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b8
4 ouper
e ohne
segeben,
Ballchronik.
rat des
rd sich Die Nopitäten=Akademie des „Ferienheim“.
Dem Komité=Ehrgeiz des „Ferienheim“, dieser
je der
bitten. so segensreich wirkenden human ren Institution, der
ironin! Hunderte und Hunderte von armen Kindern ihre Sommer¬
vonfrende im Grünen zu danken haben, ist „das Beste gerade
tellenf gut genug“. Dieser Komité=Ehrgeiz läßt sich's nicht daran
übert genügen, das große Publikum für seinen schönen Zweck in
räst= #rnevalistische Kontribution zu setzen, sondern strebt auch
ehrlich danach, diesem Massenpublikum für seinen Wehl¬
thätigkeits=Obolus ein künstlerisch fesselndes Programm zu
Lese¬
Uhr
bieten. Man muß diesem Bestreben umsomehr Anerkennung
Ge¬
gse zollen, als die Leitung des „Ferienheim“ in jedem Falle
ihrer materiellen Faschingsresultate sicher sein kann: Am
nn
Ferienbeim=Abend ist der weite Raum des Sofiensaales
sche
eis
Noz alljährlich gesteckt voll und wird immer gesteckt voll sein¬
ob ein Mehr oder Minder künstlerischer Genüsse servirt
zu
wird. Allerdings mußte das Programm des gestrigen
alle,
Abends verstärkteste Anziehungskraft üben — der
Komité=Ehrgeiz hatte sich diesmal zu ganz originellen
ver¬
Kraftäußerungen aufgeschwungen — und belohnte die An¬
nds
hänglichkeit seines Massengefolges mit einer theatralisch¬
ell¬
literarisch = musikalischen Première, deren Kosten vom
chen
literarischen und musikalischen Jungwien, vom Antor der
In
box 34/5
Nr. 16
Wien. Montag
fand stürmischen Beifall. Viel Heiterkeit weckte das ein= B.
aktige Singspiel „Familie Pflauz“. Es ist
wi
eine lose gefügte, geschickt zurecht gezimmerte Gelegenbeits¬
bil
farce von Bernhard Buchbinder, an der allerdings
das Beste die Leistungen der Damen Niese, Stojan,
sein
Dirkens und Pohl=Meiser waren. Die Musik von
Charles Weinberger, welche die reizendsten Molive
uni
aus den vier letzten Schlagern des Komponisten vereinigt,
an
erzielte lebhaften Applaus, auch Zugaben wurden er¬
wol
zwungen. Es war ein exquisiter Genuß, ein Quartet,
als
gebildet aus den genannten Soubretten=Stars,
Auf
nebeneinander singen und spielen zu seben. Jede
geb
der vier künstlerischen Individualitäten entfaltete mit
stell
besonderer Verve ihre Eigenart. Fräulein Niese ent¬
ein
zückte durch ihre ursprüngliche, herzhafte Komik, Fräulein
die
Stojan durch ihre temperamentvolle Grazie, Frau
die
Pohl=Meiser durch ihren parodistischen Humor und
verl
Fräulein Dirkens durch ihre elegante Anmuth. Für
die Blumenspenden aller Art wurde die Bühne zu
klein. Es gab einen förmlichen Jubel angesichts
An
dieser vier flotten Individualitäten, die so unglaublich
viel Charme entwickelten. Den Schluß bildete der Ein= jani
akter „Abschiedssouper“ von Schnitzler. Die von
unruhige Stimmung, die im Saal herrschte, verschlang den
pfu¬
Zauber dieser feinen Liebesstudie, Pointen und Worte
Hock
zerflatterten wirkungslos. Fräulein Sandrock spielle
keine
eine ihr etwas ferne llegende Rolle mit übermütbiger
Kunst, Herr Christians fand den richtigen lronischen
Ton für den Lebemann, der von einer banalen
Liebe felerlichen Abschied nimmt, und Herr Kramer
gestaltete einen überlegenen Kiebitz der Liebe zu
„Kr
einer hübschen Figur aus. Herrn Schildkraut
war episodistisch komisch. Er spielte einen Chambre
wied.
separée=Kellner mit außerordentlich lustigen Abgängen.
Neuk
ohne
Eine „schlagende“ Schlußpointe schuf Fräulein Sand¬
rock unversehens, indem sie bei ihrem Abgang in den
linge
Eiscrème, den Herr Schildkraut aufzutragen hatte,
der ##
über
derart mit beiden Händen hineinfuhr, daß das Gesicht des¬
sein,
selben deutliche Schaumflecke aufwies. Das wirkte natürlich
Herre.
mehr, als alle vorangegangenen Apercus und Bonmots.
Ander¬
daß es
Unter den Gästen des interessanten Abends sab man
man
die Sektionschefs F3M. Baron Merkl und Baron
die erk
Lilienau, die Abgeordneten Noöke und Wrabetz,
Baron Alfons Rothschild jan., die Schriftsteller
wieder
Dr. Schnitzler, Dr. Ebermann, Dr. Hof¬
gerade
mann=Bär, aus der Theaterwelt Frau Odilo n,
gesellsch
Herrn und Frau Kadelburg, Fräulein Willy Sand¬
konnte
rock, Fräulein Friederike Bognar in Gesellschaft von
Frau Kremer v. Auenrode und deren bildschönen
trotz ih
Tochter, Herrn Natzler vom Raimund=Theater und
Herrn Natzler vom Carl=Theater, Frau Emmy
Förster, die denmüchst das Theater in der Josefstadt
keine 2
mit Petersburg vertauscht, Frau Elise Bach und viele
Andere.
behaupt
wurde,
Einen unangenehmen Schlußeffekt fand der Novitäten¬
Vereinbe
abend mit einer schallenden Novität, von der Hand eines
andererst
Komitémitgliedes auf der Wange eines krakehlenden Herrn
keinerlei
inszeuirt, welcher die Aufforderung des Komitémitgliedes,
sich ruhig zu verhalten, mit Invektiven erwiderte, und als
auf, daß
das Komitémitglied ihm seine Visitkarte überreichte, die¬
Deutsche
selbe verächtlich auf den Boden hinwarf. Hierauf folgte
erfolgt.
die erwähnte schallende Schlußnovität des Novitätenabend.
mangelhe
Es war aber auch wirklich ein Skandal, wie ein Bruch¬
Abfindur
theil des Publikums die Schlußpiece des Programms
Direktion
durch unaufhörliches Spektakeln störte; es hätten die be¬
treffenden Herrschaften verdient, feinsäuberlich vor die Thür
mittags
des Sofiensaales gesetzt zu werden, und es wäre dieses
cavallo's
Auskunftsmittel für ähnliche Fälle in Zukunft entschieden
probe vo
anzurathen.
für heute
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segeben,
Ballchronik.
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rd sich Die Nopitäten=Akademie des „Ferienheim“.
Dem Komité=Ehrgeiz des „Ferienheim“, dieser
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bitten. so segensreich wirkenden human ren Institution, der
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vonfrende im Grünen zu danken haben, ist „das Beste gerade
tellenf gut genug“. Dieser Komité=Ehrgeiz läßt sich's nicht daran
übert genügen, das große Publikum für seinen schönen Zweck in
räst= #rnevalistische Kontribution zu setzen, sondern strebt auch
ehrlich danach, diesem Massenpublikum für seinen Wehl¬
thätigkeits=Obolus ein künstlerisch fesselndes Programm zu
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gse zollen, als die Leitung des „Ferienheim“ in jedem Falle
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Abends verstärkteste Anziehungskraft üben — der
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literarischen und musikalischen Jungwien, vom Antor der
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Charles Weinberger, welche die reizendsten Molive
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besonderer Verve ihre Eigenart. Fräulein Niese ent¬
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zückte durch ihre ursprüngliche, herzhafte Komik, Fräulein
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Stojan durch ihre temperamentvolle Grazie, Frau
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Pohl=Meiser durch ihren parodistischen Humor und
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Fräulein Dirkens durch ihre elegante Anmuth. Für
die Blumenspenden aller Art wurde die Bühne zu
klein. Es gab einen förmlichen Jubel angesichts
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akter „Abschiedssouper“ von Schnitzler. Die von
unruhige Stimmung, die im Saal herrschte, verschlang den
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gestaltete einen überlegenen Kiebitz der Liebe zu
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war episodistisch komisch. Er spielte einen Chambre
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rock unversehens, indem sie bei ihrem Abgang in den
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derart mit beiden Händen hineinfuhr, daß das Gesicht des¬
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selben deutliche Schaumflecke aufwies. Das wirkte natürlich
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mehr, als alle vorangegangenen Apercus und Bonmots.
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