II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 603

Volks=Zeitun
„Sängerbund“; 21.: Kränzchen der Ausflugsgesellschaft
Das war offenbar auch das Gefühl Franz
„Wanderfreunde“; 27.: Alpines Kränzchen der Natur¬
Herterichs, der den Abend mit schöner
freunde 17; 28.: Ball der Internationalen Schlaf¬
Einfühlung inszenierte. Allerliebst
wagengesellschaft.
Schubert= und Brahms=Tänze mit dem
Kasino Zögernitz,
(19. Döblinger Hauptstraße 76.)
warmen Ton des jungen Violinisten und der
6.: Döblinger Männergesangverein; 7.: Arbeiter¬
stilvollen Klavierbegleitung Franz Salm=
radfahrerverein; 8.: Gatterburger Kirta, O.: Real¬
hofers. Diese anheimelnde Musik leitete von
schule Döbling; 13.: Kollegenbund Franz Josefs¬
einem Einakter in den andern hinüber.
Bahn; 14.: Upred=Kränzchen; 16.: Ball der Döblinger
Gastwirte; 20.: Athletenklub „Herkules"; 27.: Banken¬
sportverein.
Von den sieben Zyklusakten gab man
Kadermanns „Goldenes Kreuz",
fünf. („Frage an das Schicksal", „Weihnachts¬
(2. Prater 92.
einkäufe, „Episode", „Abschiedssouper" und
2.: Christlichsozialer Verein Zwischenbrücken
„Hochzeitsmorgen“.) Herterich wählte von den
6.: „Wiener Herzen",
Frauenverein „Donau¬
stadt
Damen des Burgtheaters, was nur halbwegs
Sudetendeutscher Heimatbund; 13.
Deutscher Schulverein; 20.: Sportklub „Metallum,
schnitzlerfähig war. Gerda Dreger gab die
27.: Hampel=Kränzchen.
Kora mit durchaus wienerischer Natürlichkeit,
„Zum Marokkaner",
das liebe, harmlosheitere Vorstadtmädel. Als
(2. Prater 49.)
Gabriele, das ist die noble Dame der
4.: Ball der Verbandes der Hüttenbesitzer im „Weihnachtseinkäufe", entfaltete Maria Mayen
Prater; 6. Faschingsrummel; 13.: Faschingsnach
die Eleganz ihrer Haltung und Sprache,
der Ersten Wiener Dampfwäscherei Weiner; 14.
Moderner Tanzabend; 15.: Ball der Sicherheitswache¬
Beim „Abschiedssouper" erschien Alma
beamten der Abteilung Brigittenau; 21.: Kostüm¬
Seidler als das Ballettmädel, das sich schließlich
kränzchen; 27.: Turn= und Bildungsverein der C. H.
anschwipst. Selbstverständlich verzichtete auch
20. Bezirk: 28.: Kostümkränzchen.
sie nicht auf den drastischen Schlußtrick all der
„Zum stillen Zecher“,
gefräßigen Wiener Annis: sich zum Schluß
(2. Prater 43.)
einen ordentlichen „Patzen" Vanillecreme auf
6.: Ball der Postgewerkschaft, 2. und 20. Bezirk
den Mund zu schmieren. Das Publikum genof
7: Moderner Tanzabend, Jazzband 13.: Ball der
Hausbesorgervereinigung, 2. Bezirk, 14.: Dirndlkirta
die kühne Lustigkeit der Seidler aus vollen
Jazzband; 20.: Ball der Lebensmittelarbeiter, 2. Be¬
Zügen und applaudierte mit Wonne.
zirk, 21.: Kostümkränzchen, Jazzband; 27.: Ball
Die Bianka (in „Episode") war mit Lilli
Hammerbrotwerke; 28.: Moderner Kostümball, Jazz
band.
Marberg recht drastisch besetzt. Eigentlich ein
Restaurant „Weiße Rose“,
Wagnis. Aber es ging nicht schief. Die Ilona
(2. Ausstellungsstraße.)
in „Hochzeitsmorgen", gab Ebba Johannsen
6.: Gärtner der Stadt Wien; 7.: Kostümball, mit aller Verve. Sie versuchte sich sogar nich
8.: Berufsfeuerwehr der Stadt Wien; 9.: Hausball; ohne Glück im Wienerischen. Aber es war
13.: Amtsgehilfen der Stadt Wien; 14.: Tanzabend
doch nur Ersatz.
is 20.: Deutscher Turnverein Leopoldstadt; 21. Kostüm¬
ball; 27. Kleinkohlenhändler Leopoldstadt; 28. Kirta
bei der „Weißen Rose".
Aber so eigentlich wäre es gar nicht übel
wenn Direktor Röbbeling nach anmutigen
Der Ball der Kriminalbeamten
findet Donnerstag, den 4. d., in den Festsälen der
jungen, interessanten, reizvollen
Wiener
Hofbug statt. Mitglieder der Regierung, der Leiter
Mädchen Ausschau hielte. Es soll deren in
der Polizeidirektion und viele andre Persönlichkeiten
der Millionenstadt doch noch einige geben. In
haben ihr Erscheinen zugesagt.
Wien sollte man doch keines Wien=Ersatzes
Der 70. Narernabend des Wiener Männer¬
bedürfen!
gesangvereines findet Donnerstag, den 4. d.
zugunsten der „Winterhilfe“ in den Sophiensälen
Daß wir nicht vergessen. Emmerich
statt. Gruppeneinzug um 10 Uhr, hierauf Gesang¬ Reimers stattete den Max mit wirksamen
vorträge des Vereines. Ballmusik André Hummer,
trockenem Humor aus und brachte all¬
Jazzkapelle Fritz Recktenwald. Einladungen und Aus¬
künfte Vereinskanzlei, 1. Canovagasse 6 (Musik¬
Pointen gesund heraus.
vereinsgebäude) von 10 bis 7 Uhr. Telephon U 46=2=51
Lustig die (von Czettel entworfenen
Der humanitäre Verein „Gumpendorfer
Kostüme der Frauen mit den hohen Frisuren
Kinderfreunde“ veranstaltet Donnerstag, den
auf denen die Hüte einen Stock hoch über dem
4. d., beim Wimberger, Neubaugürtel 34/38, seinen
Kopf saßen.
43. Ballabend unter der Devise: „Jahrmarkt in
Gumpendorf.“ Die Leitung liegt in den Händen
des Vorstandes Karl Scheichenstein und des Ball¬
Eine kleine Bitte an den Herrn Material¬
obmannes Karl Melion. Beginn 9 Uhr.
verwalter: Geben Sie doch den Kavalieren
Der heurige Praterball findet Donnerstag,
den 4. d., in Steinys Saal „zum Marokkaner" statt
die auf der Bühne rauchen müssen, bessere
Das Ballkomitee, mit Bundesfürsorgerat Holz
Zigarren! So duftig der Dialog Schnitzers
dorfer an der Spitze, hat alles aufgeboten, um den
anmutete —, die Zigarre seines Sprecher¬
Ball gemütlich zu gestalten. Sehenswert wird die
Anatol verjagte ihn mit ihrem Gestank! Vor
Saaldekoration sein. Ballmusik Kapelle A. Prohaska
und Jazzband Ernst Prüller, Karten bei sämtlichen
etwa hundert Jahren gab man im Burg¬
Praterhüttenbesitzern und im Ballokal.
theater bei Ausstattungsstücken allabendlich
Die Katholische
Frauenorgani¬
fünfzig bis sechzig alte Gulden für Wohl¬
sation und der Katholische Männer¬
gerüche aus, die man von der Bühne aus in
verein Neumargareten veranstalten am Fasching¬
montag, den
den Zuschauerraum blies.
Februar, in Weigls Alt¬
deutschem Saal, 12, Schönbrunnerstraße 307, einen
Aber auch im neuen Burgtheater
Familienabend mit Tanzkränzchen. Zur Auf
wenn ein Ernst Hartmann (als der eleganteste
führung gelangt: „So war's einmal — so ist es
Esser des Burgtheaters noch heute unerreicht!)
heut.“ Ein Bilderbuch in acht Bildern von J. Suchy,
Tanzmusik des Jugendbundorchesters Meidling (Leitung nach einem Souper, etwa als Prunelles in
Kapellmeister Katt). Beginn 3 Uhr.
„Cyprienne, eine Zigarre zu rauchen begann
und die blauen Wölkchen nach und nach ins
Parkett drangen —, da schnupperten alle
Theater und Kunst
Herren, ja auch die Damen das wundervolle
Aroma auf, und die Stimmung hob sich
Akademietheater.
Wie gesagt, Anatol ist ein Hausherrn¬
sohn aus den neunziger Jahren —, als es den
Der Anatol=Zyklus mit Aslan.
Papas dieser jungen Herren noch glänzend
Wohl manchem Theaterfreund, der ver¬
ging. Schon deshalb muß der Regisseur die
nahm, bei der Erstaufführung dieses wiene¬
Rolle der Zigarre, die Anatol rauchen soll,
rischen Meisterwerkes unsres jungen Schnitzler
zum mindesten mit einer Upman Flor besetzen!
würden an die entzückenden Einleitungsverse
J. St.
gesprochen werden, die ein noch Jüngerer,
der Gymnasiast Hugo v. Hofmannsthal zur
t
Dichtung seines „größeren Freundes ge¬
schrieben — wohl manchem Theaterfreund