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lefe ange= der Einakter Interesse. An die schwere Stimmung dieser vei¬
könnten, den Stücke schloß sich in leichterem Tone das einaktige, schon
in in das bekannte Lustspiel Litératur“ von Arthur Schnitz¬
enskrästeller“, in dem Herr Tiller durch Sicherheit im Wienerischen
se walten. sund nette Eleganz gefiel, Frl. Serda und Herr René (in¬
der Hartleben=Maske) die Komödie ihrer papierenen Roman¬
den mag,
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liebe mit feinem Humor abspielten.
Phantasic,
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ihn aus
lodrama
s Herrn
ing des
erhielt
1280
—üssennitt aus:
770
5. 1907
Der He
vom:
# Wien
Dresdener Theaterbrief.
17. Mai 1907.
Im Königl. Schauspielhause fand ein interessanter
Einakterabend statt, der die Erstaufführung der Studie „Der
Puppenspieler“ von Artur Schnitzler brachte. Das geistvolle Werkchen:
ist mehr ein dramatisiertes Femikeron, in dem Schnitzler seine per¬
sönlichsten Ansichten über Leben und Menschen, über Liebe und Ehe,
über philiströse Beschränktheit und individuelle Freiheit ausspricht,
als ein regelrechtes Theaterstück. Es bleibt den Schauspielern über¬
lassen, die Bühnenwirkung herauszuholen. Daß dies den Künstlern¬
gelungen ist, gereicht ihnen zu hohem Lobe. Herr Mehnert gab
den Dichter, der mit Menschen wie mit Puppen zu spielen glaubt,
aber dabei sein Lebensglück verscherzt, mit feinster Charakteristik und
tiefgehender Wirkung. Den treuherzigen Musiker spielte Herrs
Wierth liebenswürdig und einfach. Frl. Verden gab die Frau##
des Musikus, von deren Gefühlen Schnitzler dem Zuschauer kein
klares Bild gibt. Soviel nur war sicher, daß Frl. Verden eine ganz
allerliebste junge Hausfrau vorstellte und sich damit alle Sympathiens
erwarb. Der Abend brachte ferner das amüsante und witzige Lust##
spiel „Literatur“ von Artur Schnitzler, ein echtes Theaterstück, das
bei guter Darstellung seiner Wirkung sicher ist. Diese wurde ihms
denn auch in der Hauptsache zuteil. Frl. Serda, in entzückender
Toilette, war brillant bei Laune und Herr René, zwar etwas zus
salopp in der Maske, verkörperte den Schriftsteller=Bohème so echt
als wenn er eben vom Café Größenwahn käme. Herr Tiller
gab den Baron Clemens, eine der köstlichsten Figuren Schnitzlers.
Er beherrschte den wiener Dialekt ausgezeichnet, wirkte aber etwas
monoton. Sein Spiel war nuancenlos. Entweder fehlt es Herrns
Tiller für komische Rollen an ausgesprochener Begabung oder ang
der nötigen Routine. — Einen bedeutenden Erfolg hatte Sudermanns
„Heimat“ in der neuen Besetzung. Frl. Lucie Lißl war eine
leidenschaftliche und glänzende Magda, wie sie Sudermann sicht
wohl gedacht hat. Die Künstlerin verfügt über alle Mittel, ums
gerade als Magda große Wirkungen zu erzielen. Herrn Eggerthsg
Darstellung des in seinen veralteten Vorurteilen erstarrten Vaters,
war eine künstlerisch ausgereifte, überzeugende Leistung. Glücklich
erwiesen sich auch die Neubesetzungen der Franziska und der Marie¬
durch Frau Bleibtreu und Frl. Verden. Pfarrer Heffterdingk
und Regierungsrat v. Keller gehören zu den besten Rollen der
Herren Stahl und Froböse und Frl. Diacon,o, bewährte
sich in ihrer Multerrolle wie immer als warmherzige, sympathische
Künstlorin
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lefe ange= der Einakter Interesse. An die schwere Stimmung dieser vei¬
könnten, den Stücke schloß sich in leichterem Tone das einaktige, schon
in in das bekannte Lustspiel Litératur“ von Arthur Schnitz¬
enskrästeller“, in dem Herr Tiller durch Sicherheit im Wienerischen
se walten. sund nette Eleganz gefiel, Frl. Serda und Herr René (in¬
der Hartleben=Maske) die Komödie ihrer papierenen Roman¬
den mag,
C
liebe mit feinem Humor abspielten.
Phantasic,
aber das
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1280
—üssennitt aus:
770
5. 1907
Der He
vom:
# Wien
Dresdener Theaterbrief.
17. Mai 1907.
Im Königl. Schauspielhause fand ein interessanter
Einakterabend statt, der die Erstaufführung der Studie „Der
Puppenspieler“ von Artur Schnitzler brachte. Das geistvolle Werkchen:
ist mehr ein dramatisiertes Femikeron, in dem Schnitzler seine per¬
sönlichsten Ansichten über Leben und Menschen, über Liebe und Ehe,
über philiströse Beschränktheit und individuelle Freiheit ausspricht,
als ein regelrechtes Theaterstück. Es bleibt den Schauspielern über¬
lassen, die Bühnenwirkung herauszuholen. Daß dies den Künstlern¬
gelungen ist, gereicht ihnen zu hohem Lobe. Herr Mehnert gab
den Dichter, der mit Menschen wie mit Puppen zu spielen glaubt,
aber dabei sein Lebensglück verscherzt, mit feinster Charakteristik und
tiefgehender Wirkung. Den treuherzigen Musiker spielte Herrs
Wierth liebenswürdig und einfach. Frl. Verden gab die Frau##
des Musikus, von deren Gefühlen Schnitzler dem Zuschauer kein
klares Bild gibt. Soviel nur war sicher, daß Frl. Verden eine ganz
allerliebste junge Hausfrau vorstellte und sich damit alle Sympathiens
erwarb. Der Abend brachte ferner das amüsante und witzige Lust##
spiel „Literatur“ von Artur Schnitzler, ein echtes Theaterstück, das
bei guter Darstellung seiner Wirkung sicher ist. Diese wurde ihms
denn auch in der Hauptsache zuteil. Frl. Serda, in entzückender
Toilette, war brillant bei Laune und Herr René, zwar etwas zus
salopp in der Maske, verkörperte den Schriftsteller=Bohème so echt
als wenn er eben vom Café Größenwahn käme. Herr Tiller
gab den Baron Clemens, eine der köstlichsten Figuren Schnitzlers.
Er beherrschte den wiener Dialekt ausgezeichnet, wirkte aber etwas
monoton. Sein Spiel war nuancenlos. Entweder fehlt es Herrns
Tiller für komische Rollen an ausgesprochener Begabung oder ang
der nötigen Routine. — Einen bedeutenden Erfolg hatte Sudermanns
„Heimat“ in der neuen Besetzung. Frl. Lucie Lißl war eine
leidenschaftliche und glänzende Magda, wie sie Sudermann sicht
wohl gedacht hat. Die Künstlerin verfügt über alle Mittel, ums
gerade als Magda große Wirkungen zu erzielen. Herrn Eggerthsg
Darstellung des in seinen veralteten Vorurteilen erstarrten Vaters,
war eine künstlerisch ausgereifte, überzeugende Leistung. Glücklich
erwiesen sich auch die Neubesetzungen der Franziska und der Marie¬
durch Frau Bleibtreu und Frl. Verden. Pfarrer Heffterdingk
und Regierungsrat v. Keller gehören zu den besten Rollen der
Herren Stahl und Froböse und Frl. Diacon,o, bewährte
sich in ihrer Multerrolle wie immer als warmherzige, sympathische
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