungen Mädchens wenn sie
selbst nicht zur Stelle ist (und noch mehr falls sie es ist) sind
ja für die heutige Zeit nur Operette - denn dies kommt uns keinem
als Konflikt vor, es ist nur eine äussere Form und etwas romanti¬
sche Seelenqual mit Säbel und hohem C. Doch bestimmt nicht gestern
abends. Liebelei scheint doch eines Besseren wert zu sein. Sie
muss etwas künstlerischen Stoff in sich gehabt haben, da man findet,
dass sie gestern abend mi ssbraucht wurde. Sie musste einen Ton in
sich gehabt haben und dieser eine Ton kann nicht durch Operetten¬
musik gebracht werden, ohne falsch zu klingen.
nnetnententenenentnmeneter
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Schnitzlers Liebelei als Operette.
VSchwärmerei! im Detnye Teater.
Dies ist innerhalb des Theaters ein charakteristisches Zeichen
der Zeit ebenso wie für den Wechsel der Generationen, dass das
Drama der einen Generation zur Operett der anderen gemacht vird.
So schne11 velchseln die Gefühle der Sinnesart oder besser ihr
Ausdruck, so schne11 werden Konflikte beigelegt und ihrer Gültig¬
keit beraubt, dass Stücke, welche unsere Eltern Vwirklich! und
echt fanden, heute mit Musik genossen werden müssen, damit die
Zeit sie aufnehmen so11. Das gilt natürlich nicht für alle Stücke,
aber namentlich für die typischen Zeittheater - für uns heute
besonders vereinzelt Stücke der 8o er und 9oer Jahre; Der Realis¬
mus dieser Zeit des Theaters ist ja jetzt Vheimlicher“ Junwirklich“
Tromantischl geworden. Er kann in Valzertakt und mit Arien gebr acht
werden. Kurz und gut, Schnitzlers Liebelei wurde zur Operette ge¬
macht und Liebelei verwandelt sich in Schwärnerei. Etvas ist ja
dran. Diese Seelenqualen unter Militärpersonen - diese blauäugigen
lusikerstöchter, diese Zweifelhaftigkeit im Passenden daran, dass
eine Dame Zigaretten raucht, oder daran, dass ein Leutnant allein
zrückgelassen wird in der Nohnung eines jungen Mädchens wenn sie
selbst nicht zur Stelle ist (und noch mehr falls sie es ist) sind
ja für die heutige Zeit nur Operette - denn dies kommt uns keinem
als Konflikt vor, es ist nur eine äussere Form und etwas romanti¬
sche Seelenqual mit Säbel und hohem C. Doch bestimmt nicht gestern
abends. Liebelei scheint doch eines Besseren wert zu sein. Sie
muss etwas künstlerischen Stoff in sich gehabt haben, da man findet,
dass sie gestern abend mi ssbraucht wurde. Sie musste einen Ton in
sich gehabt haben und dieser eine Ton kann nicht durch Operetten¬
musik gebracht werden, ohne falsch zu klingen.