isode
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4.4. EpLaD
e. —
S
die Anatol hätte schreihen können. Es war eine freundliche Perfiflage: König Dagobert: „O'est le hon roi Dagobert, qui a mis
sam: sie
der sehr individuellen Art dieses Kritikers, der gern kurze
sa culotte à l’envers.“ Das ist das Einzige, was nach
ertappt.“
Sätze gebraucht, der manchmal von seinen Liebesgeschichten
Jahrhunderten von dem alten Frankenkönige geblieben
keitl“ eine
erzählt und der, wenn er gerade in Stimmung ist, auch
ist, daß er seine Hosen verkehrt angezogen hat. König
wol eine Rhapsodic über das zu behandelnde Thema schreibt
einactige
Ragnar Lodbrog trägt sie nicht verkehrt, jedoch er tödtet
ehe das
statt ein: Kritik. Einige Collegen des Herrn Alfred Kerr
einen Drachen damit, indem er sie ihm vor die Nase hält.
esen, die
in der Berliner Tagespresse lassen eine nicht blos literarische
Die Pantomime „Pierrot's Tücke Traum und Tod“
en Raum
Befriedigung über diese Parodie merken. Die lieben Seelen
von Schanzer wird von Frau Wohlbrück und den
Speise¬
freuen sich zu Unrecht. Denn unter Umständen wird gerade
Herren Spontelli und Rotenburg ausgezeichnet gespielt:
Annunzto
dadurch, daß man sich über Jemanden lustig macht, be¬
die Musik von Oskar Strauß ist reizend (bemerkenswerth
öhnlichen wiesen, wie ernst man ihn nimmt; und gerade wer die
vor Allem ein dämonischer Walzer, der hinter der Seene
htigste iststärksten persönlichen Züge hat, eignes sich am Besten zur
gespielt wird). Die Pantomime selbst bleibt Alles schuldig,
Caricatur.
rt. Die
was man von ihr erwartet. Pierrot entdeckt, daß Colom¬
stimmen.
Das Tanzduett „Der lustige Ehemann“ gedichtet von
bine ihn mit Harlekin betrügt, geht sich aufhenken, wird
in Roth
O. J. Bierbaum, componirt von Oskar Strauß, getanzt
anscheinend todt nach Hause gebracht, wacht auf der Bahre
darauf
und gesungen von Herrn Koppel und Fräulein Bozena
noch einmal auf, erdrosselt Harlekin mit dem Stricke, mit#
timmung
Bradsky, ist eine der Glanznummern des „Ueberbrettl“. Text,
dem er selbst sein Leben hat enden wollen, und tödtet
rscheinen
Musik, Darstellung, Costüm vereinigen sich hier zu voller
dadurch auch Colombine, die vor Schreck stirbt, da sie
um das
Harmonie. Der Dichter mit seinem zierlichen und etwas
Harlekin statt des Pierrot auf der Bahre sieht. Das ist ein
ist eine
altfränkischen Ringel=Reigen=Sang, der Componist mit seiner
blutrünstiger Colportage=Roman. Wenn auch in manchen
— eine
einfachen und lieblichen Tanzmelodie haben in glücklicher
Pantomimen Pierrot sich aufhenkt, so folgt daraus noch
erkommt.
Weise den Volkston getroffen. Das Lied läßt Einen nicht
nicht, daß es genügt, Pierrot sich aufhenken zu lassen,
nVer¬
mehr los Alle „Ueberbrett!“=Besucher stehen unter seinem
um eine Pantomime zu dichten. Der Verfasser hat wenig
en leben.
Banne und müssen, ob sie wollen oder nicht, seit Tagen
begriffen von Pierrot's Geist und Pierrot's Schmerzen.
Stim¬
singen oder summen:
Er möge bei dem Pierrot=Meister Willette in die Schule
sich zum
gehen, dem Zeichner, der einer der ganz Göttlichen von
Ringelringel=Rosenkranz,
sich wol
Ich tanz' mit meiner Frau,
Montmartre ist. Auch sonst kann man in Frankreich
Diener,
Wir tanzen um den Rosenbusch,
genug über Pierrot lernen. Das ist eine Lieblingsfigur.
Gastmal
Klingklanggloribusch,
die Lieblingsfigur wol des französischen Volkes. Dieses
Ich drch' mich wie ein Pfau.
nd macht
Volk, das behauptet, nicht sentimentel zu sein, liebt in
genblicks
Mit seinem Schattenspiel bleibt das „Ueberbrettl“ noch
ihr seine eigene Sentimentalität (denn alle Völker sind
nberührt.
himmelweit hinter dem „ChatNoir zurück. Die Schatten
sentimental) und macht sich zugleich darüber lustig. Es
etik der
zwar, die Ludwig Stutz zu Detlev v. Liliencron's Ballade
liebt in ihm seine Liebe. Pierrot ist der Verliebte, komisch
Degno,
„König Ragnar Lodbrog“ gezeichnet hat, sind recht lustig.
wie dieser, unglücklich, wie dieser, betrogen, wie dieser,
den Rosen
Aber die Ballade ist es nicht, so gern sie es sein möchte.
und weiß, weiß im Gesicht, weiß und bleich, weil er gar
König Ragnar Lodbrog wird in Versen gefeiert von wegen
so viel geliebt und darum gar so viel geli#en hat.
Herr
seiner Hosen. Daß Hosen einen König unsterblich machen
Pauv’ Pierrot!
Kerr — können. beweist das französische Volkslied vom alten!
Paüil Gold inn.
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e. —
S
die Anatol hätte schreihen können. Es war eine freundliche Perfiflage: König Dagobert: „O'est le hon roi Dagobert, qui a mis
sam: sie
der sehr individuellen Art dieses Kritikers, der gern kurze
sa culotte à l’envers.“ Das ist das Einzige, was nach
ertappt.“
Sätze gebraucht, der manchmal von seinen Liebesgeschichten
Jahrhunderten von dem alten Frankenkönige geblieben
keitl“ eine
erzählt und der, wenn er gerade in Stimmung ist, auch
ist, daß er seine Hosen verkehrt angezogen hat. König
wol eine Rhapsodic über das zu behandelnde Thema schreibt
einactige
Ragnar Lodbrog trägt sie nicht verkehrt, jedoch er tödtet
ehe das
statt ein: Kritik. Einige Collegen des Herrn Alfred Kerr
einen Drachen damit, indem er sie ihm vor die Nase hält.
esen, die
in der Berliner Tagespresse lassen eine nicht blos literarische
Die Pantomime „Pierrot's Tücke Traum und Tod“
en Raum
Befriedigung über diese Parodie merken. Die lieben Seelen
von Schanzer wird von Frau Wohlbrück und den
Speise¬
freuen sich zu Unrecht. Denn unter Umständen wird gerade
Herren Spontelli und Rotenburg ausgezeichnet gespielt:
Annunzto
dadurch, daß man sich über Jemanden lustig macht, be¬
die Musik von Oskar Strauß ist reizend (bemerkenswerth
öhnlichen wiesen, wie ernst man ihn nimmt; und gerade wer die
vor Allem ein dämonischer Walzer, der hinter der Seene
htigste iststärksten persönlichen Züge hat, eignes sich am Besten zur
gespielt wird). Die Pantomime selbst bleibt Alles schuldig,
Caricatur.
rt. Die
was man von ihr erwartet. Pierrot entdeckt, daß Colom¬
stimmen.
Das Tanzduett „Der lustige Ehemann“ gedichtet von
bine ihn mit Harlekin betrügt, geht sich aufhenken, wird
in Roth
O. J. Bierbaum, componirt von Oskar Strauß, getanzt
anscheinend todt nach Hause gebracht, wacht auf der Bahre
darauf
und gesungen von Herrn Koppel und Fräulein Bozena
noch einmal auf, erdrosselt Harlekin mit dem Stricke, mit#
timmung
Bradsky, ist eine der Glanznummern des „Ueberbrettl“. Text,
dem er selbst sein Leben hat enden wollen, und tödtet
rscheinen
Musik, Darstellung, Costüm vereinigen sich hier zu voller
dadurch auch Colombine, die vor Schreck stirbt, da sie
um das
Harmonie. Der Dichter mit seinem zierlichen und etwas
Harlekin statt des Pierrot auf der Bahre sieht. Das ist ein
ist eine
altfränkischen Ringel=Reigen=Sang, der Componist mit seiner
blutrünstiger Colportage=Roman. Wenn auch in manchen
— eine
einfachen und lieblichen Tanzmelodie haben in glücklicher
Pantomimen Pierrot sich aufhenkt, so folgt daraus noch
erkommt.
Weise den Volkston getroffen. Das Lied läßt Einen nicht
nicht, daß es genügt, Pierrot sich aufhenken zu lassen,
nVer¬
mehr los Alle „Ueberbrett!“=Besucher stehen unter seinem
um eine Pantomime zu dichten. Der Verfasser hat wenig
en leben.
Banne und müssen, ob sie wollen oder nicht, seit Tagen
begriffen von Pierrot's Geist und Pierrot's Schmerzen.
Stim¬
singen oder summen:
Er möge bei dem Pierrot=Meister Willette in die Schule
sich zum
gehen, dem Zeichner, der einer der ganz Göttlichen von
Ringelringel=Rosenkranz,
sich wol
Ich tanz' mit meiner Frau,
Montmartre ist. Auch sonst kann man in Frankreich
Diener,
Wir tanzen um den Rosenbusch,
genug über Pierrot lernen. Das ist eine Lieblingsfigur.
Gastmal
Klingklanggloribusch,
die Lieblingsfigur wol des französischen Volkes. Dieses
Ich drch' mich wie ein Pfau.
nd macht
Volk, das behauptet, nicht sentimentel zu sein, liebt in
genblicks
Mit seinem Schattenspiel bleibt das „Ueberbrettl“ noch
ihr seine eigene Sentimentalität (denn alle Völker sind
nberührt.
himmelweit hinter dem „ChatNoir zurück. Die Schatten
sentimental) und macht sich zugleich darüber lustig. Es
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zwar, die Ludwig Stutz zu Detlev v. Liliencron's Ballade
liebt in ihm seine Liebe. Pierrot ist der Verliebte, komisch
Degno,
„König Ragnar Lodbrog“ gezeichnet hat, sind recht lustig.
wie dieser, unglücklich, wie dieser, betrogen, wie dieser,
den Rosen
Aber die Ballade ist es nicht, so gern sie es sein möchte.
und weiß, weiß im Gesicht, weiß und bleich, weil er gar
König Ragnar Lodbrog wird in Versen gefeiert von wegen
so viel geliebt und darum gar so viel geli#en hat.
Herr
seiner Hosen. Daß Hosen einen König unsterblich machen
Pauv’ Pierrot!
Kerr — können. beweist das französische Volkslied vom alten!
Paüil Gold inn.