Liebelei.
Lassenei box 13/6
Schwärmerei
Das gezuckerte Operettengericht vernichtet schnitzlers Stück.
Man kommt in Versuchung zu glauben, dase ein dder der andere
Möbenhändler oder Inhaber einer Theatergarderobe der 8o er Jahre
mehrere unserer Theaterleiter unter seine Macht bekommen hat und
jetzt sein Lager durch den Repertoireplan verkauft. Frau Thalia
schmückt sich krampfhaft mit Sattleranhängsel der Klümpchenzeit
und selbst interessante Gesichter bluffen mit banaler Emsigkeit.
Gestern am Abend erlebten wir die Weltur auf führung von Schnitz¬
lers VLiebelei! umgearbeitet zu dem fedesten Gesangstück. Zum ersten-
mal freut man sich über Schnitzlers Tod. Wie würde der gelitten
haben wenn er seine VAnatol Typen sehen müsste, versehen mit
diesem Schokoladeüber zug von dem er sie mit seinem grossen Ta¬
Lent befreit hatte. Im Programm gibt der Uebersetzer Mogens Damm
zu, der seine Arbeit Inach Wunschl gemacht hat, dass Liebelei
niemals mit dem unschuldigen VSchwärmerei“ übersetzt werden kann
und da soll er recht haben. Nach Schnitziers Aussage bedeutet
Liebelei kaltsinnige Form von Leichtsinn, eine reine Rekorsjagd
auf dem Gebiet der Liebe und seine Liebelei ist die Geschichte
eines fesshen Leutnants, der sich dem ziemlich stupiden Kasernen¬
sport beugt und deshalb durch Veibergeschichten so ruiniert Est,
als er endlich jene trifft, die kommen musste - das Glück kann
nicht Virklichkeit werden, die Vergangenheit schliesst die Zukunft
aus. Feich ausgezeichnetes Symbol darin zu finden ist, dass er
als er endlich die Eine, die auserwählte gewinn, leider seine
letzte Liebesaffäre mit einem Due11 abschliessen muss, bei dem
er föllt. Das ist eine kleine herbe Novelle. Nenn man jetzt bedenkt,
Lassenei box 13/6
Schwärmerei
Das gezuckerte Operettengericht vernichtet schnitzlers Stück.
Man kommt in Versuchung zu glauben, dase ein dder der andere
Möbenhändler oder Inhaber einer Theatergarderobe der 8o er Jahre
mehrere unserer Theaterleiter unter seine Macht bekommen hat und
jetzt sein Lager durch den Repertoireplan verkauft. Frau Thalia
schmückt sich krampfhaft mit Sattleranhängsel der Klümpchenzeit
und selbst interessante Gesichter bluffen mit banaler Emsigkeit.
Gestern am Abend erlebten wir die Weltur auf führung von Schnitz¬
lers VLiebelei! umgearbeitet zu dem fedesten Gesangstück. Zum ersten-
mal freut man sich über Schnitzlers Tod. Wie würde der gelitten
haben wenn er seine VAnatol Typen sehen müsste, versehen mit
diesem Schokoladeüber zug von dem er sie mit seinem grossen Ta¬
Lent befreit hatte. Im Programm gibt der Uebersetzer Mogens Damm
zu, der seine Arbeit Inach Wunschl gemacht hat, dass Liebelei
niemals mit dem unschuldigen VSchwärmerei“ übersetzt werden kann
und da soll er recht haben. Nach Schnitziers Aussage bedeutet
Liebelei kaltsinnige Form von Leichtsinn, eine reine Rekorsjagd
auf dem Gebiet der Liebe und seine Liebelei ist die Geschichte
eines fesshen Leutnants, der sich dem ziemlich stupiden Kasernen¬
sport beugt und deshalb durch Veibergeschichten so ruiniert Est,
als er endlich jene trifft, die kommen musste - das Glück kann
nicht Virklichkeit werden, die Vergangenheit schliesst die Zukunft
aus. Feich ausgezeichnetes Symbol darin zu finden ist, dass er
als er endlich die Eine, die auserwählte gewinn, leider seine
letzte Liebesaffäre mit einem Due11 abschliessen muss, bei dem
er föllt. Das ist eine kleine herbe Novelle. Nenn man jetzt bedenkt,