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13. Die Gleitenden
„OBSERVER'
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
#.
Hamburg
deng el, Wauhe
DAUSGAL
vom:
15. „Ali
Schnitzler=Araufführungen.
Mannheim, im Juni.
An einem Schnitzler=Abend brachte das
Nationaltheater zwei Stücke „Die Gleiten¬
den" und „Anatols Größenwahn“ zur
reichsdeutschen Uraufführung. Beides Einakter
aus dem Nachlaß, die aber früheren Schaffens¬
perioden des Dichters entstammen.
Die Gleitenden sind im ersten Einakter
Klementine, die Gattin eines Arztes und der mit
ihm befreundete Kunstmaler Gandolph, die durch
einen anonymen Brief davon Kenntriis erhalten,
daß sie um eben diese Nachmittagsstunde Klemen¬
tines Mann mit des Malers Frau Berta be¬
trügen. Und die dadurch selbst ins Gleiten
kommen, unwillkürlich zuemander gleiten. Ein
echt Schnitzlerscher Akt, ein verhaltenes, auf Moll 1
abgestimmtes, lautloses Ehe=Drama. Das viel¬
leicht trotz mancher Dialogbreiten stärker gewirkt
hätte, hätte man es nicht im Kostüm seiner Ent¬
stehungszeit und dafür durchweg in dem Mollton
gespielt, den Käte Wolf als Klementine und
Hans Finohr als Maler Gandolph anschlugen,
während die Bertha des Abends zu laut für diese
leise Tragik war.
Kam es hier nur zu einem Achtungserfolg,
war der zweitec,dieser Nachlaß=Einakter,
obwohl im
„Anatols Größsallpahn“
Grunde nichts als Dialoß, freilich hier oftmals,
recht amüsanter, boshafter Dialog, dank Dar¬“
stellung und der hier weit überzeugenderen, die
Pointen und Nuancen wirksam herausarbeiten¬
den Regie Hermann Albert Schroeders von
weit stärkerer Wirkung.
K. S.
13. Die Gleitenden
„OBSERVER'
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
#.
Hamburg
deng el, Wauhe
DAUSGAL
vom:
15. „Ali
Schnitzler=Araufführungen.
Mannheim, im Juni.
An einem Schnitzler=Abend brachte das
Nationaltheater zwei Stücke „Die Gleiten¬
den" und „Anatols Größenwahn“ zur
reichsdeutschen Uraufführung. Beides Einakter
aus dem Nachlaß, die aber früheren Schaffens¬
perioden des Dichters entstammen.
Die Gleitenden sind im ersten Einakter
Klementine, die Gattin eines Arztes und der mit
ihm befreundete Kunstmaler Gandolph, die durch
einen anonymen Brief davon Kenntriis erhalten,
daß sie um eben diese Nachmittagsstunde Klemen¬
tines Mann mit des Malers Frau Berta be¬
trügen. Und die dadurch selbst ins Gleiten
kommen, unwillkürlich zuemander gleiten. Ein
echt Schnitzlerscher Akt, ein verhaltenes, auf Moll 1
abgestimmtes, lautloses Ehe=Drama. Das viel¬
leicht trotz mancher Dialogbreiten stärker gewirkt
hätte, hätte man es nicht im Kostüm seiner Ent¬
stehungszeit und dafür durchweg in dem Mollton
gespielt, den Käte Wolf als Klementine und
Hans Finohr als Maler Gandolph anschlugen,
während die Bertha des Abends zu laut für diese
leise Tragik war.
Kam es hier nur zu einem Achtungserfolg,
war der zweitec,dieser Nachlaß=Einakter,
obwohl im
„Anatols Größsallpahn“
Grunde nichts als Dialoß, freilich hier oftmals,
recht amüsanter, boshafter Dialog, dank Dar¬“
stellung und der hier weit überzeugenderen, die
Pointen und Nuancen wirksam herausarbeiten¬
den Regie Hermann Albert Schroeders von
weit stärkerer Wirkung.
K. S.