VI, Allgemeine Besprechungen 1, Kronfeld, Seite 16


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1. Panphlet:
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auch zu einer schönen Vollendung gebracht hat. In seinen Ferien malt er
landschaftliche Naturstudien ebenfalls strenge nach dem, was er vor sich hat;
da er nur bestrebt ist, die Eindrücke wiederzugeben, die er empfängt, wird
er zu den Impressionisten gezählt. Er hat auch einige Porträts gemalt.
Numismatik treibt Scholz seit 1888; er veröffentlichte folgende ein¬
schlägige Arbeiten: Bericht über eine Anzahl beim Baue des kunsthistorischen
Hofmuseums ausgegrabener Münzen (1891); Römische Blei-Tesserae (1893); die
österreichischen Conventions-Zwanziger (1898); Ueber eine seltene Münze von
Ichnac in Macedonien (1896); Ueber eine seltene Münze von Tarsus (1896):
Beitrag zur Münzkunde Nikaias (1898).
Moriz Szeps (geboren am 5. November 1835 in Busk in Galizien) studierte
in Wien Medicin, veröffentlichte belletristische Arbeiten im „Wanderer“, war
Chefredacteur der „Morgenpost“ gründete 1867 das „Neue Wiener Tagblatt“
und 1886 das „Wiener Tagblatt“
Der geniale Naturforscher, Professor Dr. Salomon Stricker (geb. 1834
in Waag-Neustadtl, gest. am 2. April 1898 zu Wien) kam in seinen Vor¬
lesungen und Publicationen häufig auf schöngeistige Themen zu sprechen. Hier
seien hervorgehoben: „Studien über die Sprachvorstellungen“ „Physiologie
des Rechtes“, „Die Gôtterstirne“, ein Feuilleton, dessen Inhalt wir kurz skizzieren
wollen.
„Seit Lessing sind die Grenzen zwischen Poesie und Malerei scharf gezogen.
Der Dichter mag die Zähne seines Mädchens mit Perlen vergleichen, der Maler darf
sie nicht so malen. Zwar ist es dem Maler gestattet, durch Combination schöner
Einzelheiten seiner Modelle eine ldealgestalt zu schaffen, ja, er kann Thier- und
Menschenleiber combinieren“ — wie es etwa Böcklin in höchster Vollendung
übt —, „aber er muss in jedem Stücke, das er in seine Combination einbezieht,
der Natur treu bleiben.“ Auf einen Künstler, der über diese Regel hinausgegangen
ist, macht Stricker aufmerksam, auf den Schöpfer des „Zeus Otricoli“. Der
Kopf frappiert durch die mächtig vorragende Stirn; diese zeigt eine Vorwölbung,
einen rundlichen Vorbau, der zu beiden Seiten durch je eine senkrechte Falte begrenzt
ist. Es ist unwahrscheinlich, dass zu irgend einer Zeit Menschen mit solchen Stirnen
gelebt haben. In dieser Götterstirn hat der Künstler nicht die natürliche Form,
sondern eine grosse philosophische Idee verkörpert. Dass die Seele im Haupte
wohnt, das weiss jeder erwachsene, einigermassen beobachtende Mensch aus sich
selbst; die Menschen sind nicht durch anatomische und experimentelle Studien zu
dieser Erkenntnis gelangt. Wenn sich jemand einen blühenden Baum in seinen Ein¬
zelheiten denkt, so verfügt er über einen Vorstellungscomplex, einen Complex, wie
Stricker sich der Kürze halber ausdrückt; solche zusammengesetzte, durch directe
sinnliche Wahrnehmung erlangte Wahrnehmungen nennt er Grundcomplexe. Schon
Lindenblüthenduft wird die Vorstellung des ganzen Baumes wachrufen. Von den innig
verknüpften Bestandtheilen des Grundcomplexes gilt der Satz, dass ein Bestandtheil
an und für sich immer die Vorstellung des Ganzen erweckt. Auf dieser Eigenthüm¬
lichkeit unseres Seelenlebens beruht der hauptsächliche Eindruck der bildenden
Künste. Ein Profil, ein Theil des Grundcomplexes genügt, um in uns die Vorstellung
des ganzen Menschen zu wecken. Doch nur solchen Theilen eines Complexes kommt
diese Eigenschaft zu, welche es wirklich sind oder wenigstens uns als solche
erscheinen. Gerade deshalb war jener antike Künstler sehr kühn. Er wollte dem Gotte
den Ausdruck eines übernatürlichen, übermenschlichen Intellects geben — und es
gelang ihm. „Was aber der Künstler in uns wachzurufen vermag, muss vorher schon
in uns — in unserem potentiellen Wissen — geruht haben. Auf die antiken Hellenen
hat sein Werk Eindruck gemacht; auch ohne Physiologie und Experimente wussten
jene feinfühligen Menschen, dass der Kopf der Sitz der Seele sei.“
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