Liebelei
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Wer mit einem so braven, treuen und
„Wie Klein-Eischen das
guten Herzen, wie es Klein-Elschen
Christkind suchen ging.“
hat, etwas sucht, der findet. Klein¬
Von Lehmann Haupt.
Elschen sitzt mit ihren hungernden
# Amnanrung amf 18. Dez.
drei Geschwistern im dürftigen
Raume. Die Mutter ist mit dem Jüngsten auf der Suche nach Brot.
Elschen stillt die hungernden Mäuler mit guten Trostesworten und
tanzt und singt mit den Kleinen. Heller Jubel, die Mutter kehrt zu¬
rück; doch, o Jammer, sie bringt leere Taschen, nicht einmal einen
Bissen Brot. Elschen kommt auf eine gute Idee, Heut' ist ja heiliger
Abend, sie wird das Christkind suchen gehen und es hierher bringen.
—
Sie kommt nun tief in den Wald hinein und wird in das Reich
der Zwerge, später in das feenhafte der Nixen geführt. Hier wie
dort widersteht sie allen Lockungen, sie denkt immer nur an lieb'
Mütterchen. Und auch dem letzten lockenden Ruf, zu einem reichen
Bauer für immer zu gehen, folgt sie nicht, weil sie das Gute nicht
für sich allein will und immer an ihre Lieben zu Hause denkt. Vor
Müdigkeit ist sie endlich im Walde eingeschlafen. So findet sie ihr
Vater, der von seiner Familie als tot beweint wurde, weil er von
seiner letzten Schiffahrt nicht heim kam. Beide kehren nun nach
Hause zurück und es dauert nicht lange, so erscheint bei diesen
armen und doch reichen Menschen das liebe Christkind mit allen
schönen und guten Sachen. Denn Knecht Rupprecht hat Klein-Elschen
stets beobachtet und belohnt so ihre rührende Bravheit, Treue und
Güte. Das die Moral des Stückes. — Für die Kinder gab es viel zu
sehen. Zwerge und Hexen, Nixen und Kobolde, Krokodil und See¬
schlange u. dergl. mehr. Frl. Wild gab das Elschen recht gut.
Herr Lechner als Rupprecht hat wohl bei den Kindern mehr
Vergnügen als Angst hervorgerufen. Alle andern Mitspielenden in
kleineren Rollen waren gut. Die eingelegten Tänze gefielen. Die
Ausstattung war prächtig und Groß und Klein konnte befriedigt aus
E. R.
dem Theater gehen.
Bei Schnitzler ist es immer so
„Liebeleit.
Schauspiel v. A. Schnitzler. „Im Anfang war die Liebe:“
in allen Ihrdf Einlächen Formen von der innigsten
Tiefe bis zum gewöhnlichsten erotischen Exzeß hat er
sie in seinen Werken behandelt, .. immer aber So,
daß das mystische Wunder nicht zerstört wurde. -
In „Liebelei“ wird das sittliche und tragische Gesetz
der Liebe formuliert: Wie gestaltet sich das Leben
eines Menschen, eines Weibes, das die Liebe zum
erstenmale kennen gelernt hat, und von ihr mit ihrem
stärksten sittlichen Gebot vollständig beherrscht wird,
wenn auf der Gegenseite, auf der Seite des Mannes,
diese Liebe nur als eine Episode, nur als „Liebelei“
empfunden wird: — Das ist nun ein Spiel der Seelen
und unter Umständen ein Mord an einer Seele!
lbsen läßt Ella Rentheim herausschreien: „Du hast die
höchste Todsünde begangen! Du hast das Liebesleben
getötet in dem Weibe, das dich liebte ... undedas
du wieder liebtest!“ — In „Liebelei“ ist aber die Tras
gik viel einfacher und menschlicher, ich möchte sagen
ter. Da entfesselt
alltäglich und deshalb herzze¬
Ich bin ihm
es sich in Christine: „Lieb'!
nichts gewesen als ein Zeitvert. — und für eine án¬
dere ist er gestorben —! Und ich hab'’ hab’siha
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—A