II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1974

Lieb
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Begensburger IIE
Regensburg
23UN
Theater, Musik und Literakur.
Sommertheater.
810
Liebelei.
Artur Schnitzler feierte am 15. Mai seinen sechzigsten
Geburtstag.
-Sommerthester hätte den Dichter
nicht besser feiern könne## als dutch die gestrige Auffüh¬
rung seiner „Liebelei“, be din gut Dreißigjährigen
seinerzeit bekannt gemag#t has Und frisch ist dieses
Werk geblieben frisch und spannend in seiner breiten
Zeichnung behaglich=leichtsinnigen Wiener Lebens, von
dem der tragische Einzelfall um so krasser und wir¬
kungsvoller sich abhebt.
Die Aufführung stand auf einer Höhe, die auch im
Winterspielplan Anerkennung verdient hätte. Frl.
Halden gab die Mizzi. Sie war ein echtes Weaner
Madel, mehr resch als fesch. mehr die Zunge strapa¬
zierend als das Herz, — aber lieb. Ihr vor allem ver¬
hankt der erste Akt Leben und Lustigkeit. Auch ihr
stummes Spiel am Schluß verdient volle Anerkennung.
Ihre Freundin und zugleich ihr Widerspiel, die Chri¬
stine, gab eine neue Kraft, Frl. Hertha Wild. Zu
herb, ja fast ungelenk im Anfang, trug sie im dritten
Akt das Werk mit sicherer Gestaltungskraft zu seinem
tragischen Höhepunkt empor. Zweifel und Angst und
das Gefühl getretener Liebe steigerten sich zu einem
Ausbruch lebenssatter Verzweiflung, der aufs tiefste
zu packen wußte. Sie beherrschte die Szenesund der
Beifall des Schlusses galt vor allem ihr. Die übrigen
Darsteller, vor allem Pleß und Hohenau als Fritz
und Theodor, schlossen die Vorstellung zu befriedigender
Rundung.
Nach diesem Abend darf mit betonter Anerkennung
ausgesprochen werden, daß im Sommertheater ehrliche
Arbeit geleistet wird.
Vielleicht, daß sich doch eine
Wiederholung der „Liebelei“ lohnt? Das dramatisch so
äußerst wirksame Werk verdient in dieser Wiedergabe
weitesten Kreisen bekannt zu werden.
Dr. H. R.
M

„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioriertes
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Ausschnitt aus:
ue Ceeider Zellung
9 4 NOV
vom:
Schnihlers „Liebelei“
Kammerspiele
Arthur Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“ vermag“,
uns nur noch wenig zu packen. Das an der zu ernst
genommenen Liebelei zerbrechende Mädchen könnte
auch heute erschüttern, aber dann müßte es auch
menschlich viel größer dargestellt sein, als es Schnitz¬
ler tat, der einzelne Charaktere nicht ausführte und
zuletzt an Aeußerlichkeiten hängen blieb. Denn was
an Christines Liebe zu Fritz Lobheimer echt schien,
entpuppt sich im letzten Akt als gekränkte Eitelkeit
und Ichsucht. Dazu kommt jene müde Todesstic¬
mung, die wie ein Alp auf dem Schauspiel lastet und
auch den Zuschauer niederdrückt.
Die Kammerspiele waren unter der Regie Wer¬
ner Haußmanns redlich bemüht, der „Liebelei“
zu einem starken Eindruck zu verhelfen. Getroffen
war die
todesnahe Stimmung, die das Tun des
Menschen zu schattenhaftem Soiel werden läßt.
Haußm un zeichnete echt die Gestalt des sch mut¬
los treibenlassenden Lobheimer. Der stille Liebe
spendenden Christine verlieh Lilli Schubert leicht
übersteigerten Ausdruck. Ausgezeichnet Marg#s
Grimm als Strumpfwirkersfrau. Ferdinand Wel¬
ter war gut im stummen Spiel am Schluß. Sofie
Werner bot ein lebenslustiges, unproblematisches
Wiener Mädel. Die beste Studie des Abends
Alfred Ottos alter Violinspieler Weiring, über¬
zeugend in väterlicher Güte und Sorge. Dr. H. X.
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sana Masi, Isabella Rivae Lia di Loren¬
Rzo, con gli atlori Biliolti, Pierangell, Giar¬
lini, Ceseri, Favi, Oppi. Martini, solto la
„Idirezione di Ettore Berti, II repertorio
Ccomprende: La Famiglia dell'antiquario
di Goldoni, Crislind di„Schnitzler, La Fa¬
migli vorrolta ir'Tolstoie La Monaching
Einseppina Ferioli. 1 varli lavori 66-1
ranno presentati sollo la gregies di Ber¬
II, Scharoff e-Güldo Salvinl.