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5. Masken und Nunder
und eehnungen drnenen. Im Aindine m dese Mißstande wird ge¬möglicht #es
Turlaste scheint den letzten Anstoß zu der schon
meinnützigen Körperschaften, die zur Hergabe ihres Namens als
nach den
lange geplanten Ausrufung eines Gegensultans durch alle Sus.
Firmenschild herangezogen werden ebenso Personen des öffentlichen
Im übrigen sei die
stämme gegeben zu haben. Die Stämme weigern sich entschieden,
Lebens, die zum Eintritt in die sogenannten Ehrenkomitees aufge¬
die Examenordn
fordert werden, auf das dringendste anempfohlen, mit Rücksicht auf! gewesen,
b daß maß
einen Sultan aus der jetzigen Dynastie zu wählen und einigten die damit verbundene Verantwortlichkeit eine Zusage erst dann zu
müsse. E nation
9
e
immes ein letztes und höchstes Hilfsmittel zu fehlen scheint. Bei
verdiente Ruhmes
Der Arthur=Schnitzler=Tag.
aller Lunst, die er auch in seinen Novellen zeigt, bei aller Geschmeidig¬
kein Haßsund keine 9
Von
(Nachdruck verboten.]
keit und Grazie, die ihn hoch hinaushebt fast über das ganze Gros
unserer Novellisten, ist doch manchmal etwas von jener kälteren
Fritz Engel.
— Die deutsch
Erfinnung dabei, die man in seinen Dramen fast nie findet.
Buenos Aires
Der Auge und gütige Gedanke des Wiener Schriftstellers Stephan
Das spürt auch der Leser seines neuesten, eben bei S. Fischer er¬
stellung bevrc, die die
Zweig, man möge unsere Dichter schon vor dem Tode oder vor dem
Auslande als erst
schienenen Novellenbandes „Masken und Wunder“. Es sind
achtzigsten Geburtstag, was beinu,' dasselbe ist, tätig preisen und
sechs Erzählungen in diesem Bande vereinigt, erdgeborene und solche
planten Veranstaltu#
aufführen, hat hier unid da Boden gefunden. Der Name Arthur
Großes von diesem
aus dem Diesseits=Jenseits der Allegorie. Es wird auch ein bißchen
Schnitzlers wird heute, in seinem fünfzigsten Geburtstag:
moralisiert, und zwar mit Feierlichkeit, und nicht nur mit jenem
vollen südamerikanisch
auf vielen Theaterprogrammen stehen, und selbst in Berlin, in der
weltmännisch=wissenden Lächeln, das wir an Schnitzler ganz besonders
seit einigen Jahrzehn
Geschäftstheaterstadt, haben sich einige Bühnen gefunden, die sich an
lieben. Sie macht ihn immer, beinahe im Backfischsinne, so „inter¬
Hamburg=Amerika=Lin
Schnitzler erinnert haben. Es sind gerade kleinere und volkstümliche
essant“ diese Falte um seinen Mund, die Spott und Schmerz und
sind alle Lager unser
Theater, die diese Ehrerbietung einem Dichter erweisen, welcher doch
Verzeihung zugleich ist, aber nicht Anklage. In einigen der Ge¬
hervorragenden Male#
immer mehr ein Dichter der manikürten Welt gewesen ist. Die
schichten finden wir sie wieder, im „Toten Gabriel“ wo ein paar
richtungen zusammen,
großen Theater schweigen. Otto Brahm, der der nächste dazu wäre,
Menschen glänzend und rasch abgebildet werden, im „Tod des Jung¬
Karlsruhern, Darmst#h
ist freilich mit seinem Ensemb'e nicht in Berlin, das Deutsche Theater
gesellen" und in der Novelle „Der Mörder“, die sehr erschüttert und
Otto H. Engel.
wollte oder konnte den Tag nicht begehen, und dis königliche Schau¬
erregt mit dem unruhigen Fackelglanz, der über nackten Menschen¬
Ein Novum bei so
spielhaus weiß von Schnitzler überhaupt noch nichts. Man kennt
seelen hin und herspielt. Man kann diese Erzählungen nicht besser
die bekannten Hauptw
ihn dort noch nicht an seinem fünfzigsten Geburt#'ag; an seinem
loben, als wenn man sagt, daß sie an den Dramatiker Schnitzler er¬
sonst von unseren st
fünfzigsten Todestag mag man dann immer noch etwas arrangieren.
innern, und an das Beste, was er der Bühne gegeben hat. Hier deckt
Künstler fanden gan
Man lann sich ja nun, wenn man Arthur Schnitzler nicht auf dem
sich Empfinden und Erfindung ganz miteinander. „Das Tagebuch
rigene Kraft verlassen
Theater sieht, seine Bücher vornehmen. Aber gerade dann, indem mar,
der Redegunde“ ist ein kleines, zart geschliffenes Capriccio mit einer,
verkaufen. Besondere
die Stücke, die er geschrieben hat, noch einmal durchblättert und auch
wie mir scheint, nicht ganz echten humoristischen Geste. „Die Hirten¬
deutschen Charakters:
seine Novellen liest, gerade dann empfindet man sehr, um wieviel
flöte“, die erst und größte der in diesem Bande vereinten Erzählun¬
der deutschen Tiefeben
stärker er noch als Dramatiker, denn als Epiker ist. Es ist ein seltener
gen, steigt hoch in die kühle Luft des Sinnbildlichen, und so hinreißend
friesischen Dorfstraßen
Fall, wie er zum Beispiel auch bei Kleist beobachtet wird, daß der
schön hier Einzelheiten sind, und so sehr durch den Faltenwurf der baum ist mit zwei
erzählende Dichter, der doch über so viel Worte und Begründungen
Allegorie auch hier das Leben überall hindurchschimmert, so ist in Reinicke zur Stelle.
mehr verfügt, nicht die' elbe Glaubwürdigkeit findet, wie der Bühnen¬
dieser Geschichte von der irrenden und dennoch siegenden Frau doch zu
Buenos Aires fehlen
dichter, der nur auf indirektem Wege und dabei mit äußerster Knapp¬
viele These, Belehrung und Abstraktion. Das Blühende an Schnitzler
und Kalckreuth, Stuck
heit zum Hörer spricht. Wir erleben weitaus häufiger das Umgekehrte
liegt wie unter einem seinen Regen grauer Asche, und ich glaube, daß
Kallmorgen, Hans v.
und sehen, daß unsere Erzähler in ihren Büchern die Schilderer des
er hier Menschen nach einem Gedanken, und nicht nach Menschen
Beyrer. Auch eine gre
Lechtesten Lebens und der letzten seelischen Wahrheit zu sein scheinen,
gebildet hat.
bisherige Vorsitzende d
und daß sie zu grell oder zu farblos, zu klein oder zu groß, mit einem
Am Schluß des Bandes: „Die dreifache Warnung“. Ein Bild von
Geheimer Rat Platz, dem
Worte unwahr sind, wenn sie sich des Mittels der Bühne bedienen.
aus den Kreisen der
absoluter und ungetrösteter Melancholie, die Geschichte vom wagenden
Arthur Schnitzler hat diesen absolut sicheren Instinkt für die
Mittel zusammen.
Mann, der dem Schicksal auftrotzt und ihm unterliegt. Soll das die
Bühne. Meister des Dialogs, ist er nie klarer, als wenn er kurz ist,
Philosophie des Fünfzigjährigen bedeuten, eine erste Altersmelodie,
0 Neue pompejch
nie überzeugender, als wenn er nicht überzeugen will, niemals per¬
ein Verzicht und Aufgeben? Das wird und darf nicht sein. Nur
meldet: Bei der Fort
sönlicher, als wenn er, scheinbar, hinter den Gestalten seiner Ein¬
gerade ein Schatten, der ihm über die Seele lief, und rasch vom
von Professor Spinazz#
bildungskraft verschwindet. Er hat die Schauspielkunst, ihre Möglich¬
Sonnenschein wieder aufgesogen. Des Dichters Herz kann ja, bei
erhaltene Fresk#
keiten und ihre Grenzen so in sich ausgenommen, und, indem er ihr
aller Skepfis, nicht anders als voll Heiterkeit sein, gerade jetzt, wo er derbarer Schönheit. D
dient, weiß er sie so zu beherrschen, daß, wenn er nur Epiker ist, ihm sieht, wie man ihn liebt, einer der wenigen, denen in das Gluck des öffentlichen Wege lieg#
5. Masken und Nunder
und eehnungen drnenen. Im Aindine m dese Mißstande wird ge¬möglicht #es
Turlaste scheint den letzten Anstoß zu der schon
meinnützigen Körperschaften, die zur Hergabe ihres Namens als
nach den
lange geplanten Ausrufung eines Gegensultans durch alle Sus.
Firmenschild herangezogen werden ebenso Personen des öffentlichen
Im übrigen sei die
stämme gegeben zu haben. Die Stämme weigern sich entschieden,
Lebens, die zum Eintritt in die sogenannten Ehrenkomitees aufge¬
die Examenordn
fordert werden, auf das dringendste anempfohlen, mit Rücksicht auf! gewesen,
b daß maß
einen Sultan aus der jetzigen Dynastie zu wählen und einigten die damit verbundene Verantwortlichkeit eine Zusage erst dann zu
müsse. E nation
9
e
immes ein letztes und höchstes Hilfsmittel zu fehlen scheint. Bei
verdiente Ruhmes
Der Arthur=Schnitzler=Tag.
aller Lunst, die er auch in seinen Novellen zeigt, bei aller Geschmeidig¬
kein Haßsund keine 9
Von
(Nachdruck verboten.]
keit und Grazie, die ihn hoch hinaushebt fast über das ganze Gros
unserer Novellisten, ist doch manchmal etwas von jener kälteren
Fritz Engel.
— Die deutsch
Erfinnung dabei, die man in seinen Dramen fast nie findet.
Buenos Aires
Der Auge und gütige Gedanke des Wiener Schriftstellers Stephan
Das spürt auch der Leser seines neuesten, eben bei S. Fischer er¬
stellung bevrc, die die
Zweig, man möge unsere Dichter schon vor dem Tode oder vor dem
Auslande als erst
schienenen Novellenbandes „Masken und Wunder“. Es sind
achtzigsten Geburtstag, was beinu,' dasselbe ist, tätig preisen und
sechs Erzählungen in diesem Bande vereinigt, erdgeborene und solche
planten Veranstaltu#
aufführen, hat hier unid da Boden gefunden. Der Name Arthur
Großes von diesem
aus dem Diesseits=Jenseits der Allegorie. Es wird auch ein bißchen
Schnitzlers wird heute, in seinem fünfzigsten Geburtstag:
moralisiert, und zwar mit Feierlichkeit, und nicht nur mit jenem
vollen südamerikanisch
auf vielen Theaterprogrammen stehen, und selbst in Berlin, in der
weltmännisch=wissenden Lächeln, das wir an Schnitzler ganz besonders
seit einigen Jahrzehn
Geschäftstheaterstadt, haben sich einige Bühnen gefunden, die sich an
lieben. Sie macht ihn immer, beinahe im Backfischsinne, so „inter¬
Hamburg=Amerika=Lin
Schnitzler erinnert haben. Es sind gerade kleinere und volkstümliche
essant“ diese Falte um seinen Mund, die Spott und Schmerz und
sind alle Lager unser
Theater, die diese Ehrerbietung einem Dichter erweisen, welcher doch
Verzeihung zugleich ist, aber nicht Anklage. In einigen der Ge¬
hervorragenden Male#
immer mehr ein Dichter der manikürten Welt gewesen ist. Die
schichten finden wir sie wieder, im „Toten Gabriel“ wo ein paar
richtungen zusammen,
großen Theater schweigen. Otto Brahm, der der nächste dazu wäre,
Menschen glänzend und rasch abgebildet werden, im „Tod des Jung¬
Karlsruhern, Darmst#h
ist freilich mit seinem Ensemb'e nicht in Berlin, das Deutsche Theater
gesellen" und in der Novelle „Der Mörder“, die sehr erschüttert und
Otto H. Engel.
wollte oder konnte den Tag nicht begehen, und dis königliche Schau¬
erregt mit dem unruhigen Fackelglanz, der über nackten Menschen¬
Ein Novum bei so
spielhaus weiß von Schnitzler überhaupt noch nichts. Man kennt
seelen hin und herspielt. Man kann diese Erzählungen nicht besser
die bekannten Hauptw
ihn dort noch nicht an seinem fünfzigsten Geburt#'ag; an seinem
loben, als wenn man sagt, daß sie an den Dramatiker Schnitzler er¬
sonst von unseren st
fünfzigsten Todestag mag man dann immer noch etwas arrangieren.
innern, und an das Beste, was er der Bühne gegeben hat. Hier deckt
Künstler fanden gan
Man lann sich ja nun, wenn man Arthur Schnitzler nicht auf dem
sich Empfinden und Erfindung ganz miteinander. „Das Tagebuch
rigene Kraft verlassen
Theater sieht, seine Bücher vornehmen. Aber gerade dann, indem mar,
der Redegunde“ ist ein kleines, zart geschliffenes Capriccio mit einer,
verkaufen. Besondere
die Stücke, die er geschrieben hat, noch einmal durchblättert und auch
wie mir scheint, nicht ganz echten humoristischen Geste. „Die Hirten¬
deutschen Charakters:
seine Novellen liest, gerade dann empfindet man sehr, um wieviel
flöte“, die erst und größte der in diesem Bande vereinten Erzählun¬
der deutschen Tiefeben
stärker er noch als Dramatiker, denn als Epiker ist. Es ist ein seltener
gen, steigt hoch in die kühle Luft des Sinnbildlichen, und so hinreißend
friesischen Dorfstraßen
Fall, wie er zum Beispiel auch bei Kleist beobachtet wird, daß der
schön hier Einzelheiten sind, und so sehr durch den Faltenwurf der baum ist mit zwei
erzählende Dichter, der doch über so viel Worte und Begründungen
Allegorie auch hier das Leben überall hindurchschimmert, so ist in Reinicke zur Stelle.
mehr verfügt, nicht die' elbe Glaubwürdigkeit findet, wie der Bühnen¬
dieser Geschichte von der irrenden und dennoch siegenden Frau doch zu
Buenos Aires fehlen
dichter, der nur auf indirektem Wege und dabei mit äußerster Knapp¬
viele These, Belehrung und Abstraktion. Das Blühende an Schnitzler
und Kalckreuth, Stuck
heit zum Hörer spricht. Wir erleben weitaus häufiger das Umgekehrte
liegt wie unter einem seinen Regen grauer Asche, und ich glaube, daß
Kallmorgen, Hans v.
und sehen, daß unsere Erzähler in ihren Büchern die Schilderer des
er hier Menschen nach einem Gedanken, und nicht nach Menschen
Beyrer. Auch eine gre
Lechtesten Lebens und der letzten seelischen Wahrheit zu sein scheinen,
gebildet hat.
bisherige Vorsitzende d
und daß sie zu grell oder zu farblos, zu klein oder zu groß, mit einem
Am Schluß des Bandes: „Die dreifache Warnung“. Ein Bild von
Geheimer Rat Platz, dem
Worte unwahr sind, wenn sie sich des Mittels der Bühne bedienen.
aus den Kreisen der
absoluter und ungetrösteter Melancholie, die Geschichte vom wagenden
Arthur Schnitzler hat diesen absolut sicheren Instinkt für die
Mittel zusammen.
Mann, der dem Schicksal auftrotzt und ihm unterliegt. Soll das die
Bühne. Meister des Dialogs, ist er nie klarer, als wenn er kurz ist,
Philosophie des Fünfzigjährigen bedeuten, eine erste Altersmelodie,
0 Neue pompejch
nie überzeugender, als wenn er nicht überzeugen will, niemals per¬
ein Verzicht und Aufgeben? Das wird und darf nicht sein. Nur
meldet: Bei der Fort
sönlicher, als wenn er, scheinbar, hinter den Gestalten seiner Ein¬
gerade ein Schatten, der ihm über die Seele lief, und rasch vom
von Professor Spinazz#
bildungskraft verschwindet. Er hat die Schauspielkunst, ihre Möglich¬
Sonnenschein wieder aufgesogen. Des Dichters Herz kann ja, bei
erhaltene Fresk#
keiten und ihre Grenzen so in sich ausgenommen, und, indem er ihr
aller Skepfis, nicht anders als voll Heiterkeit sein, gerade jetzt, wo er derbarer Schönheit. D
dient, weiß er sie so zu beherrschen, daß, wenn er nur Epiker ist, ihm sieht, wie man ihn liebt, einer der wenigen, denen in das Gluck des öffentlichen Wege lieg#