box 34/9
10. Der Puppenspieler
„OBSEKVEK
Erstes österreicnisches be¬
hördlich konzessioniertes
Unternehmen
Arbeiter-Woche
für Zeitungsausschnitte
WIEN, I.,
Wollzeile 11 4 Telephon R 23-0-43
Ausschnitt aus
Anbert Moche, Wien
vom
oe
725
*
S
—
FDrA
21. NOV. *
Für zartes Kind
ist das Beste und Mit
Vermeidung von Alkali
hier besonders wichtig. H
„Seifenfrei“ bietet des
er Aiiter Stathelal
1O
schönes, gesundes Haar f
—
Nehmen Sie auch zur Pfl
das nicht= alkalische
Die Frisur hält noch
Das „Theater hinter Stacheldraht“
hörte längst vergessene und verklungene!
Zum erstenmal seit 1918 tobt jetzt ein
freuen sich über den
entsteht
Worte und blieb. So kamen viele, und aus
furchtbarer Krieg voll Haß und Fanatismus
„Seifenfrei“ gibt
den Vorlesungen wurden Aufführungen. Und
und dunkles Ha
auf europäischem Boden — der spanische Bür¬
Das Theater war in allen Gefangen¬
Blondinen empf#
so groß war die Freude darüber, daß es in
gerkrieg. Die Ge¬
lagern, mögen es nun Mannschafts= oder
Extra=Blond, da
aller Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit
fahr, daß die Flam¬
Offizierslager gewesen sein, ein Magnet, der
dem Blond=Vel
etwas gab, woran man sich rettend klammern
men der Kriegsfackel
alle Insassen in seinen Bann zog und überall
SCHWARZKOP
konnte, daß es sogar schmerzte. Die Kunst
auch auf andere
dort anzutreffen war, wo die Kopfzahl der
Parf.=Großhdlg. K. E. Stepper,
war der große Wunderdoktor. Sie bot ein
Länder überschla¬
Internierten zweihundert überstieg. Wissen¬
bißchen Heiterkeit, ein bißchen Scherz und
gen, ist groß. Über¬
schaftliche und literarische Vorträge, Sprach¬
ein bißchen Ernst. Wohl nie wurde einem
all wird gerüstet.
und andere Lehrkurse interessierten immer
abgeschnitten war, w
Künstler so herrlicher Dank wie Julius
Und jetzt, gerade
nur einen kleinen Teil der Kriegsgefangenen
Erwerbsunternehmen,
Karsten durch einen Kameraden in der
jetzt wird in Wort,
und hingen von Fachleuten ab, die das
inzwischen gegründete
Kriegsgefangenschaft, der ihm nach den
Bild und Ton von
Kriegsgeschick zufällig in das Lager warf
stätten. Es entstand e
ersten Vorlesungen folgende ergreifende
den Leiden und
und die durch ihre gediegene Bildung in der
das Ensemble angeglic
Schrecken des letzten
Zeilen schrieb:
Lage waren, ihren Kameraden etwas
auf eine Geschäftsordt
Völkerringens er¬
Wissenswertes zu vermitteln.
„Verwegener Wahnwitz, Sie Unmensch!
eidesstattlich verpflicht
zählt. Die Überle¬
Woher nehmen Sie sich die Künheit und das
Solange ein allgemeiner Optimismus mit
Burgschauspieler
bewegten sich zwischen
Recht, das tote Herz wieder wachzurütteln,
benden der Front¬
der baldigen Beendigung des Weltkrieges und
Julius Karsten
die erkämpfte Ruhe immer wieder zu zer¬
generation heben
damit auch der Kriegsgefangenschaft rechnete
warnend die Hand und rufen eindringlich:
und solange die Stimmung und Gemütsver¬
Es ist das liebevolle Grollen eines Men¬
Haltet ein! Sie beschwören die Erinne¬
fassung als ungebrochen und zukunftsfroh
schen, der sich schon zu den Toten zählte, der
rung an das finstere Grauen, an das
bezeichnet werden konnten, genügten für das
das Tor seines Lebens schon geschlossen
große Sterben und an die Kriegs¬
Unterhaltungsbedürfnis bunte Abende mit
wähnte. Er will zurück, ja, er schreit es hinaus,
gefangenschaft, Sie tun es nicht, um
Darbietungen aller Art. Lieder und Quartette,
aber er glaubt nicht recht an das Gelingen
in vergangenen Erlebnissen zu schwelgen,
humoristische Einzelvorträge, musikalische Er¬
des Versuches. Und er legte in das Wort „Un¬
sondern sie halten ihre Erinnerung jenen, die
götzlichkeiten und Gelegenheitsgedichte bis zu
mensch“ alle Dankbarkeit und Liebe, der er
den Krieg noch nicht kennen, als unerbittliche
komischen Verkleidungsszenen füllten das
fähig war. Der Zuhörer ist erschüttert und
Mahnung vor Augen: So war es, und noch
Programm. Irgendein Schlafsaal in einer
viel schlimmer könnte
russischen Kaserne, eine Barackenecke, von
es sein. Haltet ein!
ihren Inhabern auf ein paar Stunden frei¬
W
An der Front stehen,
willig geräumt und mit Hilfe einiger zusam¬
820
kämpfen und fallen
mengeschobener Tische in eine Bühne verwan¬
LIR
10. Der Puppenspieler
„OBSEKVEK
Erstes österreicnisches be¬
hördlich konzessioniertes
Unternehmen
Arbeiter-Woche
für Zeitungsausschnitte
WIEN, I.,
Wollzeile 11 4 Telephon R 23-0-43
Ausschnitt aus
Anbert Moche, Wien
vom
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Für zartes Kind
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Vermeidung von Alkali
hier besonders wichtig. H
„Seifenfrei“ bietet des
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schönes, gesundes Haar f
—
Nehmen Sie auch zur Pfl
das nicht= alkalische
Die Frisur hält noch
Das „Theater hinter Stacheldraht“
hörte längst vergessene und verklungene!
Zum erstenmal seit 1918 tobt jetzt ein
freuen sich über den
entsteht
Worte und blieb. So kamen viele, und aus
furchtbarer Krieg voll Haß und Fanatismus
„Seifenfrei“ gibt
den Vorlesungen wurden Aufführungen. Und
und dunkles Ha
auf europäischem Boden — der spanische Bür¬
Das Theater war in allen Gefangen¬
Blondinen empf#
so groß war die Freude darüber, daß es in
gerkrieg. Die Ge¬
lagern, mögen es nun Mannschafts= oder
Extra=Blond, da
aller Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit
fahr, daß die Flam¬
Offizierslager gewesen sein, ein Magnet, der
dem Blond=Vel
etwas gab, woran man sich rettend klammern
men der Kriegsfackel
alle Insassen in seinen Bann zog und überall
SCHWARZKOP
konnte, daß es sogar schmerzte. Die Kunst
auch auf andere
dort anzutreffen war, wo die Kopfzahl der
Parf.=Großhdlg. K. E. Stepper,
war der große Wunderdoktor. Sie bot ein
Länder überschla¬
Internierten zweihundert überstieg. Wissen¬
bißchen Heiterkeit, ein bißchen Scherz und
gen, ist groß. Über¬
schaftliche und literarische Vorträge, Sprach¬
ein bißchen Ernst. Wohl nie wurde einem
all wird gerüstet.
und andere Lehrkurse interessierten immer
abgeschnitten war, w
Künstler so herrlicher Dank wie Julius
Und jetzt, gerade
nur einen kleinen Teil der Kriegsgefangenen
Erwerbsunternehmen,
Karsten durch einen Kameraden in der
jetzt wird in Wort,
und hingen von Fachleuten ab, die das
inzwischen gegründete
Kriegsgefangenschaft, der ihm nach den
Bild und Ton von
Kriegsgeschick zufällig in das Lager warf
stätten. Es entstand e
ersten Vorlesungen folgende ergreifende
den Leiden und
und die durch ihre gediegene Bildung in der
das Ensemble angeglic
Schrecken des letzten
Zeilen schrieb:
Lage waren, ihren Kameraden etwas
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Völkerringens er¬
Wissenswertes zu vermitteln.
„Verwegener Wahnwitz, Sie Unmensch!
eidesstattlich verpflicht
zählt. Die Überle¬
Woher nehmen Sie sich die Künheit und das
Solange ein allgemeiner Optimismus mit
Burgschauspieler
bewegten sich zwischen
Recht, das tote Herz wieder wachzurütteln,
benden der Front¬
der baldigen Beendigung des Weltkrieges und
Julius Karsten
die erkämpfte Ruhe immer wieder zu zer¬
generation heben
damit auch der Kriegsgefangenschaft rechnete
warnend die Hand und rufen eindringlich:
und solange die Stimmung und Gemütsver¬
Es ist das liebevolle Grollen eines Men¬
Haltet ein! Sie beschwören die Erinne¬
fassung als ungebrochen und zukunftsfroh
schen, der sich schon zu den Toten zählte, der
rung an das finstere Grauen, an das
bezeichnet werden konnten, genügten für das
das Tor seines Lebens schon geschlossen
große Sterben und an die Kriegs¬
Unterhaltungsbedürfnis bunte Abende mit
wähnte. Er will zurück, ja, er schreit es hinaus,
gefangenschaft, Sie tun es nicht, um
Darbietungen aller Art. Lieder und Quartette,
aber er glaubt nicht recht an das Gelingen
in vergangenen Erlebnissen zu schwelgen,
humoristische Einzelvorträge, musikalische Er¬
des Versuches. Und er legte in das Wort „Un¬
sondern sie halten ihre Erinnerung jenen, die
götzlichkeiten und Gelegenheitsgedichte bis zu
mensch“ alle Dankbarkeit und Liebe, der er
den Krieg noch nicht kennen, als unerbittliche
komischen Verkleidungsszenen füllten das
fähig war. Der Zuhörer ist erschüttert und
Mahnung vor Augen: So war es, und noch
Programm. Irgendein Schlafsaal in einer
viel schlimmer könnte
russischen Kaserne, eine Barackenecke, von
es sein. Haltet ein!
ihren Inhabern auf ein paar Stunden frei¬
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An der Front stehen,
willig geräumt und mit Hilfe einiger zusam¬
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mengeschobener Tische in eine Bühne verwan¬
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