Abschiedssouber
4. 5. auschieanssapel box 8/2
Thübsche Kleinigkeit im Zusammenwirken der Damen Schwarz stellt de: Wagen zur sofortigen Abreise. Hr. Höfer gibt in
Theaterbrief. # J4eeund Wimmer mit den Herren Wohlmuth und Jacobi ganz dem Baron ein kleines Meisterstück, Frl. Dandler verleiht der
Im Residenztheater führte am
vorzüglich und stimmungsgerecht. — Die Plauderei „Eine Agathe den vollen Reiz ihrer hübschen Erscheinung und ihrer
Regisseur unseres Hofschauspiels,
Frage an das Schicksal“ von Arthur Schnitzler führt erprobten Kunst, Hr. Leßmann wirkt als Badearzt trefflich
seinen bekannten Anatol vor, der, selbst nicht besonders „in
e Dr. Kilian, drei Einakter vor,
mit. — Die beiden Stücke von Wach und Schnitzler fanden
Treue fest“, gar zu gern wissen möchte, ob er der Treue
vorragende Bedeutung Anspruch
bei gutbesetztem Haus den verdienten Beifall, das Fulda'sche
k sich doch einen hübschen Beitrag
seiner schönen Cora vertrauen darf, sie auf den Rat seines in viel lauterem Maße, so daß die Darsteller vier= oder fünf¬
Freundes Max hypnotisiert, im entscheidenden Augenblick mal an die Rampe mußten. Hrn. Dr. Kilian kann man die
rhaltungsabend liefert. Und mit
aber, von der Furcht beherrscht, die Antwort könnte ihn
Hausmannskost werden wir in dem
Anerkennung aussprechen, daß seine Erstlingsleistung sehr
aus allen Himmeln stürzen die Frage nicht stellt sondern
dieses Sommers öfter vorlieb
glatt verlief Stil und Ton in allen drei Stücken voll¬
durch den Zuruf ersetzt: „Wach auf und küsse mich!“, was
kommen richtig getroffen wurden.
ten Kräfte vorzugsweise von dem
pünktlich befolgt wird. Max, der sich die Zufriedenheit seines
ungsgehiet in Anspruch genommen
Im Münchener Schauspielhause wurde Ibsens
uspiel „Ein Sonnenstrahl“
Freundes nicht ganz erklären kann, da er unmittelbar vor
„Wildente“ wieder ausgenommen und unter Oberregisseur
der geplanten Fragestellung für einen Augenblick wegge¬
nen kurzen Abend in einem ein¬
Raabes Leitung recht gut durchgeführt. — Im Hoftheater
schickt wurde, meint einfach: „Die Weiber lügen auch in der
wird morgen Grillparzers „Sappho“ nach jahrelanger Pause
Abei, einem westpreußischen Land¬
Hypnose!“ Was Schnitzler schreibt, atmet Geist und Witz
neueinstudiert und größtenteils neu besetzt (Frl. Rottmann
sch sprechender Bevölkerung. In
in der Titelrolle) in Szene gehen.
und unterhält gut. Leicht, wie die Plauderei gedacht ist, wurde
nd entbehrungsreiche Leben des
örigen, Frau und Tochter, bringt sie auch von Frl. Rottmann in Verbindung mit den Herren
C. G. [Richter Lynch.] Nicht weniger als 75 Personen
bisters, eines braven, alten Grün= Birron und Graumann gespielt. Das Schauspiel „Die
sind im Jahre 1907 in den Vereinigten Staaten der Lynch¬
[Zeche" von Ludwig Fulda ist anderwärts schon bekannt,
am rechten Fleck hat, erwünschte
war hier aber neu. Der stark verlebte Freiherr von Rei¬
justiz zum Opfer gefallen, was eine Zunahme von 38 Per¬
Forst alles in bester Ordnung
sonen gegen 1906 bedeutet. Es wirft ein bezeichnendes Licht
gersdorf langweilt sich in einem kleinen Badeort, wo er Hilfe
ster seine Befriedigung darüber
auf die Abneigung der Yankees gegen die farbige, insbe¬
für seine Gichtbeschwerden und Hustenanfälle sucht. Im Lese¬
gründete Aussicht auf Versetzung
sondere die schwarze Rasse, wenn man erfährt, daß 63 dieser
zimmer begegnet er einer Dame, stellt sich nach kurzem Ge¬
d besser lohnenden Posten. Eine
Opfer Neger waren. Unter dem Rest besanden sich einige
spräch vor, und erfährt, daß er Agathe Dorn gegenüber¬
stmeisters gegen den Förster hofft
Mischlinge und vier Weiße. 19 der Lynchmorde wurden am
steht, der er einst ewige Liebe und Treue geschworen, und die
erwinden. Wie ein Sonnenstrahl
hellen Tage ausgeführt, ohne daß die Behörden auch nur die
er nach kurzem Glücksgenuß schmählich verlassen hat. Vom
m Wintersturm auf die Bewohner
geringsten Anstrengungen gemacht hätten, der Volkswut ihre
Badearzt kurz vorher daran e###nert, daß für einen alten
er Dank geleitet den al Herrn
Opfer zu entreißen. Von den Getöteten wurden 32 gehängt,
Er schon eine Viertelstunde später Herrn seiner Gattung eine liebevolle Pflegerin ein ganz be¬
17 erschossen, 2 lebendig verbrannt. In einem Fall - in
ketzt zurück. Die Pferde scheuten, sonderer Segen wäre, ist er rasch bereit, seine Sünde von da¬
dem es sich ebenfalls um einen Neger handelte — wur' ein
e Herr fiel auf einen Grenzstein mals gut zu machen, und bietet Agathen seine Hand, wird
ganz besonderes Exempel statuiert: der Verfolgte wur an
Hirnschale. Nach ein paar Augen= aber zurückgewiesen. Die immer noch schöne Frau lebt nun
einen Banmast gehängt und diente dann den Revolver. der
ihm ist der Sonnenstrahl erloschen! für ihren Sohn, des Barons Sohn, der aber seinen Vater
„Richter“ so lange zur Zielscheibe, bis er von seinen Qualen
r im Försterhause eingekehrt. Das“ nicht kennt und nach den Schilderungen seiner Mutter ein¬
erlöst war. Besonders heftig entfacht wird die Volkswut,
lch, aber glaubhaft geschildert, in fach verabscheut. Als er am Arm der Mutter am Tische des
wenn sich ein Neger eines Verbrechens gegen eine weiße
Reden und doch ist jede der vier Barens vorübergeht, flüstert er ihr zu: „Hat zu viel gelebt“
net. Aus der ganzen Arbeit leuch= und sie antwortet: „Jetzt zahlt er die Zeche.“ Der Baron Frau schuldig macht. Fast die Hälfte aller Lynchmorde?
erte Begabung. Gespielt wird die verlangte tatsächlich vom Kellner seine Rechnung und be= sind auf derartige Vergehen zurückzuführen.
4. 5. auschieanssapel box 8/2
Thübsche Kleinigkeit im Zusammenwirken der Damen Schwarz stellt de: Wagen zur sofortigen Abreise. Hr. Höfer gibt in
Theaterbrief. # J4eeund Wimmer mit den Herren Wohlmuth und Jacobi ganz dem Baron ein kleines Meisterstück, Frl. Dandler verleiht der
Im Residenztheater führte am
vorzüglich und stimmungsgerecht. — Die Plauderei „Eine Agathe den vollen Reiz ihrer hübschen Erscheinung und ihrer
Regisseur unseres Hofschauspiels,
Frage an das Schicksal“ von Arthur Schnitzler führt erprobten Kunst, Hr. Leßmann wirkt als Badearzt trefflich
seinen bekannten Anatol vor, der, selbst nicht besonders „in
e Dr. Kilian, drei Einakter vor,
mit. — Die beiden Stücke von Wach und Schnitzler fanden
Treue fest“, gar zu gern wissen möchte, ob er der Treue
vorragende Bedeutung Anspruch
bei gutbesetztem Haus den verdienten Beifall, das Fulda'sche
k sich doch einen hübschen Beitrag
seiner schönen Cora vertrauen darf, sie auf den Rat seines in viel lauterem Maße, so daß die Darsteller vier= oder fünf¬
Freundes Max hypnotisiert, im entscheidenden Augenblick mal an die Rampe mußten. Hrn. Dr. Kilian kann man die
rhaltungsabend liefert. Und mit
aber, von der Furcht beherrscht, die Antwort könnte ihn
Hausmannskost werden wir in dem
Anerkennung aussprechen, daß seine Erstlingsleistung sehr
aus allen Himmeln stürzen die Frage nicht stellt sondern
dieses Sommers öfter vorlieb
glatt verlief Stil und Ton in allen drei Stücken voll¬
durch den Zuruf ersetzt: „Wach auf und küsse mich!“, was
kommen richtig getroffen wurden.
ten Kräfte vorzugsweise von dem
pünktlich befolgt wird. Max, der sich die Zufriedenheit seines
ungsgehiet in Anspruch genommen
Im Münchener Schauspielhause wurde Ibsens
uspiel „Ein Sonnenstrahl“
Freundes nicht ganz erklären kann, da er unmittelbar vor
„Wildente“ wieder ausgenommen und unter Oberregisseur
der geplanten Fragestellung für einen Augenblick wegge¬
nen kurzen Abend in einem ein¬
Raabes Leitung recht gut durchgeführt. — Im Hoftheater
schickt wurde, meint einfach: „Die Weiber lügen auch in der
wird morgen Grillparzers „Sappho“ nach jahrelanger Pause
Abei, einem westpreußischen Land¬
Hypnose!“ Was Schnitzler schreibt, atmet Geist und Witz
neueinstudiert und größtenteils neu besetzt (Frl. Rottmann
sch sprechender Bevölkerung. In
in der Titelrolle) in Szene gehen.
und unterhält gut. Leicht, wie die Plauderei gedacht ist, wurde
nd entbehrungsreiche Leben des
örigen, Frau und Tochter, bringt sie auch von Frl. Rottmann in Verbindung mit den Herren
C. G. [Richter Lynch.] Nicht weniger als 75 Personen
bisters, eines braven, alten Grün= Birron und Graumann gespielt. Das Schauspiel „Die
sind im Jahre 1907 in den Vereinigten Staaten der Lynch¬
[Zeche" von Ludwig Fulda ist anderwärts schon bekannt,
am rechten Fleck hat, erwünschte
war hier aber neu. Der stark verlebte Freiherr von Rei¬
justiz zum Opfer gefallen, was eine Zunahme von 38 Per¬
Forst alles in bester Ordnung
sonen gegen 1906 bedeutet. Es wirft ein bezeichnendes Licht
gersdorf langweilt sich in einem kleinen Badeort, wo er Hilfe
ster seine Befriedigung darüber
auf die Abneigung der Yankees gegen die farbige, insbe¬
für seine Gichtbeschwerden und Hustenanfälle sucht. Im Lese¬
gründete Aussicht auf Versetzung
sondere die schwarze Rasse, wenn man erfährt, daß 63 dieser
zimmer begegnet er einer Dame, stellt sich nach kurzem Ge¬
d besser lohnenden Posten. Eine
Opfer Neger waren. Unter dem Rest besanden sich einige
spräch vor, und erfährt, daß er Agathe Dorn gegenüber¬
stmeisters gegen den Förster hofft
Mischlinge und vier Weiße. 19 der Lynchmorde wurden am
steht, der er einst ewige Liebe und Treue geschworen, und die
erwinden. Wie ein Sonnenstrahl
hellen Tage ausgeführt, ohne daß die Behörden auch nur die
er nach kurzem Glücksgenuß schmählich verlassen hat. Vom
m Wintersturm auf die Bewohner
geringsten Anstrengungen gemacht hätten, der Volkswut ihre
Badearzt kurz vorher daran e###nert, daß für einen alten
er Dank geleitet den al Herrn
Opfer zu entreißen. Von den Getöteten wurden 32 gehängt,
Er schon eine Viertelstunde später Herrn seiner Gattung eine liebevolle Pflegerin ein ganz be¬
17 erschossen, 2 lebendig verbrannt. In einem Fall - in
ketzt zurück. Die Pferde scheuten, sonderer Segen wäre, ist er rasch bereit, seine Sünde von da¬
dem es sich ebenfalls um einen Neger handelte — wur' ein
e Herr fiel auf einen Grenzstein mals gut zu machen, und bietet Agathen seine Hand, wird
ganz besonderes Exempel statuiert: der Verfolgte wur an
Hirnschale. Nach ein paar Augen= aber zurückgewiesen. Die immer noch schöne Frau lebt nun
einen Banmast gehängt und diente dann den Revolver. der
ihm ist der Sonnenstrahl erloschen! für ihren Sohn, des Barons Sohn, der aber seinen Vater
„Richter“ so lange zur Zielscheibe, bis er von seinen Qualen
r im Försterhause eingekehrt. Das“ nicht kennt und nach den Schilderungen seiner Mutter ein¬
erlöst war. Besonders heftig entfacht wird die Volkswut,
lch, aber glaubhaft geschildert, in fach verabscheut. Als er am Arm der Mutter am Tische des
wenn sich ein Neger eines Verbrechens gegen eine weiße
Reden und doch ist jede der vier Barens vorübergeht, flüstert er ihr zu: „Hat zu viel gelebt“
net. Aus der ganzen Arbeit leuch= und sie antwortet: „Jetzt zahlt er die Zeche.“ Der Baron Frau schuldig macht. Fast die Hälfte aller Lynchmorde?
erte Begabung. Gespielt wird die verlangte tatsächlich vom Kellner seine Rechnung und be= sind auf derartige Vergehen zurückzuführen.