II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 2029

Liebelen
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Oesterr.
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WIEN
Ostland, Fürstente
29. APR. 193
2
Herzensschicksale.
Ueber die Aufführung dieses steirischen Volksstückes
unseres Schriftleiters in Neuern schreibt die „Westböh¬
mische Tageszeitung“:
Vor fast 400 Zuschauern fand im überfüllien Kohl¬
hofer-Theatersaal die tschsl. Uraufführung des in den Al¬
penländern Oesterreichs so bekannten gemütstiefen fünf¬
aktigen Volksstückes „Herzensschicksale“ des be¬
tagten Dichters Adolf Frankl (Schuldirektor i. R. in
Fürstenfeld, Oststeiermark) statt. — Ueber Leben und
Schaffen dieses auch durch andere Werke (Theaterstücke,
Versbücher, weitverbreitete echte Volksromane wie „Dem
Lichte entgegen!“, „Im gelobten Lande“ u. v. a.) bewährten
Freundes von Peter Rosegger, Ottokar Kernstock u. a. m.
sprach der Organisator dieses Abends, Dr. Robert Rein¬
hard (Neuern), unter dessen Leitung kunstbegeisterte Dil¬
letanten ihr Bestes zu bieten trachteten. Diese Lebenskragö¬
die des schlichten Dorfmädchens Leni und des jungen Schul¬
lehrers Reinprecht, von farbenprächtigen und wurzelechten
Episodenfiguren umrahmt, wird überall durch die glückliche
Mischung von Scherz und Ernst wirken, wo für „Nach¬
folgestücke“ aus dem Kreise Anzengruber und Schönherr
ein unverdorbenes Publikum sich vorfindet. Dieses bereits
1911 entstandene Volksschauspiel dürfte auch in den Rah¬
men des Deutschen Kulturverbandes und Bundes der
Deutschen in Böhmen eingereiht werden, was auch für des¬
selben Autors prächtiges, wirklich poetisch wertvolles Mär¬
chenstück „Weihnachtszauber“ noch bei Lebzeiten des 70.
jährigen Autors erfolgen sollte. Ein überparteilicher Volks¬
bildungsausschuß soll auf diese bildende Art im Neuerner
Bezirke auch die Werke von Anzengruber, Rosegger,
Ganghofer, Schönherr, Halbe („Jugend“), Kleist („Der zer¬
brochene Krug“), Schnitzler („Liebelei" und Einakter),
Hauptmann („Hanneles Himmekfährt“ usw.), also nur wirk¬
lich gute Werke den breiteren Volksschichten nahebringen.
— Der Reinertrag obigen, am 25. Mai (Christi Himmel¬
fahrt) zu wiederholenden Theakerabends wurde den Neuer¬
ner Arbeitslosen und Vereinen gewidmet.
Die „Südböhmische Volkszeitung“ schrieb u. a.. „Die¬
ses ehrlich gemeinte Volksstück behandelte die tragische
Liebesgeschichte eines Dorflehrers, der eine arme Häus¬
lerstochter, nachdem er sie in weinseliger. Laune zum Weib,
zur Mutter gemacht hatte, aus moralischen Gründen hei¬
ratet, während sein Herz, sein hochstrebender Geist, einer
anderen, seiner Jugendfreundin, gehört. Dieser gesteht er,
der unglücklich Verheiratete, seine Liebe. Seine Frau
wohnt ungewollt diesem Geständnisse bei und stürzt sich,
gebrochenen Herzens, von einer Anhöhe in die Tiefe, um
dem geliebten Manne den Weg zur Liebe, zum Erfolge
freizumachen. — Das Stück wurde von der Zuhörerschaft
sehr beifällig aufgenommen.
Auch „Die Neue Morgenpost“ in Prag berichteke von
einer „beifälligen Aufnahme. Die Hauptrolle wurde von
Frl. Swoboda meisterhaft dargestellt.“
„OBSERVER'
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Ausschnitt aus:
Vertety, New York
35.7.1933
Vienna.
vom:
Erich Glass
PHeinz Saltenburg acquires new
Oscar Straus opuspased og. Schnitz¬
ler’s Liebelei.
Art Film Co. resurrects with
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witheLöve at Court.
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