II, Theaterstücke 4, (Anatol, 1), Die Frage an das Schicksal, Seite 33

Schicksa.
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rzensruhe. Herr Jarno brachte den
Seelenkan
zweifelnden Liebhabers
vollenbet künstlerischem Ausdrucke. Die zwei anderen
Darsteller geben keinen Anlaß zu Bemerkungen.
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— 29./770
Theater und Kunst.
Josefstädtertheater. Gestern den 19. d. wurde“ dur
Im
Schnitzler's Frage an das Schicksal
der
Eistenmal in Wien aufgeführt. Es ist dies jener Dialog,
die Sammlung „Anatol“ eröffnet. Bei den unter diesem
Titel vor einigen Jahren erschienenen Gesprächen war ursprüng¬
lich wohl laum an die Bühne gedacht worden. Als der Versuch
gemacht wurde, zeigte sich, daß sie auch auf den Breitern sehr.
wirksam waren. Wenigstens haben wir diese Beobachtung in
Wien schon wiederholt bei dem „Abschiedssouper“,
machen können, das einen guten Erfolg gehabt hat. Alle diese
Gespräche (es sini sieben), die unter dem Gesammttitel „Anatol“
erschienen sind, beschäftigen sich mit der Liebe, oder denscher
ausgedrückt, mit dem Probkem des Verhältnisses des Minnes
zum Weibe und umgekehrt. In allen weht eine ermüdende
Deladenzlust. Sollächerlich es scheint, man könnte von ihnen
Jagen: sie regen auf und schläsern ein. In ihnen ist ein
A
merkwürdiges Gemisch vom Vergangenen und Zukünftigen, aber
freilich dabei mehr erschlaffender Zweifel als vertrauende Hoff¬
nung. Echt ses fin de siècle! Sie sind prickelnd interessant,
gehen auf die Nerven. Am iebendigsten und dramatischesten i
das „Abschiedssouper“. Aber auch „Die Frage an das Schicksal“
sive
wirkt. Ein Mann versetzt seine Geliebte in hypnotischen Schlaf,
um von ihr zu erfahren, ob sie ihm auch treu ist. Und als Cora Ito.
bar
im hypnotischen Schlafe liegt, da fehlt ihm der Muth, die Frage hraus.
zu thun. Das Ganze ist überaus fein und mit großem psycho¬
logischen Scharfsinn gearbeitet. Es wurde, insbesondere vonist di
ien
Herrn Jarno (Anatol), vortrefflich gespielt und sehr beifällig
aufgenommen. Hierauf folgte eine Wiederholung von Strind¬
berg's „Gläubigern“. — Wie schon gemeldet, wird Direktor
Jarno auch die übrigen Stücke aus „Anatol“ zur Aufführung
bringen, wofür wir ihm nur dankbar sein können. Sie werden
alle (mit Ausnahme der zwei genannten) für uns auf der Bü
neu sein, und sie werden interessiren, schon wegen des Autors,
seit jenen Sachen, die an den Anfang seines literarischen Wirken
gehören, so sehr viel reifer geworden ist.