II, Theaterstücke 4, (Anatol, 4), Episode, Seite 30

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in ein Echo jast aus Volksliedtiefen ein¬
gefungen wird ..
lmann:
Diese Stimme ist nun freilich die eigent¬
liche Seele auch dieses neuen österreichi¬
schen Filmwunders. Sie geht vom Kind¬
lichen bis zum Tragischen durch alle
sodex-Bereisterung
Schatten und Schauer des stillsten und des
stürmischesten Gefühls. Sie schluchzt und
flüstert und lacht und zürnt und jubelt
stung — daß er diese Träne fließen ließ
die breitesten Wirkungen con sordine —
seelisch und akustisch — erzielt: Filmdich¬
in Augenblicken von simpler drolliger und
kindhafter Melancholie, in &Einstellungens
ter und Filmspielleiter Reisch bekennen
wienerisch süßer Dämmerung der Liebe
sich mit intensiver Offenheit zum Metier.
und des Lichts der Träume, die an Arthur
Aber auch mit einem Können, dessen kon¬
Schnitzlers herbstliche Abendwege ge¬
sequent zarte Dosierung die Grenzen des
mannen, an seine Cottage-Gärten voll
Kunstgewerbes zum romantischen der
Trauer, Duft und ferner Musik des Ab¬
Wiener Seelenlandschaft hin schon über¬
schieds und der Vergessenheit. (Es sei
schritten hat. Wenn irgend Einer, müßte
mit gerührtem Entzücken festgestellt, daß
und sollte Walter Reisch den Dichter die¬
HAnz
Friedl Czepa in der Tat eines dieser
#ses Heimatgefildes träumerisch sarkasti¬
Schnitzler-Mädchen spielt, hold und keck
scher Bitterkeiten: Arthur Schnitzler ver¬
mit dem ganzen Einsatz zwingender und
filmen.
gaukeinde cEpisodez, sprühend von Witz,
unermüdlicher Herztöne. Es ist fast unfa߬
spöttischer Wehmut und bezaubernd re¬
bar, daß diese Einheit von Natur und
scher Güte, ein Wesen aus dem Schnitzler-
s Films stiller
Poesie einer Frauenstimme mitten im
Dialog, gleichsam zusammengesetzt aus
tterung ist die
Tieinskala - Imhoft - Hoesters
Atelierrummel erblühen kann und immer
Pointen und Albernheiten, überfließend von
#
Fast übermütig
wieder erblüht. Und es beweist die gläu¬

aphoristischem Liebesgepapper, aber eine
egs stets nur
bige Willenskraft dieser Frau sich selbst
Filmelfe mit unanzweifelbar großer Zu¬
ly-Rolle. Ein
und ihrer kühlsten Erschütterungen Ur¬
.Noble Darsteiter halten hier über¬
kunft.)
iser und pro¬
sprung zu behaupten gegen alle Ver¬
haupt die Balance zwischen manchen
In den Schlußszenen dieses Films wird
Vitergriffenheit.
suchungen und Bequemlichkeiten des
Zweideutigkeiten, allerdings nur logischen.
die Kamera völlig Wessely-toll. Sie wirft
nisch in seinen
Metiers.
So Otto Treßler, der eine in keinem Sinn
das geniale Antlitz in unersättlicher Folge
en, Uebergän¬
Es gibt nicht das kleinste Szenchen, das
ganz sichere Gestalt in einer Art chevales¬
hin, groß, noch größer, lachend, singend,
Ehattet von der
die Wessely nicht mit der Intensität eines
kerer Unbestimmtheit hinstellt, gewisser¬
nlichkeit: die
Shakespeare-Textes spielt. Es ist wahr,
maßen einen grauhaarigen Flaneur des
hrte Huldigung
daß man gerade hier respektvollst erkennt,
guten Herzens spielt. Und Carl Ludwig
rs der Epoche.
wie sehr sie von großem und hohem Thea¬
Diehl, ein Gentleman-Amoroso, sozusagen
un Iun FERINA
Filmmagie an
#ter herkommt, aber in dieser unbewußten
ein Adagio-Preuße Bis auf diese
optischer und
Vollkommenheit des Gefühls und der Er¬
Schwankungen zwischen Noblesse (der
ganze Tempo¬
strahlend, entrückt Nur sie, Paula
scheinung verbinden sich und steigern sich
Motive des Drehbuchdichters) und Wahr-
n-Parade nur
Wessely höchstselbst, kann sich diesen
Film und Bühne zur innigsten Despotie der
scheinlichkeit ist alle textliche Arbeit hier
mner recht dürf¬
Rausch der Bildfläche gestatten, diese
Persönlichkeit. Das Mikrophon scheint nur
ungemein präzis, klar und scharf ausge¬
Erklärung einer
wahrhafte Zertrümmerung der Filmkon¬
da, der Einmaligkeit dieser Einfachheit zu
wogen und alle ihre Berechnung gleichsam
hlichkeit.
zentration. Denn sie ist es ja wirklich, nur
dienen, ihren leisesten Hauch und Wider¬
instinktiv. Katschers Musik zerstreut Vor¬
sie, die aus dieser Filmidylle ins mensch¬
hall zu erhaschen und im Tropenlicht der
urteile. Sie opfert den Schlagercharakter
lich Große wächst und selig lächelt dies
Jupiterlampen spiegelt sich dieses Auges
wohl nicht, strömt aber in der volkstüm¬
ah
Auge über den Spuk und Sturm, auch des
unverwandter, unbeirrter Blick nach innen.
lich weichen Melodie des Entscheidungs¬
rauen
Erfolgs, hinweg. Noch ist der Glaube an
liedes warm und füllig hin. Man stellt es
So endet und beginnt hier eine Liebe:
dies Auge stärker als die Großaufnahme.
gerne fest, daß die Stimme der Wessely,
daß sie das Wesselp-Antlitz dennoch über
Noch ein Wort für Walter Reisch, den
dieser Schwermuts-Glockenklang, auf den
Geschäft und Geschäftigkeit der Branche
n Einzelheiten.
Regisseur, der eine Edelarbeit vor allem
erstrahlen läßt wie die Liebessonne der
r den cMaske-
Schwingen der Demut und der stolzesten
des poetischen Taktes vollbracht hat und 1 Zärtlichkeit, hier nicht entwürdigt, sondern! österreichischen Seele.
liche Nuancen
ih geschrieben,
Em psychischen
„Episodes ist
r, schärfer und
stischer Unter¬
Emmerhin noch
licher ein. Die
umso unmittel¬
der Larven und
leuchtend de¬
n Aura reiner
Jerial¬