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4.9. Anatol - Zyklus
keine „Weinlagen" — nicht weil man
und Separées war schamhafter
sittlicher, sondern weil man unsittlicher
skreter als das Hineinleuchten in
Extrazimmer einer Weinstube. Daß
Man wird schon Grund gehabt haben,
te noch, wie ch und je, Stunden¬
wenn man die Herren Senior und Junio
gibt und Absteigequartiere, ist ein
und Selberherr eingesperrt hat. Aber man
Geheimnis. Warum also dulden
will auch annehmen, daß es ungewöhn¬
lassen, was hinter der versperrten
liche Dinge gewesen sind, die sich das
eines schmutzigen, vorstädtischen
gastwirtliche Kleeblatt zu Schulden
hotels geschieht und verhindern,
kommen ließ, daß tatsächlich der Absatz
ch weit Harmloseres hinter
a) des § 512 von den „Schanddirnen
nur flüchtig zugezogenen Vorhang
und ihrem „unerlaubten Gewerbe zu
en mag? Warum vergröbern, und
Recht bestand. Denn man will nicht
seln, was gerade in Wien so still
glauben, daß in dieser Zweimillionen¬
in gewesen? Ob das Separée eine
stadt schon jede Frau eine „Schand¬
Erfindung ist, weiß ich nicht in
dire, wie es im Gesetz, oder eine
Städten spielt sich das Liebes¬
„Hübschlerin, wie es im alten Deutsch
licher nicht in Separées ab, ucht
heist, wird, wenn sie eine Stunde lang
ten und leise, da geht kein zarter
ein Paar Gläser Wein hinter einem zu¬
iskreter Kampf mit allen aufge¬
gezogenen Vorhang trinkt, nicht
in Registern, in anderen Ländern
glauben, daß jeder Wirt zu einen.
nichts zwischen dem Bierlokal,
„Unterhändler unerlaubter Verständ¬
un resche Kellnerinnen belästigt,
nisse“ — 80 heißt es im Absatz c) —
chelt und kneift und dem Stunden¬
wird, wenn er seine Weinstube nicht als
wo man sich im Dunkel ein¬
übersichtliche Turnhalle haut, nicht
ht. In anderen Städten gibt es
glauben, daß ein geflüstertes Wort, das
Rascheln eines Kleides, ein leises Auf¬
lachen schon als „Zuführen von Per¬
sonen bezeichnet werden wird — wie
sich Absatz b) des § 512 ausdrückt.
Es geht keineswegs um die drei Mo¬
nate des Herrn Muth senior, den einen
Monat des Herrn Muth junior und die
drei Wochen des Herrn Selberherr. Es
geht bloß darum, daß die Unfeinheit, die
Unsittlichkeit, die Indiskretion nicht dort
beginnt, wo man einen Separéevorhang
zieht. Sondern dort, wo man ihn
tattet.
ALLGEMEINE VERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT
Zusammenschluß von Phönix, Wiener= u. Providenta¬
Begründet
Direkten und General-Repräsentanz, Wien, IX., Otto¬
Wagner-Platz 5, Alserplatz 3. Tel. B 43-5 80 Serie
Uebernahme eintlicher Schadensversicherungen zu den
kulantesten Bedingungen und Prämien
4.9. Anatol - Zyklus
keine „Weinlagen" — nicht weil man
und Separées war schamhafter
sittlicher, sondern weil man unsittlicher
skreter als das Hineinleuchten in
Extrazimmer einer Weinstube. Daß
Man wird schon Grund gehabt haben,
te noch, wie ch und je, Stunden¬
wenn man die Herren Senior und Junio
gibt und Absteigequartiere, ist ein
und Selberherr eingesperrt hat. Aber man
Geheimnis. Warum also dulden
will auch annehmen, daß es ungewöhn¬
lassen, was hinter der versperrten
liche Dinge gewesen sind, die sich das
eines schmutzigen, vorstädtischen
gastwirtliche Kleeblatt zu Schulden
hotels geschieht und verhindern,
kommen ließ, daß tatsächlich der Absatz
ch weit Harmloseres hinter
a) des § 512 von den „Schanddirnen
nur flüchtig zugezogenen Vorhang
und ihrem „unerlaubten Gewerbe zu
en mag? Warum vergröbern, und
Recht bestand. Denn man will nicht
seln, was gerade in Wien so still
glauben, daß in dieser Zweimillionen¬
in gewesen? Ob das Separée eine
stadt schon jede Frau eine „Schand¬
Erfindung ist, weiß ich nicht in
dire, wie es im Gesetz, oder eine
Städten spielt sich das Liebes¬
„Hübschlerin, wie es im alten Deutsch
licher nicht in Separées ab, ucht
heist, wird, wenn sie eine Stunde lang
ten und leise, da geht kein zarter
ein Paar Gläser Wein hinter einem zu¬
iskreter Kampf mit allen aufge¬
gezogenen Vorhang trinkt, nicht
in Registern, in anderen Ländern
glauben, daß jeder Wirt zu einen.
nichts zwischen dem Bierlokal,
„Unterhändler unerlaubter Verständ¬
un resche Kellnerinnen belästigt,
nisse“ — 80 heißt es im Absatz c) —
chelt und kneift und dem Stunden¬
wird, wenn er seine Weinstube nicht als
wo man sich im Dunkel ein¬
übersichtliche Turnhalle haut, nicht
ht. In anderen Städten gibt es
glauben, daß ein geflüstertes Wort, das
Rascheln eines Kleides, ein leises Auf¬
lachen schon als „Zuführen von Per¬
sonen bezeichnet werden wird — wie
sich Absatz b) des § 512 ausdrückt.
Es geht keineswegs um die drei Mo¬
nate des Herrn Muth senior, den einen
Monat des Herrn Muth junior und die
drei Wochen des Herrn Selberherr. Es
geht bloß darum, daß die Unfeinheit, die
Unsittlichkeit, die Indiskretion nicht dort
beginnt, wo man einen Separéevorhang
zieht. Sondern dort, wo man ihn
tattet.
ALLGEMEINE VERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT
Zusammenschluß von Phönix, Wiener= u. Providenta¬
Begründet
Direkten und General-Repräsentanz, Wien, IX., Otto¬
Wagner-Platz 5, Alserplatz 3. Tel. B 43-5 80 Serie
Uebernahme eintlicher Schadensversicherungen zu den
kulantesten Bedingungen und Prämien