II, Theaterstücke 4, (Anatol, 5), Abschiedssouper, Seite 14

Abschiedssouper
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äußerst schwach besucht und der Veckehr unter den Interessenten
an
jegen¬
Hessischer
höchst unbedeutend; die Preise blieben unverändert. —
der
und heimischen Weizen notirt.X 16—16.20 bei den Produzenten in
Kasse
Empfang zu nehmen, ¼ 16.20—16.40 kostenfrei an die nahen Bahn¬
stationen der Umgegend und hierher zu liefern, die überseeischen
angen
Roggen: inländischer
Sorten # 15——17 je nach Herkunft. —
Ver¬
A 13—13.25, russischer = 12.75—13. — Gerste: hierländisches
stands
Braugut ¾ 15.25—17.25, Futter= und Mahlgerste „ 10—12. —
Der
Hafer gering „K 11.75—12.25, miltel =A 12.50—13.50, feiner bis
¾ 15. Hierländischer wurde am meisten beachtet. Alles per Netto
100 Kilo nach Qualität. — Mehl ohne jede Frage, selbst entgegen.
noch
kommende billige Forderungen blieben ohne Beachtung.
ahres
der
Kunst=, Litteratur= und Theater=Notizen.
hrig
i
* Das Stadttheater hatte am Samstag mit seinen
Fei
beiden Novitäten kein besonderes Glück. Die erste, ein
ch in
Einakter von Arthur Schnitzler, „Abschiedssouper“, scheint
den
eine Art von Vorstudie zu dem jüngst gegebenen Stück
eine
desselben Autors zu sein. Auch hier haben wir ein
zu
Liebespaar, Annie und Anatol, das ein ewiges Bündniß
auf Kündigung abgeschlossen hat, und auch hier wird
soupirt. Nun will er kündigen und das geschmackvoller
lung
Weise bei Austern und allerhand anderen guten Dingen
die
thun. Ehe er aber noch dazu kommt, sagt sie ihm auf,
erige
weil sie einen Anderen liebt, und dann erfährt sie, daß er
hung
gerade dasselbe auch thun wollte, und — ex est, der
issen.
Vorhang fällt und — das nennt sich ein Lustspiel!
des
Man hätte besser gethan, Schauspieler und Publikum mit
prach
dieser ganz unbedeutenden, nichtssagenden Geschichte nicht
des
zu behelligen, und dem Renomée des Verfassers wäre es
ben
jedenfalls auch zuträglicher gewesen.
lber¬
So wenig gleichgültig, wie der Schnitzler'sche Opus,
ndes
ließ das zweite Stück, „Untreue“ von R. Bracco, freilich
882,
nicht. Im Gegentheil, es frappirte gerabezu, und das
nia“
will nach dem Ton, an den man längst gewöhnt ißt,
Auf¬
viel sagen. Aber es gibt eben doch immer noch gewisse
men.
Rücksichten, die man beobachtet, und ein Autor ist jeden¬
aus
falls sicher, sein Publikum zu überraschen, wenn er seine
Rit¬
gewiß nicht skrupulösen Vorgänger auch hier noch mit
selbe
Glück zu übertrumpfen sucht. Und dann, die Jagd nach
000
pfychologischen Konflikten hat schon die wunderlichsten
gabe
Dinge zu Tage gefördert, das ganz und gar Verzwickte
die
aber zu gontiren macht dem auch hierin wohlgeschulten
nda,
Zuschauer doch immerhin noch einige Schwierigkeiten.
Jett¬
Verzwickt und in sich unwahr aber ist die ganze Ge¬
und
schichte, die uns Signor Bracco miterleben läßt, das
der
Verhältniß der Frau zum Mann ven vornherein, das
jahre
Benehmen der Frau ihrem Anbeter gegenüber im zweiten
same
Akt und nicht minder die Rolle, die er dabei spielt, und
eine
vor Allem das Verhalten des wunderlichen Ehepaars
im letzten Akt. Wenn ein Mann seine Frau unter ver¬
jenen
dächtigen Umständen überrascht, ihr vergibt und diese
agen
dann sich dadurch beleidigt fühlt und vomöglich noch ver¬
chen
langt, daß er sie deshalb um Verzeiyung bitten soll und
gabe
er auch bereitwillig darauf eingeht, so mag das in einem
ten
Schwank hingehen und selbst große Wirkung üben, hier
aber ist es einfach verdreht, unwahr und widerlich, wie
dern,
pikant es auch ausgemalt, welche „tiefe Kenntniß des
Die
Frauencharakters“ sich darin auch kundgeben und wie sehr
olgt:
es den allermodernsten Lebensansichten entsprechend sein
Ifg.;
mag. Das Stück hat gewiß in der Ausführung manches
fg.;
Blendende, aber es ist ungesund und erkünstelt in allen
Pfg.
Theilen, und außerdem fehlt dem Verfasser denn doch
1896.
tages1 allzu sehr die nothwendige Reserve, die schließlich Jeder