II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1897

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Liebele
Mamnslei
Auf jeden Fall war es eine Vulgari rung eines guten Stückes
die man da beging; und die Virkung des tückes auch beim Publikum
war schlechter als wenn man das richtig Stück gebracht hätte.
Dies ist das Fazit des Abends und im Grunde genommen auch das Urtei1
über die Oscar Strausl'sche Operette Ischwärmerei! nach Schnitzler.
Fun das Stück wurde auch in anderer Beziehung zu einem weder-noch.
Nicht ganz Operette sondern Schauspiel mit schlechter und ein-und
unterlegter Musik und ein paar grossen Imusikalischen Stellen“ die
mehr Oper als Operette waren. Ein grosses Ensembie mit vier Per¬
sonen (das ernste und das heitere Paar) und im letzten Akt eine
grosse Abscheids und Blunenarie des Helden. Die Stellen waren die
besten und danach kann man vielleicht schliessen, dass Liebelei
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ein Opernsujet ist, falls es schon als Nusikstück gebracht werden
soll. Die Operette zeigt auf jeden Fall dass sie nicht bestehen
kann. Ein dramatischer Techniker wie Schnitzler verträgt auch gar
nicht leingelegte neue Auftritte in romantischen Milieus.! Eine
Rennbahn ausserhalb Wiens, ein Heurigengarten unter blühenden Bäu¬
wen, sehr niedlich gedacht, aber szenarisches Leben bekomme es nicht.
Es wird nur zur Dekoration, Szenenbilder ohne Handlung und Text.
Gestern abend fesselten einzelne Details, andere unter¬
hielten. Eine lebensvolle Replik dranatisch seltener Stellen. Und
zu den Operetteneinlagen wurde kräftig geklatscht. Aber selbr: venn
auch zum Schluss die Taschentücher des Damenpublikums zum Vorschein
kamen, war kaum von virklicher Regung die Sprache, selbst bei den
Wohlwollendsten nicht. Dazu s immten Schauspieler, Rollen, Texte
und Musik zu wenig überein.
Den Sieg des Abends trug Klara Oestö als unartige Schlager¬
Mitzi davon. Eine herrliche Rolle, die nicht verdorben werden kann