IV, Gedichte und Sprüche 4, Der Geist im Wort und der Geist in der Tat, Seite 9

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Der Geist in Vort und der Geist in der Tat

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HERAUSGEBER: FRANZ JOLDSTEIN.
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FTSKORRESPONDENZ FUR POLEN“ VoNt 10 FEBRUAR 1927
DER GEIST IM WORT UND DER GEIST IN DER TAT.
Der Dichter Arthur Schnitzler veröffentlicht unter diesemund Unten, Links und Rechts nicht eine geistige Rangordnung
der Typen andeuten; aber er übersicht vielleicht, daß er
Titel bei S. Fischer „Vorläufige Bemerkungen zu zwei Dla¬
zwangsläufig mit der graphischen Anordnung auch moralisch
grammen“. Diese Dlagramme sind so originell und interessant,
wertet, insbesöndere wenn er z. B. an einer Stelle sagt, daß die
daß wir sie hier nachbilden. Freilich müßte ihre Betrachtung
oberen (positiven) Dreiecke das Reich der Wahrheit, die usteren“
ohne die vielen erklärenden und einschränkenden Bemerkungen,
(negativen) Dreiecke das Reich der Lüge darstellen, denn Wahr¬
die ihnen Schnitzler selbst mit auf den Weg gibt, zu Mißver¬
heit und Lüge sind nun einmal sprachgebräuchlich Moralbegriffe.
re auf
ständnissen führen. Mit den in den Diagrammen gewählten Be¬
Das gleiche ist festzustellen, wenn er an underer Stelle sagt.
it dem
zeichnungen sind nicht die Berufe, die sie im allgemeinen Sprach¬
daß Begriffe wie Wahrheit, Opfermut. Erlebnis ausschließlich
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gebrauch decken, gemeint, sondern bestimm:, den entsprechen¬
den reinsten Berufstypen eignende Gelstesverfassungen. Schnitz-1 den positiven Dreiecken, Begriffe wie Lüge, Egolsmus und Sen¬
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ler will auch durch die graphische Anordnung mit ihrem Oben! sation ausschließlich den negativen Drelecken zugehörig sind.
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Daß eine Typendarstellung, wie sie hier dargeboten wird. Trotz dieser kritischen Bedenken, denen gelegentlich noch
versagen muß, wenn man versucht in sie lebendige Menschen, #en einer ausführlicheren Würdigung manches hinzuzufügen wäre,
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Wortmenschen und Taimenschen einzuordnen, weiß Schnitzler.j bleibt es reizvoll und aufschlubreich, sich in die Dlagramme zu
versenken und es lohnt z. B. eine Weile dem Gedanken nachzu¬
ichUnd seine Meinung, daß ein (typischer) Journalist niemals ein!
hängen, wie es kommt, daß dort, wo unter den Tatmenschen
Historiker, ein (typischer) Historiker niemals ein Staatsmann
etwa der Abenteurer steht, in der Rangordnung der Wort¬
oder etwa ein Held niemals ein Diktator werden könne, woil die
menschen der Plaffe zu finden ist, wie mir überhaupt die Gegen¬
den verschiedenen Typen eigenen Geistesverfassungen sich aus¬
überstellung der gleichgeordneten Typen — in den beiden Dia¬
schließend bedingen, ist mindestens in diesen vorläufigen Be¬
erkungen nicht ausreichend bewiesen und auch wohl kaum jgrammen das eigentlich Geistvollste des ganzen Versuches (mehr
Fvon.
soll es auch nach Schnitzler nicht sein) darstellt.
beweisbar.