III, Einakter 7, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 11

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Kak
7. Der gruene Häflidu
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Ausschnitt aus:
Die Welt am
vom:
21/41902
physikus Dr. Klein mit einem Kriminalbeamten ins Haus. Der
Herr Dr. Klein fand meine Angaben hinsichtlich der Erkrankung
meines Kindes korrekt, erklärte dagegen, daß mein Zustand nicht
besorgniserregend sei, und daß der Beamte seine Pflicht thun und
mich ins Gefängnis abführen könne, was dann auch geschah.
Wie sehr der Herr Kreisphysikus die Gefährlichkeit der
Situation erkannte, bewies er dadurch, daß er zu meiner bei uns
wohnenden Nichte in energischer Weise auf die Lebensgefahr hin¬
wies, welcher sie sich unmittelbar in der Nähe dieser Krankheiten
selbst aussetzte, und sie zu veranlassen suchte, den Seuchenort zu
fliehen. Am Tage nach meiner Abführung erkrankte das zweite
Kind an denselben Seuchen und gleich darauf auch mein tapferes
Weib, das bis dahin sich aufrecht gehalten in Erfüllung ihrer
heiligen, so schweren Pflicht, als man ihren Mann, ihrer natür¬
Für
lichen Schützer und Helfer, ihr raubte. Die Meinigen sind sämt¬
lich wieder genesen dank der umsichtigen und liebevollen Behand¬
lung des Dr. Schimmelpfennig in Charlottenburg und dank jenem
jungen Mädchen, das sich vom Herrn Kreisphysikus nicht ein¬
das
schüchtern ließ, das den Tod nicht achtete, uns in treuer, nie er¬
den
lahmender Pflege bei meinen kranken Kindern und meinem kranken
Weibe bis zuletzt auszuharren.
Abonn
Abonn
§ 488 der Strafprozeßordnung sagt: Auf Antrag des Ver¬
die
urteilten kann die Vollstreckung (der Strafe) aufgehoben werden,
zu reisen Edienstein.“
en
Inhalt die das Element nicht trifft, worauf die Gestalt der Christine be¬
ruht, und die in die „Zärtlichkeit ohne Pathos“ allzu sentimental=lich
blät
pathetische Töne hineinbringt. Sie hat dem Mädel, das in seines Mit
wodut
Herzens Einfalt an der Wehmut zertretener Liebe stirbt, das Herz
Leber
genommen und ihm einen Geist gegeben, dessen ganze umständliche
theilt
Mühewaltung ein einziger naiver Naturlaut aufwöge. All jene
durch Verstand nie erreichbaren Untertöne, die das stille Weben
dieser zarten Brust charakterisiren müßten, werden so schmerzlich
vermißt wie die Empfindung warmer Wohligkeit, die das weiche
Geschöpf ausströmen soll. Das irre Lächeln, das diese Christine
im dritten Akt kleidet, entstellt sie im ersten, und ihr hysterisches
Weinen haben wir in der gleichen Melodie von Maria Magdalene
gehört. Hier mehr oder minder feine Unterscheidungen instinktiv
oder bewußt zu finden, ist eine der Hauptaufgaben des nachschaffen¬
den Künstlers. Diese Schattirungkunst der Seelenmalerei hat
Fräulein Triesch, nachgerade wird es klar, wenig ausgebildet, und
so stellt sie wieder eine temperirte Wildkatze für das „süße Mädel“
hin. Die Allüren einer robusteren wiener Pflanze trägt Fräulein
Rauch flott zur Schau jaber nur äußerlich angeflogen erscheinen
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Ausschnitt
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Præsidente Dokang, Berlin
vom: 22/4,1902
Kunst und Wissenschaft.
Im Deutschen Theater ging am Sonnabend Arthur
Schnitzlers „Liebelei“ in neuer Einstudirung und in vor¬
züglicher Darstellung in Szene. Irene Triesch als Christine
gab das verliebte hingebende Mädchen anfangs vielleicht etwas zu
sentimental, sie wuchs aber zusehenos mit der Tragik ihrer Rolle.
Von erschütternder Leidenschaft und Naturwahrheit war ihr Spiel
bei der Nachricht vom Tode des Geliebten, der im Quell gefallen
Jenny Rauch als Mizzi war ein waschechtes, leichtlebiges,
temperamentvolles Wiener Madel. Oskar Sauer gab die un¬
heimliche Figur des betrogenen, Rache fordernden Ehemanns mit
Für
beißender Ironie und schneidendem Sarkasmus. Rudolf e
Rittner (Fritz Lobheimer), Hanns Fischer (Theodor
Kaiser) und Max Reinhardt (Hans Weiring) führten
Auf der is.
"
mit gewohnter Meisterschaft ihre Rollen durch.

gleichen Höhe stand die Darstellung der darauf folgenden
das
„Der grüne Kakadu“ von demselben Verfasser.
Groteske
den
Abonn Die Gesellschaft der heruntergekommenen Schauspieler, zu denen
sich ein überspannten Philosoph und ein fragwürdiger Dichter ge¬
Abonn
sellen, wurde außerordentlich echt in ihrer grotesken Komik und
Otto Sommer= die
ihrem verstiegenen Pathos dargestellt.
ein Gott en¬
Inhalt storff als Held der Truppe strahlte wie
Rudolf og�)
blät unter dem Lampengesindel der Schmierenkomödianten.
wodus Rittner gab den abgerissenen langsingernden „Strolch" ichs
Leben mit verblüffender Realistik in Spiel und Maske. Irene Mit¬
Triesch spielte mit Meisterschaft die Rolle der ungetreuen Gattin.
theilu
Auch die vornehme Gesellschaft der Herzöge. Grafen und Marquisen,
die in der Spelunke Prospères (Hanns Fischer) sich eingefunden
hat, wo die Schauspieler allabendlich ihre Zusammenkünfte haben,
wurde vorzüglich charakterisirt. Insbesondere war Rosa
Bertens als die sensationslüsterne, gefallsüchtige Marquise wie
immer echt und lebenswahr.