VI, Allgemeine Besprechungen 1, Kronfeld, Seite 7

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3. August 1802
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Bei der Lec
gerathen und auf
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box 36/1
Panphlets, offprints
Hippokrates bewundert einen schönen Neubau:
„Sonntag auf
Ist, lieber Doctor, das Irrenhaus.
Zwar steht noch des alten runde Gestall,
Wir haben zu viele Narren halt.“
Der redselige Barbier erklärt ferner:
Brustspäher ist ein Instrument,
kl als Epiker
Französisch ein Stethoskop genennt,
elheiten, seine
Ein Franzose soll’s erfunden haben,
genen Themen
Doch ist’s ein Wiener, der lang begraben.“
hi sein bestes
es Thema, in
Die verschiedenen Kliniken werden in Eile besucht, Slandesfragen aufgeroilt
bphe, die Don
und auch die Od-Behandlung und das Tischrücken gebürend gewürdigt, bevor der
eugen.
Barbier sich entfernt:
„Herr von Hippokrates! mich hat’s gefreut!
Ich bin noch ein paar Visiten schuldig,
— macht die Bewegung des Gesichteinseifens —
Die Patienten werden sonst ungeduldig.“
Hippokrates steigt in einen Einspänner, dieser stürzt, und der Fremnde wird von
zwei Trägern auf dem Umwege über eine Kneipe in die Aufnahmskanzlei und nach
peinlichen Proceduren in ein Krankenzimmer gebracht. Ein Arzt constatiert eine
nFrankl's
Rückenmarksirritation und paquelinisiert die Wirbelsäule, ein zweiter formt den Schädel
bei seinen
in Gips ab und trepaniert ihn, ein dritter findet Aussalz und verordnet Schmierseife
die moderne
und Theer, ein vierter constatiert Lues, ein fünfter Urämie, ein sechster ein Aneu¬
die Cholera“
rysma; der zurückgekehrte Barbier klagt:
er zeitgemäss
.So muss Hippokrates im Tod erblassen!
das lyrisch¬
Im Protokoll heisst’s morgen: „Geheilt entlassen!:“
die schweren
Indessen entfernt sich der Todtgesagte mit den Worten:
tel einer
Leidenswege
„Den Geist, wie schmerzt das tief, hat keiner hier erkamnt;
Ich geh’; ihr ruft mit Recht: „Hippokrates ist todt!“
1 und Untiefen
Der visitierende Arzt findet nur noch die „Aphorismen“ im Bette des Ent¬
ser sich über
schwundenen vor und ruft verzückt:
„Ha, welch ein Fund! ein Werk noch unbekannt,
Von Hippokrates autographer Hand
„Aphorismen!“ Die schick' ich gleich mit Stil und Stift
An die „Medicinische Wochenschrift“.;
truck; scihst
Der Rufder Wiener Schule lockte zahlreiche Jünglinge an, von denen mehrere
als Dichter eine hervorragende Bedeutung erlangten, wenn auch ihre medi¬
cinischen Studien und Kenntnisse in ein vielsagendes Dunkel gehüllt blieben.
Nikolaus Lenau (Nik. Niembsch Edler von Strehlenau, geb.
am 13. August 1802 in Csatad, gest. am 20. August 1850 in Döbling), der
grösste deutsch-österreichische Lyriker und einer der hervorragendsten Dichter
der Weltliteratur, hörte vom November 1826 an an der Wiener mediciischen
Facultät Vorlesungen. Trotzdem er bis zu seiner unglücklichen Reise nach
Amerika (1832) Medicin trieb, kam er zu keinem Resullate in unserer Dis¬
ciplin. Bei der Lectüre eines physiologischen Werkes soli er gelegentlich in
Zorn gerathien und ausgerufen haben: „Was ist das für eine Wissenschaft, wo es
immer heisst: Das ist noch nicht klar, oder: Ueber diesen Punkt sind die
Meinungen getheilt u. s. w. Ist das Wissen, ist das Können? Ich will Licht.