eine
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enks
4. 3. L Lic cmake
Schnitzler, Hermann Bahr, H. Glücksmann, C. Karl¬
weis, Ed. Pötzl, V. Chiavacci. Fehlten also nur noch
Julius Bauer. Dörmann, Lothar=Spitzer, Victor Léon,
Bernhard Buchbinder, Leo Hirschfeld und noch ein paar
dii minorum gentium. Und nun wollen wir sehen, was man
von diesen „Wiener Autoren“ zu hören bekam. Zunächst
ein Bruchstück aus dem Epos Burckhards „Das Lied vom
Tannhäuser“ die Schilderung seines Einzuges in den
Venusberg. Es ist eine Art nüchterner Beschreibung von
Makarts „Jagdzug der Diana“ mit Mondschein; eine
wässerige Stilübung. Von zwei Gedichten Hofmanns¬
thals ist das eine, „Weltgeheimnis“, thatsächlich ein solches,
wenn auch nicht die Welt, die oavon wenig Notiz nehmen
dürfte. Manjahnt bei den Versen wie: „Der tiefe Brunnen
weiß es — Einst wussten es alle — Es zuckt im Traume
umher“ allenfalls, dass der Verfasser sich etwas gedacht
hat, aber was, weiß der liebe Himmel. Das andere,
„Die Beiden“, nicht übel, aber herzlich unbedeutend. Nun
das „Czarenmahl“ von der delle Grazie, eine aus Hyper¬
trophie kindischen Tyrannenhasses entstandene blutdürstige
Apotheose des Nihilismus, entstanden aus höchst zweifel¬
haften Zeitungsphrasen, ein lächerlicher Wortschwall, wie
Kinderschreck. Dann ein pathetisches Gedicht „Dies ist
Gehenna“ von J. J. David; es war das einzige wert¬
vollere Stück des Programmes, wenn auch nicht zum
Vortrage geeignet. Wie eine kalte Douche wirkte darauf
die ganz witz= und sinnlose Bluette Schnitzlers „Denk¬
steine“: Anatol, der seiner aus dem Schmutze der Ge¬
fallenen hervorgegaigenen Braut am Vorabende der
Hochzeit auf verheimlichte alte Sünden kommt und dar¬
über empört ist. Warum? Niemand wird sich außer ihm
darüber wundern. Die zweite Abtheilung leitete Bahr
mit der Erzählung „Das Käferl“ ein, die er nun auch
in einem eben erschienenen Novellenband veröffentlicht
hat; eine Plauderei, die man sich könnte gefallen lassen,
wenn sie zwischen besserem stünde, die aber in ihrer
ganzen Gesuchtheit, in ihrer völlig unstatthaften eitlen
Ueberschätzung und krampfhaften Austreibung unsym= welche Bedeutung die D
comités, insbesondere das
pathisch, ja widerlich erscheint, wenn man durch die Oede
die Interessen des legitimen
seiner Umgebung veranlasst wird, ihr tiefere Aufmerk¬
Provinz haben werde.
amkeit zu widmen. Aber es sollte noch viel, viel schlimmer
provinziellen Handelskreisen
Terminhandel an der Wien
kommen. Die Skizzt von Herrn Glücksmann „Verlust
localen Märkte aufsuchen
auf Verlust“ quält den Zuhörer, der den Tric in den ersten
abgegrenzten Gebiete
fünf Secunden erräth und fast eine Viertelstunde warten
Bedeutung habe, u
muss, bis es dem Herrn Verfasser beliebt, ihn nach end¬
Blanco=Termingese
Wert legen. Der H#
losen Wiederholungen selber zu „bringen“. Karlweis“
dem bescheidenen Ger
„Wurstel“ brachte keine Erlösung von der einschläfernden
marktverkehres bring
Wirkung dieser armseligen Literaturparade; es ist ein
keine Beeinträchtigung erf#
ganz misslungener psychologischer Versuch, der schon an
des Antrages des Subcomi
Terminhandels unter Siche
dem allerersten, dem Titel, scheitert. Denn was Karlweis
lieferungsgeschäftes enthalt
schildert, ist nie ein „Wurstel“, höchstens ein „Patsch“.
zuzustimmen.
Doch genug. Sowie die Leute hier den Saal zu verlassen
Allerdings verhehle er
begannen, sei auch hier das famose Programm abge¬
Verbot des Terminhandels
Kreise nicht erfüllen werde.
brochen.
Reformen auf dem Gebiete
Man muss sich fragen: also das sind die berühmten
Verschiebungen in seiner
„Wiener Autoren“, die eine neue Literatur geschaffen
Schädigungen erfa
haben, wie ihre Zeitungen verkünden? Ihrer zehn rücken
Das Um und Auf ei
producten sei die Sch
sie an und können, von einem fast vergötterten Vorleser
sation der Landwirt
recitiert, kaum eine Secunde Stimmung in das so stim¬
schaftlichen For
mungssehnsüchtige, so leicht anzuregende Publicum
Ausgestaltung des
bringen? Nun, wenn Wien keine anderen „Autoren“
hauswesens.
Das Ackerbauminister
hat......
Organisationen moralisch
Jawohl, Wien hat andere gesündere Autoren, man
materielle Hilfe angedeihe
könnte zehn, zwanzig Namen nennen; aber sie besitzen
Ueberaus bedauerlich
einen Fehler: sie stehen nicht in der Phalanx der Clique.
heutigen Sitzung Erklärt
anderen Wert
Und darum existieren sie für Herrn Kainz nicht. Er nimmt
Erwägungen n
sie nicht 2 Kenntnis, sondern fällt lieber mit den Macht¬
habe sich durch Rücksi
habern durch. Das wird sich noch einigemale wiederholen,
lassen, die Redner allerdin
aber dann dürfte es doch anders werden. Raubbau rächt sich
muthe, dass sie aus den
entsprungen seien, und es
immer und der Raubbau mit der Gunst eines willfährigen,
auf das Regime Szell,
so leicht zu nasführenden Publicums, wie das Wiens es
ist, am schlimmsten. Denn ihm folgt das unbesiegbare stark agrarischen Einschlag
Die Aufhebung
Misstrauen, ja noch mehr, die Missachtung.
mächtige Bewegung verur
A. T.—ch Vortei hinübergreifen, dor
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Schnitzler, Hermann Bahr, H. Glücksmann, C. Karl¬
weis, Ed. Pötzl, V. Chiavacci. Fehlten also nur noch
Julius Bauer. Dörmann, Lothar=Spitzer, Victor Léon,
Bernhard Buchbinder, Leo Hirschfeld und noch ein paar
dii minorum gentium. Und nun wollen wir sehen, was man
von diesen „Wiener Autoren“ zu hören bekam. Zunächst
ein Bruchstück aus dem Epos Burckhards „Das Lied vom
Tannhäuser“ die Schilderung seines Einzuges in den
Venusberg. Es ist eine Art nüchterner Beschreibung von
Makarts „Jagdzug der Diana“ mit Mondschein; eine
wässerige Stilübung. Von zwei Gedichten Hofmanns¬
thals ist das eine, „Weltgeheimnis“, thatsächlich ein solches,
wenn auch nicht die Welt, die oavon wenig Notiz nehmen
dürfte. Manjahnt bei den Versen wie: „Der tiefe Brunnen
weiß es — Einst wussten es alle — Es zuckt im Traume
umher“ allenfalls, dass der Verfasser sich etwas gedacht
hat, aber was, weiß der liebe Himmel. Das andere,
„Die Beiden“, nicht übel, aber herzlich unbedeutend. Nun
das „Czarenmahl“ von der delle Grazie, eine aus Hyper¬
trophie kindischen Tyrannenhasses entstandene blutdürstige
Apotheose des Nihilismus, entstanden aus höchst zweifel¬
haften Zeitungsphrasen, ein lächerlicher Wortschwall, wie
Kinderschreck. Dann ein pathetisches Gedicht „Dies ist
Gehenna“ von J. J. David; es war das einzige wert¬
vollere Stück des Programmes, wenn auch nicht zum
Vortrage geeignet. Wie eine kalte Douche wirkte darauf
die ganz witz= und sinnlose Bluette Schnitzlers „Denk¬
steine“: Anatol, der seiner aus dem Schmutze der Ge¬
fallenen hervorgegaigenen Braut am Vorabende der
Hochzeit auf verheimlichte alte Sünden kommt und dar¬
über empört ist. Warum? Niemand wird sich außer ihm
darüber wundern. Die zweite Abtheilung leitete Bahr
mit der Erzählung „Das Käferl“ ein, die er nun auch
in einem eben erschienenen Novellenband veröffentlicht
hat; eine Plauderei, die man sich könnte gefallen lassen,
wenn sie zwischen besserem stünde, die aber in ihrer
ganzen Gesuchtheit, in ihrer völlig unstatthaften eitlen
Ueberschätzung und krampfhaften Austreibung unsym= welche Bedeutung die D
comités, insbesondere das
pathisch, ja widerlich erscheint, wenn man durch die Oede
die Interessen des legitimen
seiner Umgebung veranlasst wird, ihr tiefere Aufmerk¬
Provinz haben werde.
amkeit zu widmen. Aber es sollte noch viel, viel schlimmer
provinziellen Handelskreisen
Terminhandel an der Wien
kommen. Die Skizzt von Herrn Glücksmann „Verlust
localen Märkte aufsuchen
auf Verlust“ quält den Zuhörer, der den Tric in den ersten
abgegrenzten Gebiete
fünf Secunden erräth und fast eine Viertelstunde warten
Bedeutung habe, u
muss, bis es dem Herrn Verfasser beliebt, ihn nach end¬
Blanco=Termingese
Wert legen. Der H#
losen Wiederholungen selber zu „bringen“. Karlweis“
dem bescheidenen Ger
„Wurstel“ brachte keine Erlösung von der einschläfernden
marktverkehres bring
Wirkung dieser armseligen Literaturparade; es ist ein
keine Beeinträchtigung erf#
ganz misslungener psychologischer Versuch, der schon an
des Antrages des Subcomi
Terminhandels unter Siche
dem allerersten, dem Titel, scheitert. Denn was Karlweis
lieferungsgeschäftes enthalt
schildert, ist nie ein „Wurstel“, höchstens ein „Patsch“.
zuzustimmen.
Doch genug. Sowie die Leute hier den Saal zu verlassen
Allerdings verhehle er
begannen, sei auch hier das famose Programm abge¬
Verbot des Terminhandels
Kreise nicht erfüllen werde.
brochen.
Reformen auf dem Gebiete
Man muss sich fragen: also das sind die berühmten
Verschiebungen in seiner
„Wiener Autoren“, die eine neue Literatur geschaffen
Schädigungen erfa
haben, wie ihre Zeitungen verkünden? Ihrer zehn rücken
Das Um und Auf ei
producten sei die Sch
sie an und können, von einem fast vergötterten Vorleser
sation der Landwirt
recitiert, kaum eine Secunde Stimmung in das so stim¬
schaftlichen For
mungssehnsüchtige, so leicht anzuregende Publicum
Ausgestaltung des
bringen? Nun, wenn Wien keine anderen „Autoren“
hauswesens.
Das Ackerbauminister
hat......
Organisationen moralisch
Jawohl, Wien hat andere gesündere Autoren, man
materielle Hilfe angedeihe
könnte zehn, zwanzig Namen nennen; aber sie besitzen
Ueberaus bedauerlich
einen Fehler: sie stehen nicht in der Phalanx der Clique.
heutigen Sitzung Erklärt
anderen Wert
Und darum existieren sie für Herrn Kainz nicht. Er nimmt
Erwägungen n
sie nicht 2 Kenntnis, sondern fällt lieber mit den Macht¬
habe sich durch Rücksi
habern durch. Das wird sich noch einigemale wiederholen,
lassen, die Redner allerdin
aber dann dürfte es doch anders werden. Raubbau rächt sich
muthe, dass sie aus den
entsprungen seien, und es
immer und der Raubbau mit der Gunst eines willfährigen,
auf das Regime Szell,
so leicht zu nasführenden Publicums, wie das Wiens es
ist, am schlimmsten. Denn ihm folgt das unbesiegbare stark agrarischen Einschlag
Die Aufhebung
Misstrauen, ja noch mehr, die Missachtung.
mächtige Bewegung verur
A. T.—ch Vortei hinübergreifen, dor