box 35/7
3. Daemnerseelen
Telephon 12801.
8
Kintnn K ATrsnntg
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
66
Wien, I., Concordiaplatz 4.
4
Vertretungen
D in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quelienangabe ohne Gewühr.)
6 Ausschnitt aus:
EE
sa 27. 3. 1907
essische Zeitung, Berlin
E vom:
Zeitschriften- und Bücherschau.
- Dämmerseelen. Novellen von Arthur Schnitzler. Berlin,
S. Fischer 1907. Unter der Herrschaft des Naturalisuins wäre die
aristokratische Kunstform der Novelle fast zu Grunde gegangen. Sie
diente nur als Dokument der Beobachtung, als Milienstudie von
fast wissenschaftlichem Aussehen, und die fließende Erzählung ver¬
ging in psychophysiologischer Analyse. Damals widmete Schnitzler
der Schwindsucht eine Studie in Novellenform. Jetzt strebt er mit
manchen anderen nach der Romantik zurück, nach der Anekdote, der
auffallenden oder unerklärlichen Begebenheit. Die von der Beob¬
achtung eingesperrte Phantasie ist wieder freigelassen worden,
und die geistreiche Erfindung kommt in dieser Restaurations¬
neuen Ehren. Mit manchen verwandten Zügen
epoche zu
tritt Schnitzlers neues Büchlein neben Wassermanns „Drei
Schwestern“, nur mit dem Unterschied, daß er mit der Sprache
nicht altertümelt, daß er nicht wie Kleist oder Tieck zu erzählen
sucht. Seine eigene melancholisch weiche Wiener Weise bringt er
auf einen entschiedeneren Ton, auf einen absetzenden Takt, und er
veryält sich zu seiner künstlerischen Erregung wie ein Weltmann,
der seinen Monieren ruhige Eleganz wahren muß selbst gegen die
unerklärlichsten, verwirrenditen Dinge. Diese sind einmal ein Fluch,
der sich erfüllt und kötet, eine Weissagung, die dasselbe verrichtet,
ein merkwürdiges Naturspiel oder das traumhafte Gebahren einer
dämmernden Frauenseele. Die letzte Kleinigkeit dient dem
Buche trotz seines geringen Umfanges nur als Füllsel,
dem dunklen Frauenwesen entbehrt
die Erzählung von
der Anekdote, die sich wiedergeben läßt, des epigrammatischen Reizes,
und die von der Weissagung wiederum läßt uns Weg und Ziel so
dentlich vorhersehen, daß man von der umständlichen Einleitung
gleich zur letzten Seite springen könnte, ohne wesentliches zu ver¬
lieren. Allein die erste Novelle vom „Schicksal des Freiherrn
von Leisenbohg“ gibt der Sammlung ihren Wert. Das ist eine
Anekdote, schlank und bestimmt vorgetragen, wie sie weltmännischer
Geschmack erfinden und anhören möchte. Umsichtige Vorbereitung
macht die Pointe überzeugend, ohne ihr die Kraft des Überraschens
zu nehmen. Eine elegante Rechnung mit grotesken Zeichen, die in
ihrer bizarren Logik genau zusammenstimmen. Der Freiherr war immer
nur der Freund der schönen Sängerin, der er ein ganzes Leben
geopfert hat. Nur eine Nacht wird ihm zwischen dem sechsten und
siebenten Liebhaber geschenkt. Vom siebenten erfährt er den Grund
dieser späten Gunst: der sechste hatte auf seinem Sterbebette den
Nachfolger mit einem Fluch belegt. Diese Eröffnung bringt den
Freiherrn um und den dicken abergläubischen Sänger wieder zum
C
Leben, da er nun an das eingeschobene Intermezzo glauben muß. Er
bekommt sogar seine Stimme wieder in unbeschreiblichem Glück und
sieht mit Wohlwollen auf den toten Freund, der den Fluch vorweg
nehmen mußte. Grotesk ist diese Leiche, die wie eine Marionette
umfiel, grotesker noch der Wagnersänger, der wie ein ungeheurer
Pierrot aussieht. Der reine Spieltrieb der Phantasie amüsiert sich
und uns mit einer Danse macahre, die das ewig Unbekümmerte des
Weibchens mit vollkommener Unschuld anführt. A. E.
O I. österr. belerdt. Kong., entertchin d
60
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
*
0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
m lagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork.
*
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
0
anelien P Rewähr.)
urger Fremdenblatt
* Ausschnitt aus:
3 3. 1907
25
g vom:
Dämmerfeelen. Novellen von Arthur
Schnitzler. Berlin, S. Fischer.
Schnitzler ist unter die Mystiker gegangen:
für diejenigen, die die reiche ausländische
Literatur in diesem Geure kennen, gerade nicht
mit Glück. Der Verfasser des „Reigen“ schreibt
fein stilisierte Schauergeschichten, aber sie müssen
ihre Wirkung verfehlen, weil ihnen das Funda¬
wie
ment mangelt. Wer solche „Erlebnisse“
Schnitzler sie hier zum besten gibt, schreiben
will, sollte ihnen einen Schimmer von Wahr¬
scheinlichkeit lassen. Auch der fesselndste Novellen¬
stoff und die glänzendste Stilisierung helfen nicht
über die Lücke hinweg, die jedes einzelne dieser
unkontrollierbaren Erlebnisse besitzt. Da lobe
ich mir die englischen und amerikanischen Grusel¬
geschichten, die weniger literarische Prätensionen
besitzen, aber dafür aufs Ganze gehen und eine
geradezu saszinierende Wirkung ausüben. Wer
das Gruseln lernen will, muß zu Robert Louis¬
Stevenson gehen und seinen „seltsamen Fall“
lesen. Edgar Allan Poe und E. T. A. Hoff¬
mann haben den neuesten Dichier des Uebersinn¬
lichen auch weit übertrumpft. Will Schnitzler
indes ernst genommen und seine Aufzeichnun¬
gen als bare Münze angesehen wissen, dann
steht es um so schlimmer um ihn. Einen ge¬
wissen Wert können die Arbeiten nur besitzen,
wenn sie nicht mehr sein wollen, als reine
hier
Fiktion. Neu sind die Zaubermittel auch
läßt
nicht. In der Novelle „Die Weissagung“
ein Zauberer, über dessen inneres Wesen man
leider nichts erfährt, sein Opfer dadurch in die
Zukunft schauen, daß er ihm in geheimnisvoller
Weise die Spiegelung einer künftigen Szene aus
dem Leben vortäuscht. Der Vorgang ist in ge¬
wissen englischen Büchern unvergleichlich viel
besser dargestellt. Rider=Haggard hat die Idee
solcher Spiegelungen auf wundervolle Weise
variiert. Uebrigens ist die genannte Novelle
eine der schwächsten Arbeiten, weil sie voll von
Bingen ist, die der weiteren Ausführung bedurft
hätten. Da läuft zum Beispiel ein Schullehrer
seinem vom Winde entführten Hut nach in den
Wald und verschwindet einfach spurlos. Warum
und wieso, Herr Schnitzler! Der Mann hatte
ja mit der Schicksalsgeschichte in Ihrer Novelle
gar nichts zu tun. Am besten ist diejenige Ge¬
schichte ausgefallen, in der Schnitzler, der Liebes¬
Psycholog, er selbst geblieben ist; es ist die Ge¬
schichte vom Schicksal des Freiherrn von Leisen¬
bogh. Dieser Baron liebt eine Sängerin, die
ihre Verehrer wechselt wie die Handschuhe.
Leider wird Leisenbogh nie zum Range eines
Liebhabers erhoben, er kommt immer zu spät.
Als einer der Geliebten er Diva stirbt und das
Herz Leisenboghs sich schon mit neuer Hoffnung
füllt, tritt ihm ein unerwartetes Hindernis in
den Weg. Die Sängerin gibt sich ganz dem
Schmerze über den Tod ihres letzten Liebhabers
hin und will von keinem neuen etwas wissen.
Da taucht ein fremder Sänger auf und Leisen¬
bogh sieht sofort, daß das Herz der Kläre Hell
freilich nicht für ihn. Zu
wieder erwacht
seiner größten Ueberraschung aber gibt ihm die
Geliebte eines Abends einen heimlichen Wink,
der Baron ist glücklich, er steht am Ziel seiner
jahrelangen Sehnsucht, erreicht es auch — jedoch
nur, um desto tiefer gestürzt zu werden. Am
nächsten Morgen ist die Sängerin verschwunden,
abgereist, ohne eine Spur zu hinterlassen. Ohne
nun den verwickelten Pfaden Schnitzlers noch
weiter zu folgen, will ich dem Leser gleich das
Rätsel lösen. Kläre ist mit dem Sänger, den
sie liebt, auf und davon. Warum aber hat sie
sich dem Barot erst ergeben? Nun kommt das
grausige Gehein s, bitte die Ohren steif zu
halten. Der letzee Liebhaber hatte auf seinem
Sterbebette einen gräßlichen Fluch über den¬
jenigen ausgesprochen, der die Geliebte nach
ihm besitzen würde. Kläre gab sich also dem
ungeliebten Baron zuerst hin, um den Fluch
Als
von ihrem neuen Geliebten abzuwenden.
er
der Baron diese Tatsachen erfährt, fällt
mausetot vom Stuhl. Beim besten Willen kann,
ich in solchen Ulkgeschichten keine dunklen Schick¬
Ph. B.
salsmächte erkennen.
3. Daemnerseelen
Telephon 12801.
8
Kintnn K ATrsnntg
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
66
Wien, I., Concordiaplatz 4.
4
Vertretungen
D in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quelienangabe ohne Gewühr.)
6 Ausschnitt aus:
EE
sa 27. 3. 1907
essische Zeitung, Berlin
E vom:
Zeitschriften- und Bücherschau.
- Dämmerseelen. Novellen von Arthur Schnitzler. Berlin,
S. Fischer 1907. Unter der Herrschaft des Naturalisuins wäre die
aristokratische Kunstform der Novelle fast zu Grunde gegangen. Sie
diente nur als Dokument der Beobachtung, als Milienstudie von
fast wissenschaftlichem Aussehen, und die fließende Erzählung ver¬
ging in psychophysiologischer Analyse. Damals widmete Schnitzler
der Schwindsucht eine Studie in Novellenform. Jetzt strebt er mit
manchen anderen nach der Romantik zurück, nach der Anekdote, der
auffallenden oder unerklärlichen Begebenheit. Die von der Beob¬
achtung eingesperrte Phantasie ist wieder freigelassen worden,
und die geistreiche Erfindung kommt in dieser Restaurations¬
neuen Ehren. Mit manchen verwandten Zügen
epoche zu
tritt Schnitzlers neues Büchlein neben Wassermanns „Drei
Schwestern“, nur mit dem Unterschied, daß er mit der Sprache
nicht altertümelt, daß er nicht wie Kleist oder Tieck zu erzählen
sucht. Seine eigene melancholisch weiche Wiener Weise bringt er
auf einen entschiedeneren Ton, auf einen absetzenden Takt, und er
veryält sich zu seiner künstlerischen Erregung wie ein Weltmann,
der seinen Monieren ruhige Eleganz wahren muß selbst gegen die
unerklärlichsten, verwirrenditen Dinge. Diese sind einmal ein Fluch,
der sich erfüllt und kötet, eine Weissagung, die dasselbe verrichtet,
ein merkwürdiges Naturspiel oder das traumhafte Gebahren einer
dämmernden Frauenseele. Die letzte Kleinigkeit dient dem
Buche trotz seines geringen Umfanges nur als Füllsel,
dem dunklen Frauenwesen entbehrt
die Erzählung von
der Anekdote, die sich wiedergeben läßt, des epigrammatischen Reizes,
und die von der Weissagung wiederum läßt uns Weg und Ziel so
dentlich vorhersehen, daß man von der umständlichen Einleitung
gleich zur letzten Seite springen könnte, ohne wesentliches zu ver¬
lieren. Allein die erste Novelle vom „Schicksal des Freiherrn
von Leisenbohg“ gibt der Sammlung ihren Wert. Das ist eine
Anekdote, schlank und bestimmt vorgetragen, wie sie weltmännischer
Geschmack erfinden und anhören möchte. Umsichtige Vorbereitung
macht die Pointe überzeugend, ohne ihr die Kraft des Überraschens
zu nehmen. Eine elegante Rechnung mit grotesken Zeichen, die in
ihrer bizarren Logik genau zusammenstimmen. Der Freiherr war immer
nur der Freund der schönen Sängerin, der er ein ganzes Leben
geopfert hat. Nur eine Nacht wird ihm zwischen dem sechsten und
siebenten Liebhaber geschenkt. Vom siebenten erfährt er den Grund
dieser späten Gunst: der sechste hatte auf seinem Sterbebette den
Nachfolger mit einem Fluch belegt. Diese Eröffnung bringt den
Freiherrn um und den dicken abergläubischen Sänger wieder zum
C
Leben, da er nun an das eingeschobene Intermezzo glauben muß. Er
bekommt sogar seine Stimme wieder in unbeschreiblichem Glück und
sieht mit Wohlwollen auf den toten Freund, der den Fluch vorweg
nehmen mußte. Grotesk ist diese Leiche, die wie eine Marionette
umfiel, grotesker noch der Wagnersänger, der wie ein ungeheurer
Pierrot aussieht. Der reine Spieltrieb der Phantasie amüsiert sich
und uns mit einer Danse macahre, die das ewig Unbekümmerte des
Weibchens mit vollkommener Unschuld anführt. A. E.
O I. österr. belerdt. Kong., entertchin d
60
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
*
0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
m lagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork.
*
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
0
anelien P Rewähr.)
urger Fremdenblatt
* Ausschnitt aus:
3 3. 1907
25
g vom:
Dämmerfeelen. Novellen von Arthur
Schnitzler. Berlin, S. Fischer.
Schnitzler ist unter die Mystiker gegangen:
für diejenigen, die die reiche ausländische
Literatur in diesem Geure kennen, gerade nicht
mit Glück. Der Verfasser des „Reigen“ schreibt
fein stilisierte Schauergeschichten, aber sie müssen
ihre Wirkung verfehlen, weil ihnen das Funda¬
wie
ment mangelt. Wer solche „Erlebnisse“
Schnitzler sie hier zum besten gibt, schreiben
will, sollte ihnen einen Schimmer von Wahr¬
scheinlichkeit lassen. Auch der fesselndste Novellen¬
stoff und die glänzendste Stilisierung helfen nicht
über die Lücke hinweg, die jedes einzelne dieser
unkontrollierbaren Erlebnisse besitzt. Da lobe
ich mir die englischen und amerikanischen Grusel¬
geschichten, die weniger literarische Prätensionen
besitzen, aber dafür aufs Ganze gehen und eine
geradezu saszinierende Wirkung ausüben. Wer
das Gruseln lernen will, muß zu Robert Louis¬
Stevenson gehen und seinen „seltsamen Fall“
lesen. Edgar Allan Poe und E. T. A. Hoff¬
mann haben den neuesten Dichier des Uebersinn¬
lichen auch weit übertrumpft. Will Schnitzler
indes ernst genommen und seine Aufzeichnun¬
gen als bare Münze angesehen wissen, dann
steht es um so schlimmer um ihn. Einen ge¬
wissen Wert können die Arbeiten nur besitzen,
wenn sie nicht mehr sein wollen, als reine
hier
Fiktion. Neu sind die Zaubermittel auch
läßt
nicht. In der Novelle „Die Weissagung“
ein Zauberer, über dessen inneres Wesen man
leider nichts erfährt, sein Opfer dadurch in die
Zukunft schauen, daß er ihm in geheimnisvoller
Weise die Spiegelung einer künftigen Szene aus
dem Leben vortäuscht. Der Vorgang ist in ge¬
wissen englischen Büchern unvergleichlich viel
besser dargestellt. Rider=Haggard hat die Idee
solcher Spiegelungen auf wundervolle Weise
variiert. Uebrigens ist die genannte Novelle
eine der schwächsten Arbeiten, weil sie voll von
Bingen ist, die der weiteren Ausführung bedurft
hätten. Da läuft zum Beispiel ein Schullehrer
seinem vom Winde entführten Hut nach in den
Wald und verschwindet einfach spurlos. Warum
und wieso, Herr Schnitzler! Der Mann hatte
ja mit der Schicksalsgeschichte in Ihrer Novelle
gar nichts zu tun. Am besten ist diejenige Ge¬
schichte ausgefallen, in der Schnitzler, der Liebes¬
Psycholog, er selbst geblieben ist; es ist die Ge¬
schichte vom Schicksal des Freiherrn von Leisen¬
bogh. Dieser Baron liebt eine Sängerin, die
ihre Verehrer wechselt wie die Handschuhe.
Leider wird Leisenbogh nie zum Range eines
Liebhabers erhoben, er kommt immer zu spät.
Als einer der Geliebten er Diva stirbt und das
Herz Leisenboghs sich schon mit neuer Hoffnung
füllt, tritt ihm ein unerwartetes Hindernis in
den Weg. Die Sängerin gibt sich ganz dem
Schmerze über den Tod ihres letzten Liebhabers
hin und will von keinem neuen etwas wissen.
Da taucht ein fremder Sänger auf und Leisen¬
bogh sieht sofort, daß das Herz der Kläre Hell
freilich nicht für ihn. Zu
wieder erwacht
seiner größten Ueberraschung aber gibt ihm die
Geliebte eines Abends einen heimlichen Wink,
der Baron ist glücklich, er steht am Ziel seiner
jahrelangen Sehnsucht, erreicht es auch — jedoch
nur, um desto tiefer gestürzt zu werden. Am
nächsten Morgen ist die Sängerin verschwunden,
abgereist, ohne eine Spur zu hinterlassen. Ohne
nun den verwickelten Pfaden Schnitzlers noch
weiter zu folgen, will ich dem Leser gleich das
Rätsel lösen. Kläre ist mit dem Sänger, den
sie liebt, auf und davon. Warum aber hat sie
sich dem Barot erst ergeben? Nun kommt das
grausige Gehein s, bitte die Ohren steif zu
halten. Der letzee Liebhaber hatte auf seinem
Sterbebette einen gräßlichen Fluch über den¬
jenigen ausgesprochen, der die Geliebte nach
ihm besitzen würde. Kläre gab sich also dem
ungeliebten Baron zuerst hin, um den Fluch
Als
von ihrem neuen Geliebten abzuwenden.
er
der Baron diese Tatsachen erfährt, fällt
mausetot vom Stuhl. Beim besten Willen kann,
ich in solchen Ulkgeschichten keine dunklen Schick¬
Ph. B.
salsmächte erkennen.