II, Theaterstücke 4, (Anatol, 0), Anatol, Seite 5

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4. Ana
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der Hand der rächenden Gatten enden, und dem sie ihre Stoffe ziemlich skrupellos frei ent= Wagners Tannhäuser und Sängerkrieg
nehmen, und dem gut getroffenen Wiener Lokal= Kuf der Warlburg. Sage, Dichtung und
charakteristisch für ital. Rechtsauffassung sind
kolorit schließen sie sich eng aneinander, und Peschichte, von Alexandra v. Schleinitz.
die Schlußworte Pragas: Allora usci, e andö
haben sämtlich denselben Helden: Anatol, einen Meran, Ellmenreich, M. 4.50. —
a costituirsi. — I giurati lo annoassolto!
Im Tone warmer, fast überschwänglicher
schwermüthigen, empfindsamen Menschen der
Bei Niccoro Giasvorra, Catania, erscheint
Verehrung für den Meister geht das Werk die
auf alles Alltägliche sein eigenes Empfinden!
eine neue Dichtung Atlantider von Mano
überträgt und daher mit den banalen und Ssagengeschichtlichen Grundlagen, ihre poetisch¬
Rarisanvi, welche, ganz in Oktaven geschrieben,
niedrigen Seiten des Lebens immerwährend dcmusikalische Verklärung durch den Dichter¬
meist satirisch und parodistisch die Politik, Moral,
unliebsame Konflikte gerätb. — Daneben bringk# Komponisten und die einzelnen Hauptgestalten
Literatur unserer Zeit nach ihrem Gehalte wägt
uns Arnold Ott unter dem Titel Rosamnnorkin Wagners Tannhäuser ausführlich erläuternd
und mit einer begeisterten Verherrlichung der
durch und bietet damit einen gemeinverständlich
ein fünfaktiges Trauerspiel aus der Longobarden¬
neuen Ideale der Menschheit endigt. Rapisardi,
gehaltenen Kommentar, der, mit liebevoller
herrschaft in Oberitalien. Obgleich mehrfach
der in seinen früheren Werken ola Palingenesie,
Vertiefung wohl zunächst aus dem Bedürfniß
an entbehrlichen Längen leidend, zeigt es die
Luciferos, =Giobbee der italienischen Literatur
eigener Belehrung heraus von Laienhand ge¬
Handlung gut aufgebaut und gegen das Ende
bereits drei verschiedene Arten philosophischer
schrieben, der gebildeten Laienwelt der Wagner¬
dramatisch höchst wirksam zugespitzt. Das Unge¬
Dichtung bescheert hat, schließt sich in dieser
freunde willkommen sein dürfte.
schlachte, Bärenhafte der nordischen Eroberer ist
neuesten Schöpfung der Form nach an die
Das Schöne nur sucht und verwirklicht die Kunst
in mehreren der handelnden Gestalten treffend
komischen Heldengedichte des XVII. Jahrhunderts
— Und dienet dem Guten,
gezeichnet. (Bern, Kaiser, M. 3.) — Wir reihen
an, während er mit ihr inhaltlich durchaus
kann die Verfasserin auch von ihrem ansprechend¬
daran noch zwei epische Dichtungen: Die
neue Bahnen betritt. — Gleichzeitig erscheint
belehrenden Werke selbst behaupten.
Ed.
Flammenbraut und Blutrache von
in demselben Verlage der erste Band einer
In 3. Auflage erschien Aug. Reißmanns
Stucken. In Erfindung und Ausbau der
endgiltig gesichteten und geordneten Sammelaus¬
Buch über Felix Mendelssohn- Bartholdys
Handlung erweisen beide ihren Autor als
gabe der Opere complete di Mario Rapi¬
[Leven und Werke. (Leipzig, List & Francke,
Dichter von Gottes Gnaden; leider nicht so in
sardi, enthaltend zunächst die ePalingenesie
M. 5.) Die Neubearbeitung des Werkes wird
der Versbehandlung. Am meisten befriedigt
und die Ricordanze“, sowie eine Reihe weiterer
nicht nur für alle Verehrer des Meisters, sondern
die „Blutrache“. Aber gerade der „Flammen¬
Neuigkeiten, von denen zwei Novellen, Le pae¬
für alle Freunde der Kunst überhaupt, welche gern
braut“ liegt aus der Zeit des Zusammenpralls
sane und Un consulto von L. Carvana und
den Genius in seinen frühesten Aeußerungen beob¬
gräuelvollen slawischen Heidenthums und mön¬
Anime deboli von Gius. Vanvano, eine Bio¬
achten, deshalb erhöhtes Interesse gewinnen, weil
chischen Fanatismus' ein prachtvoller Stoff zu
grafia di Vincenzo Bellini von ANr. Amokr,
sie jetzt durch die eingehende Besprechung der
Grunde, der sich in guter Prosabehandlung
Studien über die Poesia siciliana sotto gli
ersten selbstschöpferischen, bisher nicht veröffent¬
ungleich wirksamer erwiesen hätte, als es die
Svevi von G. A. Cxsanzo und Studi sull' anto¬
lichten Kompositionsversuche aus des Künstlers
geringe Verskunst des Verfassers hier zuläßt.
logia latina von Cakn. Caut hervorgehoben seien.
Knabenzeit vervollständigt werden konnte. Da¬
(Oldenburg, Schulze, eleg. geb. M. 1.50.)
neben haben auch alle anderen Abtheilungen des
Gedichle von Peter Cornelius. Ein¬
Wer will französisch lernen? Eine Gabe
Werkes, in denen der äußere Lebensgang und
geleitet von Ad. Stern. Herausgeg. vom
für unsere Kleinen von Elise Henle. Stutt¬
die dem Meister bei der Schöpfung seiner
Allgem. Deutschen Musikverein. Leipzig.
gart, Schwabacher, M. 1.80. — Das hübsch
einzelnen Kunstwerke gewordenen Anregungen
Kahnt, M. 3.—
illustrirte Heft ist die letzte literarische Gabe
geschildert werden, zahlreiche Berichtigungen und
Peter Cornelius, der Komponist des Bar¬
der Münchener Dichterin, die sie kaum 14 Tage
Ergänzungen erfahren.
biers von Bagdad“ und vielgesungener Lieder,
vor ihrem überraschend erfolgten Ableben noch
Ein prächtiges, künstlerisch reizvoll ausge¬
hat sich durch diese Schöpfungen von innigster
in voller Rüstigkeit mit dem für sie bedeutungs¬
stattetes Album Volkslieder von Friedrich
Gemüthstiefe und höchstem Kunsterast als
voll gewordenen Verse beendete
Silcher legt die Lauppsche Buchhandlung in
Musiker ein daserndes Gedächtniß im Herzen
„Auf Wiedersehen heißt an revoir —
Auf jeder Seite von
Tübingen vor (M. 5).
„C'est fini heißt fertig, die G'schichte ist gar.“
des deutschen Volkes gesichert. Daß er aber
hübschen, farbigen Randzeichnungen eingefaßt,
Aus ähnlichen, kindlich harmlosen, oft mit
ein Dichter nicht nur der Töne, sondern auch
bringt es nicht weniger als 70 der beliebtesten
schalkhaftem Humor gewürzten Merkversen setzt
der Sprache gewesen, wird mancher seiner Be¬
Weisen des Meisters in ein= und zweistimmiger
sich das ganze Büchlein zusammen, bestimmt,
wunderer mit Ueberraschung erst aus dieser
Einrichtung sammt Klavierbegleitung, welch'
der lieben Jugend den ersten Tagesbedarf
posthumen Sammlung seiner Gedichte ersehen,
letzterer allerdings im Interesse der Augen eine
französischer Wörter und Redewendungen auf
die wir dem verdienstvollen Literaturhistoriker
etwas größere Ausführung zu wünschen gewesen
amüsante, spielende Art beizubringen. Als
Ad. Stern zu danken haben. Sie spiegeln
wäre. Dazwischen eingefügt sind sechs saubere
hübsche Fortsetzung dazu empfiehlt sich für den
das Bild des gemüthstiefen Künstlers, der
Kupferätzungen nach anmuthigen Zeichnungen.
Kinderunterricht PPeur les tont Petits,e ein
mit so hohem Ernst und Schwung so echten
Gleichzeitig ist bei Nitzschke, Stuttgart, das
Heftchen, das in zwei Abtheilungen pour les
Humor verband, voll und rein, da und
Querfolioalbum Fünfzig Kinder- und Jugend¬
tout petits und pour les tout petits quand
dort selbst noch unmittelbarer und schärfer
lieder von Hoffmann von Fallersleben u. a.,
ils seront un peu plus grands kleine, auf das
wieder, als seine Tondichtungen. Den Band
nach bekannten und beliebten Weisen
kindliche Verständniß abgestimmte Poesien
begleitet des Dichters Porträt von der Hand
bearbeitet und mit Klavierbegleitung
schweizer Dichter und Dichterinnen sammelt
Friedrich Prellers d. Ae. — Auch die in 2. Ausgabe
und Fingersatz versehen von A. Reiser in
(Genéve, Gaucnar & Escermans, Fr. 1.50),
vorliegenden Gedichte von Joh. Nordmann,
4. Auflage erneuert worden. (In eleg. Roth¬
und unter dem Titel Nos Enfants et leurs
mit biogr. Einleitung von Em. Ranzoni
leinenband geb. M. 3.50.) Vorherrschend sind
amis gar Mlle. Suzane Consaz (Vevey,
(Wien, Bermann & Altmann, M. 2) und die
darin schlesische Volksweisen und vereinzelt — von
Mosnekar & Vonoz, Fr. 3) ein umfänglicheres
Gedichte von Heinrich Weismann, ehe¬
landsmannschaftlich bestimmbaren —ferner schwä¬
Bändchen mit Stoff zum Vorlesen und Erzählen,
maligem Schuldirektor zu Frankfurt a. M.,
bische, fränkische, holländische, dänische, russische,
wie zur eigenen Lektüre der Kleinen. Ein ge¬
mit biogr. Einleitung von H. Bulle (Frank¬
vertreten. Von Namen beliebter volksthüm¬
wichtiger Titelzusatz bezeichnet das Werkchen als
furt a. M., M. 3), verdanken ihre Veröffent¬
licher Komponisten treten uns Silcher, Spohr,
adog.é par le Ministère de l’instruction pu¬
lichung der Pietät der Nachlebenden, die die
Kügele, Rob. Schumann, Nicolai, Mendelssohn
blique pour les bibliothéques populaires et
zerstreuten Blätter über dem Grabe der ver¬
u. a. m. entgegen. Die Ausstattung ist vor¬
par ia Ville de Paris pour les bibl. scolaires
ewigten Dichter sammelte: des bekannten Wiener
nehm und elegant und, wir würden gern hin¬
et les distributions de prix. Dazu tritt in dem
Schriftstellers und Journalisten, und des tüchti¬
zusetzen, geschmackvoll, wenn der Verlag nicht für
Bändchen „Elle on point d’autre“, nouvelle
gen Frankfurter Schulmannes, von dessen
gut befunden hätte, der fast rein deutschen
par Mme. Suzanne Gagnebin (Vervev, Schle¬
Dichtungen das „Deutsche Lied“ in Oesterreich
Liedersammlung ein zwar hübsches, aber doch
singer, Fr. 2) eine gemüthreiche und empfindungs¬
zum allgemeinen Kampfliede des deutschen
untrüglich englisches Vorsatzbild und eine eben¬
weiche Herzensgeschichte für junge Mädchen im
Elementes geworden ist und dem sonst
so unverkennbar auf den Franzosen Mars
Back= und Maifischalter.
nicht über das Mittelmaß sich erh.benden
zurückgehende Deckelpressung zu geben.
Sprachfreunden seien gleichzeitig ein paar
Tuente seines Schöpfers eine weit über dessen
148 Sommerslieder in guter Auswahl und
spanische Kinderschriften genannt in den Bändchen
persönlichen Schüler= und Freundeskreis hin¬
für fröhlichen „Rundgesang“ passender Stimm¬
Moral amena, lectura para pißos por ANr.
ausgehende Schätzung erworben hat.
lage mit leicht spielbarer Klavierbegleitung hat
Mania, und La Semilla del Bien, narraciones
Anatol. Von Arthur Schnitzler. Berlin,
Dr. Will. Löwe zu einer stattlichen Klavier¬
infantiles aus derselben Feder, beide ansprechend
Bibliogr. Bureau, M. 2.50.— Die sieben kleinen
ausgabe „zur Gesangbegleitung für Kommers¬
illustriert und mit je 4—5 kleinen Erzählungen.
Einakter, welche diesen Band füllen, lassen sich
und Kneipabende und alle heiteren Kreise“ ver¬
(Madrid, Sucksonzs DE RivabExErRA, 2 pesctas.)
gewissermaßen als Kapitel eine# einheitlichen
einigt. Klafft die Lücke, die er damit auszu¬
Dichtung auffassen. In der scharf charak¬
füllen strebt, in unserer ieberineratur wohi
lerinerenden Schilderung des modernen Lebens
J anas Didchller
Königl. Sächs. Hofpianoforte-Fabrikant.
e Flügel und Pianinos.
LIN: ietzt Potsdamerstrasse 27b.