VI, Allgemeine Besprechungen 1, Hugo Klein, Seite 2

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PanphletsOfferints
Donnerstag, 20. Juni
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des Gerliner Tageblatte 6939
strirte Halbwochen: Chronik
Sen
vor etwa fünfundzwanzig Jahren
cturno.
in Paris ereignete. Ich war schon
Beorges Maurevert.
damals, was der gute satte Bürger
ung von Wilhelm Thal.
einen „tollen Kerl“ nennt, und
brachte, wie der schöne Ausdruck
ren, bin der Meinung, daß die
lautet, meine Familie zur Ver¬
#e aller menschlichen Gefühle ist,
zweiflung. Anstatt die diploma¬
itze machen soll. Die Spartaner,
tische Karriere einzuschlagen, wie
krte hindurch im Rufe des Muthes
es mein braver Vater wünschte,
hatten ihr in Lacedämon
den,
schwärmte ich schon in meinem
Michel Ney, der „Tapfere der
zwanzigsten Jahre für Freiheit
n Dummkopf, der behauptete, nie
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und wandte mich der Malerei zu.
Dabei sprach der berühmte
Ich will Ihnen gleich sagen, daß
jener instinktiven Empörung des
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ich nicht „berufen“ war, aber
kingesichts einer physischen Gefahr,
mit zwanzig Jahren bildet man
karliche Panik, die sich des Indi¬
sich ja bekanntlich alles ein
Heist bemächtigt, wenn es sich dem
Eines schönen Tages verließ
Se
ich zum Entsetzen meiner Fannlie
Fen, möchte ich noch bemerken, daß
die Place Vendome, um mich in
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icht für einen Feigling gelte, es
AL

Montmartre auf der Place du
teuer nicht mehr wage, zu nächt¬
Tertre niederzulassen. Ach, meine
Hohlweg zu gehen oder einen
Freunde, diese bescheidene Woh¬
nung auf der Place du Tertre,
Fommerabende saß ich mit mehreren
von der ich Abends Paris in
sse des Automobilklubs. Es war

voller Beleuchtung überschauen
ind voll Träumen“, wie der Dichter
kon#ite, verkörperte meine ganze
1 in unseren Schaukelstühlen und

Jugend, meine arme und doch so
etränke. Wir wandten uns nach
herrliche Jugend! Dort habe ich
# gesprochen.
die Freude kennen gelernt, mich
Rich nicht für einen Feigling gelten,
nach meinem Belieben zu kleiden,
Emit seinen zweiundzwanzig Duellen
nach meiner Phantasie herumzu¬
nVorliebe für die Gefahr, die ihn
K
schweifen und meiner selbst willen
, an dem griechisch=türkischen Kriege
geliebt zu werden — denn ich
er aus Transvaal zurück, wohin
brauche Ihnen wohl nicht erst zu
gezogen war; im Kampfe bei
sagen, daß man mie die Ledens¬
Oberstlemnant geblieben, hatte er¬
miitel abgeschmtten hatte, und
eiommen, wal gesangen gesiomnten
daß ich ohne meine liebe, alte
gebracht worden. Dann hatte
Großmutter aus dem Quercy,
wörtliche Verpflichtung, nicht mehr
die mir eine kleine monatliche
en, freigelassen. „Aber schließlich
Pension von zehn Louisdors
fansvaal in der Welt, nicht wahr,
aussetzte, einfach Hungers ge¬

storben wäre.
isten stand ## mit seinem vierund¬
Sur
Ich hatte einen Freund, der
en Automobil, das neunzig Kilo¬

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anselr
ebenso wie ich Maler war, einen
rücklegte, im Rufe wahnsinniger
gewissen Clande Lantinois, einen
Das renovirte Patrizierhaus in Celle.
it.
guten Kerl, der ein bischen auf¬
Tas prächtige niedersächsische Patrizierhaus in Celle, das im Jahre 1532 erbaut und mit seiner stattlichen
ichter machten, fahr er fort: „
schnitt und gernrenommnrtezerhat L. amentirung ein einzigartiges Schmuckstück bildet, ist nunmehr auf Kosten der Stadt mit einer stilvollen
ine die Furcht seit einem gewissen
ein paar recht gute Bilder gemalt. Bemalung versetzen worden, die die Schönheiten des Banwerks um so wirkungsvoller heivortreten läßt.
r Zeuge ich gewesen, und das sich
Wir hatten den stolzen Plan gefaßt, zusammen für den
nächsten Salon ein Bild zu schaffen, „Ewige Frauer“. Eine
junge Frau, die auf dem Grabe ihres Geliebten weint ...
Du lieber Gott, die Sache war weder in der Idee noch in
der Komposition besonders verzwickt ... aber damals lagen die
„Rosenkreuzer“, die „Symbolisten“ die „Impressionisten“, die
„ Sezessionisten“ und die andern „Isten“ noch in den Windeln.
Wir kamen überein, er sollte die Ausführung der Perion
übernehmen, und ich sollte mich auf die Landschaft beschranken.