II, Theaterstücke 4, (Anatol, 5), Abschiedssouper, Seite 135

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Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockha
Ausschnitt aus:
Oedenburger Zeitung
vom:
K 1003
Theater, Kunst u. Literatur.
„Das Abschiedssouper.“ Dramatisches
Impromptu in einem Akt von Arthur Schnitz¬
ler. Unsere modernen Bühnendichter spei¬
chern nur selten in langathmigen Werken eine
solche Fülle von Geist, psychologisch, richtiger
Beobachtung und treffender Lebenswahrheit
auf, als Arthur Schnitzler in einen
einzigen Akt, der noch dazu eigentlich blos eine
15.—
szenische Causerie ist, zusammen drängt. Aller¬
28.— Inelusi
Porté
dings ist Schnitzler einer der begabtesteu
50.—
Zahlbi
Autoren der Jetztzeit und seine Diktion stets 110.—
sprühend von seltenen Geistesfunken. Das 200.—] im Vorf
„Abschiedssouper“ mit dessen in allen Theilen zsausschnitte ist
auch stcht es
der Aufführung uns Direktor Blasel am der zu ändern.
5. d. einen wahren Genuß bereitet hat, zeigt
uns in der flotten Leichtfertigkeit einer Ballet= uszug enthalten
iener Mor
teuse, daß sie noch immer delikater, feinfühli¬
ger denkt und handelt, als ein Lebemann aus ad „Wiener Zeitt
und wirthschaff
der Welt der modernen Etvurdi's, die ihre oten wird. Diese
Geliebten wie die Handschuhe wechseln, sie
einem Andern zum Putzen überlassend.
„Anatole“, Herr Stift, will mit seiner Ge- o.
liebten „Annie" (Frl. v Linden) brechen,
da er eine andere „keuschere“ Liaison kultivirt
und ist lasziv genug einen Freund mit der
Kündigung der bisherigen Beziehungen zur
Ersteren zu betrauen. „Annie“ die Femme
perdue, fühlt natürlich das Anstößige der
Situation, zieht sich aber mit größerer seeli.
schen Noblesse aus der Affaire, als ihr hoch¬
gebildeter, der feinsten Gesellschaft angehören¬
der Liebhaber. Gespielt wurde — wie gesagt
mit bestem Geschick und wohlthuender
Feinheit, besonders von Fil. v. Linden,
die ungemein wahre und warme Lebensköne
anschlug und ebenso elegant als reizvoll aus¬
sah; ferner von den Herren Stift und
Pallenberg, die charakteristische Typen
schufen.
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Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
„OBSERYER“
Nr. 12
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concondiaplatz 4.
n. Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Peris, Rom,
vertretunghom, Kristia in, St. Petersburg.
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Fackel, Wien
„ 005
vom:
Habituc. Allerlei Lehrreiches über die nächste Theatersaison...
In der „Zeit' finde ich das ganze Programm 1903/04. Da heißt es:
Theater in der Josephstadt .. .. Für die literarischen Abende sind in
Aussicht genommen: „Schöne Seelen“ von Felix Salten.. Das
ist recht interessant. Nicht bloß darum, weil die Direction des Joseph¬
städter Theaters, die für die Sündhaftigkeit französischer Possen und
ausverkaufter Häuser an einem Tag der Woche literarische Buße thut,
zwischen Tschechow und Courteline Herrn Felix Salten in Aussicht
genommen hat und weil -Schöne Seelene ein misslungener Versuch
Fist, noch einmal im Chambre séparée die psychologischen Speisenreste
eines Schnitzler'schen Abschiedssoupers zu servieren. Glaubt Herr Jarno
wirklich, daß Herr Salten mit seinem Talent, längst entdeckte Arm¬
seligkeiten zu -beobachtene, mit seinem Nuancenstolz und mit seiner
journalistischen Geschicklichkeit, die ihm den Ruhm der -guten Feder¬
eintrug, wo doch in Wahrheit — heiliger Herzl! — höchstens die gute
Copiertinte zu loben wäre, sliterarischers ist als die Feydeau und Bisson,
deren lustige Possen die Werkeltagsarbeit des Josephstädters sind? Aber
die Direction scheint vor den Fähigkeiten des Theaterkritikers, dessen
Stück sie zur Aufführung annimmt, größeren Respect zu haben als ich.
Herr Salten ist Redacteur der „Zeit“ und hat bei Antritt seines Amtes
den bekannten Reverse unterschreiben müssen, der es verbietet, ein den
Stück an einer Wiener oder österreichischen Bühne =zur allererstenidien
Aufführunge gelangen zu lassen und sauch nach erfolgter auswärtigerion¬
Aufführunge selbst oder durch andere einer Wiener Bühne anzubieten. hg#)#
=Schöne Scelene ist allerdings schon in Berlin gegeben worden, undsiche
daß Herr Jarno von selbst darnach gegriffen hat, ist wirklich rührend... Mit¬
Erfreulicher klingt die Nachricht, daß Rudolf Lothar unter die Librettisten!
gegangen nein, gelaufen ist. Wie wir aus dem Programm des
Theaters an der Wien erschen, ist er mit zwei Operetten niedergekommen,
die beide in der nächsten Saison herauskommen sollen. Wo der Mann nur
die Zeit hernimmt?! Wo er die Einfälle hernimmt, werden wir frühert
wissen.