isode
4.4. Eprzunn box 7/7
trug das Lied vor. Dazu sowie wie das glücklich macht?" Der erste Liebhaber war natür= Koppel mit dem erforderlichen energischen Majors=Accent
vorgetragen. Der Beifall war stürmisch. Keine Nummer
lich ein Poet.
ern, die keine besondere Decoration
schlug ein wie diese. Das sagt klar genug: das „Ueberbrett!“
„Ueberbrettl“=Scenerie zu denken:
Doch vom Talent wird man nicht satt,
soll die politische Satire pflegen. Das „Ueberbrettl“ weiß dies
Wenn man nicht eine Rente hat: ¬
eleganten Salon dar mit Möbeln
ohnehin, und auf seinem Programm steht obenan, wie es
Der Zweite war ein Herr Assessor,
in Flügel, rechts vorne ein Fauteuil,
Der stand sich schon erheblich besser.
sich gebührt, die politische Satire. Hier jedoch legt sich die
v. Wolzogen sitzt, wenn er nicht
Ja, meine Herren — die Jugend flieht!
Polizei ins Mittel. Das ordinäre Tingl=Tangl genießt
was zu reden hat. In der Mitte
Ein kluges Kind wird früh solid!
weite Censurfreiheit. Das „Ueberbrettl“ aber wird scharf an¬
oder stehend oder über einen Stuhl
Treu hat noch nie was eingebracht —
gefaßt. Die Polizei wird durch einen sicheren Instinct ge¬
Trulala, Trulala,
Sänger und Pianist, tragen den
leitet, überall, wo etwas Künstlerisches geplant wird, hin¬
Was glaub'n Sie, wie das glücklich macht!
illknöpfen. Und der Sänger singt:
dernd einzugreifen. Und dann die politische Satire! Wo
Es endet wieder französisch: „Je mien siche de tout
was der Weise spricht
käme man hin in Preußen, wenn man das gestattete? Es
ce que m'accuse“, singt Madame Adele. Wenn sie besser
dicken Schädeln:
ist ein Grundsatz der staatlichen Ordnung: Die Regierung
französisch gelernt hätte, würde sie jedenfalls singen: „Je me
mir die Madel nicht,
kann lächerlich sein, allein sie darf nicht lächerlich gemacht
füßen Madeln!
liche de tout ce que m’accuse.“ Aber sonst ist sie eine
werden. Das heißt, die politische Satire würde man in
arme kleine Frau mit ihrem Viererzug und ihrem Conto
Mahnung nicht beherzigen? Aber
Preußen schon erlauben — nämlich gegen die Opposition.
bei der Bank, und die Verse sind voll Wahrheit und Leben.
ls geneigt sein, die lieben süßen
Und es ist des „Ueberbrettls“ eigener Schade, wenn es sich
Der Text wurde nicht immer verstanden, als Fräulein Bozena
Es ist wirklich nicht nöthig, gar so
darauf versteift, gerade die Regierung anzugreifen.
Bradsky ihn vortrug. Es ist überaus wichtig, daß das
Theaterstücke sollte das „Ueberbrettl“ nicht aufführen,
„Ueberbrett!“ auf deutliche Aussprache beim Singen hält. Hier
brück, eine andere Hauptkraft des
da es ja doch etwas Anderes ist, als die Theater, welche
besonders mag man in die französische Schule gehen, wo es
i Gedichte vor, ein ernstes und ein
Stücke spielen. Die Zuschauer sind in Variété=Stimmung
heißt: dire des chansons und wo als Grundsatz gilt: Der
„Zwei Mütter“ von Hugo Salus,
und haben keine große Neigung, sich mitten drin plötzlich
Text ist die Hauptsache, die Melodie ist nur eine Art der
ünstlerin den Ton gar zu pathetisch
auf Theaterstimmung umzuschalten. Sie haben die besondere
Declamation.
Das Gänschen“ von Robert Eysler,
Art, zu sehen und zu hören, die das Theater erfordert, am
Am Abend der „Ueberbrettl“=Première wurde gerade
nüsant heraus. Das Gedicht, das
„Ueberbrettl“=Abend nicht bereit, und es kostet sie eine ge¬
das preußische Krönungs=Jubiläum gefeiert. „Ein Festspiel
à marier“ der Yvette Guilbert nach¬
wisse Anstrengung (Zuschauer strengen sich nicht gern an),
haben wir uns in der Eile nicht beschaffen können,“ sagte
deutsche Gegenstück, das ein Gäns¬
an diesem Abend die Theater=Augen und die Theater=Ohren
Herr v. Wolzogen; „aber der bekannte Dichter der Fest¬
und nach der Heirat diesunver¬
einzustellen. Arthur Schnitzler's „Episode“ wirkte auch in
spiele ist persönlich erschienen, um Ihnen etwas vorzutragen,
nzenden Phantasie=Costüm tritt Fräu¬
der „Ueberbrettl“=Vorstellung, weil es eben Arthur Schnitzler's
der Herr Major ... der Herr Major ... nun, Sie
uf und singt Wolzogen's „Madame
„Episode“, war. Aber an einem gewöhnlichen Thealeraven“
wissen schon, welchen Herrn Major ich meine.“ Der Herr
wird man von dem zierlichen Stücke noch mehr Genuß
Major trat auf, in Civil zwar, aber doch sehr schneidig. Er
eine blonde,
haben. Anatol sagt zu Max, er habe nur bei Einer das
sang ein Lied, das zuerst von der Artillerie handelte, dann
ssieurs, parbleu!
Gefühl, daß er wirklich von ihr geliebt worden sei und daß
von der Poesie. Er setzte auseinander, wie er die Musen
reine, la reine du Demimona,
er den Frieden ihrer Seele für immer gestört habe. Diese
tes votre jen!
antreten läßt und drillt, und wie er das Artillerie=Reglement
Eine war Bianca. Es trifft sich, daß Bianca gerade an
mit Erfolg auf die Poesie anwendet:
k sie auch:
diesem Abend aus Petersburg zurückkehrt, daß sie zu Max
Es knallt, es kuallt, es kuallt,
zösch' g'langt nur — o jeh!
kommt und daß sie keine Ahnung, aber auch keine Ahnung
Es knallt im deutschen Dichterwald.
sich fürs Bariété!
mehr von Anatol hat. Zwei Worte sind festzuhalten. Max
Der von Peter Schlemihl, dem prächtigen Peter Schle¬
eschichte der Cocotte. Jede Strophe
en Refrain aus: „Was glauben Sie, mihl des „Simplicissimus“, verfaßte Text wurde von Herrnsagt das eine: „Man soll nichts wiedererleben wollen.“
4.4. Eprzunn box 7/7
trug das Lied vor. Dazu sowie wie das glücklich macht?" Der erste Liebhaber war natür= Koppel mit dem erforderlichen energischen Majors=Accent
vorgetragen. Der Beifall war stürmisch. Keine Nummer
lich ein Poet.
ern, die keine besondere Decoration
schlug ein wie diese. Das sagt klar genug: das „Ueberbrett!“
„Ueberbrettl“=Scenerie zu denken:
Doch vom Talent wird man nicht satt,
soll die politische Satire pflegen. Das „Ueberbrettl“ weiß dies
Wenn man nicht eine Rente hat: ¬
eleganten Salon dar mit Möbeln
ohnehin, und auf seinem Programm steht obenan, wie es
Der Zweite war ein Herr Assessor,
in Flügel, rechts vorne ein Fauteuil,
Der stand sich schon erheblich besser.
sich gebührt, die politische Satire. Hier jedoch legt sich die
v. Wolzogen sitzt, wenn er nicht
Ja, meine Herren — die Jugend flieht!
Polizei ins Mittel. Das ordinäre Tingl=Tangl genießt
was zu reden hat. In der Mitte
Ein kluges Kind wird früh solid!
weite Censurfreiheit. Das „Ueberbrettl“ aber wird scharf an¬
oder stehend oder über einen Stuhl
Treu hat noch nie was eingebracht —
gefaßt. Die Polizei wird durch einen sicheren Instinct ge¬
Trulala, Trulala,
Sänger und Pianist, tragen den
leitet, überall, wo etwas Künstlerisches geplant wird, hin¬
Was glaub'n Sie, wie das glücklich macht!
illknöpfen. Und der Sänger singt:
dernd einzugreifen. Und dann die politische Satire! Wo
Es endet wieder französisch: „Je mien siche de tout
was der Weise spricht
käme man hin in Preußen, wenn man das gestattete? Es
ce que m'accuse“, singt Madame Adele. Wenn sie besser
dicken Schädeln:
ist ein Grundsatz der staatlichen Ordnung: Die Regierung
französisch gelernt hätte, würde sie jedenfalls singen: „Je me
mir die Madel nicht,
kann lächerlich sein, allein sie darf nicht lächerlich gemacht
füßen Madeln!
liche de tout ce que m’accuse.“ Aber sonst ist sie eine
werden. Das heißt, die politische Satire würde man in
arme kleine Frau mit ihrem Viererzug und ihrem Conto
Mahnung nicht beherzigen? Aber
Preußen schon erlauben — nämlich gegen die Opposition.
bei der Bank, und die Verse sind voll Wahrheit und Leben.
ls geneigt sein, die lieben süßen
Und es ist des „Ueberbrettls“ eigener Schade, wenn es sich
Der Text wurde nicht immer verstanden, als Fräulein Bozena
Es ist wirklich nicht nöthig, gar so
darauf versteift, gerade die Regierung anzugreifen.
Bradsky ihn vortrug. Es ist überaus wichtig, daß das
Theaterstücke sollte das „Ueberbrettl“ nicht aufführen,
„Ueberbrett!“ auf deutliche Aussprache beim Singen hält. Hier
brück, eine andere Hauptkraft des
da es ja doch etwas Anderes ist, als die Theater, welche
besonders mag man in die französische Schule gehen, wo es
i Gedichte vor, ein ernstes und ein
Stücke spielen. Die Zuschauer sind in Variété=Stimmung
heißt: dire des chansons und wo als Grundsatz gilt: Der
„Zwei Mütter“ von Hugo Salus,
und haben keine große Neigung, sich mitten drin plötzlich
Text ist die Hauptsache, die Melodie ist nur eine Art der
ünstlerin den Ton gar zu pathetisch
auf Theaterstimmung umzuschalten. Sie haben die besondere
Declamation.
Das Gänschen“ von Robert Eysler,
Art, zu sehen und zu hören, die das Theater erfordert, am
Am Abend der „Ueberbrettl“=Première wurde gerade
nüsant heraus. Das Gedicht, das
„Ueberbrettl“=Abend nicht bereit, und es kostet sie eine ge¬
das preußische Krönungs=Jubiläum gefeiert. „Ein Festspiel
à marier“ der Yvette Guilbert nach¬
wisse Anstrengung (Zuschauer strengen sich nicht gern an),
haben wir uns in der Eile nicht beschaffen können,“ sagte
deutsche Gegenstück, das ein Gäns¬
an diesem Abend die Theater=Augen und die Theater=Ohren
Herr v. Wolzogen; „aber der bekannte Dichter der Fest¬
und nach der Heirat diesunver¬
einzustellen. Arthur Schnitzler's „Episode“ wirkte auch in
spiele ist persönlich erschienen, um Ihnen etwas vorzutragen,
nzenden Phantasie=Costüm tritt Fräu¬
der „Ueberbrettl“=Vorstellung, weil es eben Arthur Schnitzler's
der Herr Major ... der Herr Major ... nun, Sie
uf und singt Wolzogen's „Madame
„Episode“, war. Aber an einem gewöhnlichen Thealeraven“
wissen schon, welchen Herrn Major ich meine.“ Der Herr
wird man von dem zierlichen Stücke noch mehr Genuß
Major trat auf, in Civil zwar, aber doch sehr schneidig. Er
eine blonde,
haben. Anatol sagt zu Max, er habe nur bei Einer das
sang ein Lied, das zuerst von der Artillerie handelte, dann
ssieurs, parbleu!
Gefühl, daß er wirklich von ihr geliebt worden sei und daß
von der Poesie. Er setzte auseinander, wie er die Musen
reine, la reine du Demimona,
er den Frieden ihrer Seele für immer gestört habe. Diese
tes votre jen!
antreten läßt und drillt, und wie er das Artillerie=Reglement
Eine war Bianca. Es trifft sich, daß Bianca gerade an
mit Erfolg auf die Poesie anwendet:
k sie auch:
diesem Abend aus Petersburg zurückkehrt, daß sie zu Max
Es knallt, es kuallt, es kuallt,
zösch' g'langt nur — o jeh!
kommt und daß sie keine Ahnung, aber auch keine Ahnung
Es knallt im deutschen Dichterwald.
sich fürs Bariété!
mehr von Anatol hat. Zwei Worte sind festzuhalten. Max
Der von Peter Schlemihl, dem prächtigen Peter Schle¬
eschichte der Cocotte. Jede Strophe
en Refrain aus: „Was glauben Sie, mihl des „Simplicissimus“, verfaßte Text wurde von Herrnsagt das eine: „Man soll nichts wiedererleben wollen.“