III, Einakter 8, (Lebendige Stunden. Vier Einakter), Die letzten Masken (Der sterbende Journalist), Seite 44

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8. DieNasken
71.—
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Ilo. 622. Ebend-Husgabe.
Telephon:
Amb I No. 9001. 9002, 9003
##. w. fortlaufend bis 9027.
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Bezugsbedingungen ekc. stehen im Morgenblatt.
tungen mit unseren sämtlichen Stadt-Filialen verbunden.

england und
auszuüben. Dasselbe Verfahren soll Kanada gegen¬
über beobachtet werden.
— Mit den größten
Zweifeln muß unter diesen Umständen eine
alarmierende Meldung eines Pariser Blattes auf¬
genommen werden, von der uns folgendes
hweden
Privattelegramm Mitteilung macht:
Paris, 7. Dezember, 10 Uhr 24 Min. vorm.
(Von unserem u. -Korrespondenten.)
r hat uner¬
Aus Toulon berichtet das Echo de Paris, daß die
Lendung ge¬
im dortigen Arsenal entwickelte sieberhafte Tätig¬
unmittelbare
keit ihre Erklärung in der Besorgnis vor einer
n Monarchen
bevorstehenden Verschärfung des japanisch=ameri¬
ericht mel¬
kanischen Konfliktes finde, weswegen Frankreich
genötigt sei, rechtzeitig zur See vorzusorgen.
Diese Meldung kommt völlig überraschend im
Uhr 10 Min.
Augenblicke, da man in Tokio und Washingion
orrespon¬
sich anscheinend über alle Streitpunkte verstän¬
Krankenlager
digt hat.
daß man sich
immste gefaßt
Uhr morgens
Die New-Jorker Deutschen
daß die
und ihr Theater.
der letzten
Von Georg von Skal (New Yord.
verflossenen
Der größte Schmerz der Deutschen in Amerika
senommen
ist die Tatsache, daß die Irländer erfolgreicher in
weilen nicht
der Politik sind als sie selbst. Dafür lassen sich
sondern be¬
viele Gründe anführen, die keineswegs alle
schmeichelhaft für die Irländer sind oder Anlaß
umhaften Zu¬
bieten, die Deutschen zu tadeln. Ein großer
rmindert, der
Unterschied ist aber vorhanden, der sich empfindlich
inregelmäßig.
fühlbar macht. Während nämlich der Irländer
werden von
redselig und stets gern bereit ist, mit jedem über
und Unruhe
alle möglichen Dinge zu schwatzen, behält er
es sorgfältig für sich, wenn er etwas Wichtiges vor¬
der Staats¬
hat, bis die Zeit reif ist, und dann handelt er. Der
leußeren das
Deuische dagegen spricht fortwährend von
Familie ver¬
dem, was
er tun wird,
und berichtet
von den großen Taten, die er im Sinne führt:
wenn aber die Zeit zum Handeln komnnt, ist er
1829 geboren.
mit dem Reden noch lange nicht fertig und wird
79. Lebens¬
es manchmal überhaupt nicht. Fragt ian ihn
at schon vor
dann, weshalb er sich an der in Szene gesetzten
sein ältester
Bewegung nicht tätig beteiligt, so ist er nie um
Entschuldigungen verlegen, die allerdings mauch¬
mal etwas sonderharer Art sind. Es hat ihm nicht
gepaßt, daß der Schmidt im grauen Alltagsanzug in
usland.
die erste Versammlung gekommen ist oder der
Schulze gar im Frack; der Müller hat dreimal
unserer Fest¬
reden dürfen und der Krause, der doch viel klüger
zler Fürsten
ist, nur zweimal; die Auswahl des Vorsitzenden
zinanzminister
und der Ausschüsse war ganz unbegreiflich, weil
itische Gegen¬
die Leute doch eigentlich gar nichts bedeuten und
Süddeutschen
es nur durch unverschuldetes Glück zu etwas ge¬
brift „Keine
bracht haben; einem Blinden muß es klar sein.
chrieben:
daß aus der Sache nichts werden kann, weil nicht
2 tiefgehende
die richtigen Leute an der Spitze stehen usw., usw.
dem Reichs¬
Kurzum: die Begeisterung ist leicht zu erzeugen
und der gute Wille ist wohl auch da, aber die
ir oder dem
Tatkraft fehlt, und die alte deutsche Sucht
#ter den Ma¬
zum Nörgeln beginnt ihre zersetzende Tätigkeit in
plitischen Lage
dem Augenblick, wo gemeinsames Handeln am nol¬
wendigsten ist.
ten gegenüber