II, Theaterstücke 4, (Anatol, 5), Abschiedssouper, Seite 40

4. 5. Abschiedssouper
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Wann Sbuf.
27% 78
A#dele Sand¬
rock, die bisherige Heroine des Burgtheaters, ein hervöses Halb¬
genie, das auf der Höhe des deitten Actes meistens versagt, aber
im Burgtheater immerhin unersezt sist, gestattet sich jetzt im Rai¬
mundtheater ein Trutzgastspiel und durch sie hält sich Hermann
Bahrs skizzenhafte Ehebruchstragödie nach französischen Mustern
„Juana“. Die wilde Adele kann sich darin als Talmi=Sappho
und zwischen zwei Männern austoben. Zum Gegensatz spielt sie
hinterher in Schnitzlers Proverb: „Abschiedssänger“ eine ebenso
bedenkliche Dame mu Doppelherzen von lustiger Art, so zu sagen
„Frauenzimmer mit Cabinet“, und der Erfolg des Einacters hilft
die schwüle „Juana“ tragen. Im Theater an der Wien plagen sich
Fräulein v. Schönerer und die fesche Gräfin Ilka Palmay, um der
Operetten=Gattung, die auch in Wien ihre Zugkraft großenteile
verloren hat, noch goldene Lorbern abzugewinnen, aber die gewünschte
Dauer=Wirkung hatte weder die flotte sehr melodiöse Wiener Musik
Adolf Müllers im „Blondin von Namur“ noch die etwas minder¬
wertige „Fräulein Hexe“ von Joseph Bayer. Ernsthaft erfreulich,
obwohl thränenreich war nitr-der Erfolg-des Märchenspiels „Die
blonde Kathrein“ von Richard Voß bei der Erstaufführung im Carl¬
theater mit Frau Gruby in der Titelrolle. Die blonde Kathrein
(nach Andersen) möchte ihr sterbendes Kind dem „jungen Tod“ ent¬
reißen. Ein schwerer Traum belehrt sie, daß Sünde und Selbst¬
mord das Kind auf seinem Lebenswege bedrohen, und so giet sie es
——
schließlich willig dem jungen Tode hin.
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Aeerr
Nr. 170
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Theater.
Raimund-Theater. Der bei sämmtlichen Kellnern des
Café Griensteidl berühmte und gefeierte Dichter Hermann Bahr
zeigte vergangenen Freitag wieder einmal öffentlich, was er nicht
kann. Mit den gespanntesten Erwartungen auf die impressio¬
nistischesten Schandthaten betrat das Publikum das der öffentlichen
Langeweile gewidmete Haus in der Wallgasse, aber schon nach dem
ersten Acte hatte es die starke Vorempfindung, daß es sich hier um
eine schwache Nachempfindung handle. Und in der That ist die
Heldin des Bahr'schen Schauspieles die alte, ehebrüchige blaue Blume
der modernen Romantik, auf die sich die ältesten Leute aus den
Zeiten Dumas' und Sardou's so vorzüglich erinnern können.
„Juana“ heißt die Canaille, sonst heißt sie ebensowenig als alle!
ihre französischen Vorgängerinnen und — ihr „Dichter“.
Nach dem Manne mit der genialen Stirnlocke und dem gegen¬
theiligen Hirn darunter, der durch geistige Wahlverwandtschaft,
sowie durch die zarten Bande der Liebe so innig an die vorherr¬
schende „Zeit“ Israel's geknüpft ist, kam ein wirklicher Jude zum
Worte: Und siehe da! — so sehr erscheint einem der wirkliche Jude
vor dem Geistesjuden nicht nur in politischer und socialer, sondern
vor Allem in literarischer Beziehung sympathischer, weil natürlicher,
daß Aaron Schnitzler's „Abschiedssouper“ all'
den Erfolg hatte, den sich vielleicht Bahr von seinem Stücke
Sehr natürlich! — Entweder ist man ein
versprochen hatte.
Jude, oder man ist keiner. Wenn man kein Jude ist, so soll man
nicht mit den Juden in jüdischem Wesen wetteifern wollen, sondern
sich seiner arischen Natur überlassen. Dies das große Geheimnis der
Mißerfolge aller Bahr's, die stets als die Häupter der betreffenden!
literarischen Judenschulen gelten und dennoch immer von ihren un¬
50 fähigsten Jüngern auf das Haupt geschlagen werden. Ebermann,
Var
100 Dörmann, Schnitzler, alle wirklichen Juden hatten schon kive
200 große Erfolge, weil ihr zum Ausdrucke gebrachtes jüdisches Wesen s#.
500 eben echt war. Nur der Talmijude Bahr schreitet von Miß= Pen,
- Oh! es gibt eine ewige Gerechtigkeit!
1000 erfolg zu Mißerfolg.
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