Maerchen
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Das
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Theil all' der um den Jammermenschen herum
ein echtes Dichterwerk kennen zu lernen. Nicht
sich gruppirenden Gestalten: die Typen, deren
verschweigen willich, daß Alphonse Dandet dieselbe
unverständiges Gebahren, deren Gedanken¬
Frage behandelt. und daher kommt es auch,
losigkeit und brutales Ableugnen des that¬
daß eine gewisse Aehnlichkeit zwischen den
sächlichen Elends in selbstüberschätzender Hoffart
Personen waltet.
Ob dem Dichter das
seinen Untergang besiegeln hilft, wohl niemals!
schon aufgefallen ist? Fanny=Sappho [Fanny
Mit köstlichen Strichen, mit dem Scharfblick
Legrand!, Feder=Jean, Rebert Well=Deche¬
des tief= und weitsehenden Beobachters sind
lette 2c.) Aber das ist wohl zufällig. Uebrigens
sie gezeichnet, diese straflos Schuldigen.
ist es Dandet sichtlich um den Stoff, Schnitzler
Möchte dann dech der Stimme des
aber um das Problem zu thun.
jungen „Hilfspredigers“, der als versöhnendee
Max Wundike.
Element den Genius der erbarmenden Liebe
Zur Richtigstellung: In der Kritik meines
verkörpert, ein über „Land und Meer“ hin¬
Tramas „Eine?“ in Heft Nr. 15 der „Penaten“
brausendes Echo, ein Echo von zündender und
S. 380 schreibt der Recensem Herr M. Wundtke
läuternder Kraft erweckt werden! Möchten
„Für ihn d. h. den Helden des Stückes) giebts
recht Viele sich um das Banner dessen schaaren,
eben „keine"; also im Grunde — Polygamie“.
der, heuchlerischem und pharisäischem Wesen
Ich muß nun dem in diesem Satze zu
die Maske vom Gesicht ziehend, voll arbeits¬
Tage tretenden Irrthum entschieden wider¬
freudiger Thatkraft mit rettendem Bemühen
sprechen: Es wird zu Schluß des Dramas
dem Uebel ringsum zu begegnen, seinen Fang¬
nur die Unmöglichkeit betent, Jemandem
armen die Beute zu entreißen hofft. Begeistert
immerwährende Treue zu versprechen. Aus
für dieses sein Ideal: durch den Eifer der
dieser Erkenntniß heraus sagt der Held: „Wer
rettenden Liebe das drohende Unheil zu
es halten kann, der möge es versprechen, wer
bändigen, das rothe „fin de siècle“=Gespenst
es aber nicht halten kann, der darf es
alles Schreckens und der unheimlichen Macht
nicht .... wenn er zu der Einsicht gelangt
zu entkleiden, ruhen seine Augen auf
ist, wie ich, und ein Ehrenmann bleiben will.“
„Sodom“ das er nicht verloren giebt.
Also im Grunde — Chelosigkeit, Agamie,
Segen über sein Werk, das ein Werk des
aber keine — Polygamie.
Prede.
Dr. iur. 5
Friedens ist und zum Frieden führt!
Schte“
Editha von Reitenstein.
Dr. Arthur Pfungs: „Neue
„Das Märchen“ Schauspiel in drei Auf¬
Leipzig, Wilhelm Friedrich 1894
durch
zügen von Arthur Schnitzler. Dresden, Pierson,
seine Laskarisdichtung wohlbekann
#arter
1894. Am Ende des Buches hat der Ver¬
Dichter ist auch in diesen Neuen Gunder
leger einige Preßurtheile über desselben Ver¬
Epiker und Philosoph, der mit einem Ansing
fassers „Anatol“ mitgetheilt. Aus allen diesen
von Pessimismus über Welt und Menschen,
geht hervor, daß Arthur Schnipzler ein geist¬
über Natur und Leben urtheilt. Die mit
reicher Kopf, ein frisch gestaltender Künstler
beiden Füßen ins Leben springende prächtige
Lebenslust und Lebensfreude Lilieneronischer
und ein Primakenner des Lebens sein soll.
„Sein soll“, sag' ich; denn ich gehöre einmal
Lyrik ist ihm fremd. Auch jenen losen, flüchtig
erhaschten und eingefangenen Stimmungsbildern,
nun zu den Leuten, die nicht glauben, ohne
wie sie einem in geiter und schlechter Auswahl
gesehen zu haben. Ich habe die Gepflogenheit,
so oft in der modernen Lyrik begegnen, weicht
und das ist Princip bei mir, solche Urtheile
nie vor dem Werk zu lesen; aber es hätte
er aus. Partei und Tendenz kennt er nicht.
in diesem Falle wirklich nichts geschadet, wenn
Er bietet nur gediegene, ausgereiste, aus reiser
ich eine Ausnahme gemacht hätte. Ich kann
Lebensanschauung hervorgegangene Lyrik, die,
mit den Censuren über „Anatol“ auch „Das
philosephisch angehaucht, in trüber Melancholie
Märchen“ unterschreiben. Es ist dies der volle
ausklingt. Pfungst ist als Lyriker kein Sänger
Griff ins Menschenleben, der ja nach Goethe
der Freude, sondern der trüben Betrachtung.
immer Interessantes bietet, ein Griff ins Leben
Sein Lied ist Klage und Trauer, frostig kalt
der bürgerlichen Gesellschaft. Man fürchte keine
umwittert ihn des Lebens Jammer und Er¬
Abstractionen, keine Symbolistit! Die Frage:
bärmlichkeit. Das Große und Echte krankt an
der Kleinheit, das Ediestirbt, erdrückt von über¬
Kann der Mann, auch bei idealstem Streben,
mächtiger Gemeinheit (Mein Lied. S. 38).
über einen gewissen Punkt in der Vergangenheit
Was ist der Mensch? Was ist der Zweck
seiner Geliebten hinwegkemmen? Wer hat dem
des Lebens? Der „Malstrom“ des Daseins?
Dichter Stoff zu dieser menschlich=socialen
(Seite 2) fragt er sich. Nicht den Siegern in
Tragödie geliefert. „Tragödie!“ Und damit
hab ich die Antwert auf jene Frage schon an¬
der Lebensschlacht wendet er sich zu, sondern
den „Namenlosen“ (S. 4), den still Ver¬
gedentet. Voll guter Gedanken, seiner Be¬
obachtungen, in geistreichem Erfassen hat der
blutenden. Er fühlt sich als ein Fremdling
Dichter seine Aufgabe gelöst. Und wie lebens¬
auf der Welt (S. 6). Tief fühlt er den
wahr sind die Charaktere durchgeführt! Alles
Kampf des Daseins (Muß es denn sein? S. 10).
in allem — Arthur Schnitzler ist eine junge
Dahin ist der Zauber der Jugend und der
hochbegabte Kraft; es thut wohl, wieder mal Natur. Im Anblick der auf den Vergen