VI, Allgemeine Besprechungen 1, Broschüren Sonderdrucke 1904 1910, Seite 11

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.Panphlets, offprints
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können, an der Sehnsucht der Kinderlosen schälzen lernen, damit
sie ihren Reichium nicht gar zu selbstverständlich hinnehmen, daß
sie sich ihres Segens bewußt werden.“ Das neue Werk von Salus
wird Kinderlose melancholisch stimmen und die kinderreichen Eltern
erfreuen, also physiologische Vorgänge ins Künstlerische vertiefen.
Karl Schönherr hat einen Band Novellen unter dem Titel
„Carilas“ herausgegeben. Die Menschenliebe des Arztes, des Priesters,
des Dichters ist Caritas. Schönherr schildert arme Menschen.
insbesondere kleine Kinder, welche leiden; oder einen jungen
Mediziner, einen Tiroler Bauernsohn, welcher in Wien studiert. Er
lacht im Krankenz'mmer und die Kranken sind ihm dankbar dafür.
Eine der Skizzen dieses realistischen, jeder unwahren Verklärung
aus dem Wege gehenden Buches sei hier in aller Kürze mitgeteilt.
Die Firma Wunschtöter & Gie.
„Herein-, herrein- herrreinspaziert! Hier ist die Firma Kinderwunsch¬
vertilger und Cie.! Christbaumeinkäufe ersten Ranges! Primissima! Alle
Kinderwünsche werden erfüllt; durch Erfüllung vertilgt! Alle Sehnsucht
gestillt! Herein-, herrein-, herrreinspaziert!!“
„„Herr! Stellt mir Klein-Lieschen zufrieden!“
„Bitte sehr! Bitte gleich! Das Kind ist schwer wunschbeladen,
mein Herr?“
„„Ja! Sehr!“
„Und Sie, mein Herr? Auch schwer? Ich meine ., wie soll ich
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sagen
„„Geld spielt keine Rolle! Gott sei Dank, wir haben’s ja!“
„Ich danke für das Wort! Was sich ein Kind nur wünschen kann,
ist da! Primissima!“
(Ein Weihnachtsbaum wird aufgemacht bis an die Decke. Das
glitzert und flimmert und schimmert! Klein-Lieschen weiß sich vor Freude
nicht aus):
„O Vater! 0 Vater! So schön war’s noch nie! Alles, alles, alles ist
da! Nein! Dies und das, und das und dies! 0 Vater!“
Klein-Lieschen muß sich setzen; es zittern ihm vor Freude die Knie.
Unter all den Herrlichkeiten vergraben bis an das Nasenspitzchen sitzt es
überselig unter dem Weihnachtsbaum; sieht sinnend, wie im Traum, über
die Geschenke hin.
„„Nanu, mein Kind! Was denkst du?“
„0 Vater! Ich freu' mich schon sooo auf den Österhasen!“
Herr Wunschtöter und Cie.! Stellt ihr nur ein Kind zufrieden!
Der Romantiker und Minnesänger Ludwig Finckh hat uns
ein Buch „Rapunzel“ geschenkt (Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt).
Auch Finckh beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Knaben¬
seele unter einfachen ländlichen Verhältnissen. Er arbeitet an der
Ausgestaltung dieser Seele mit dem Wissen des Psychologen und
dem Können des Künstlers. Die Beziehungen zwischen Vater und
Mutter und Kind sind außerordentlich fein gezeichnet.





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Heinrich v. Schüllern sch
Roman eines Burschenschafters (Geo
Degré beschäftigt sich mit dem „R
Straßburg); das Badeleben in Osten
hübsch gezeichnet. Heinrich Kelle
lehrer Straup“ ins politische Leben h
Näher geht uns sein Buch „Leni un
sehen die Eltern kinderlos, Leni t
folgt und die Qual der Kindermädch
betrachtung wird betont, daß die
„die Pflege ihrer Kinder selbst in
leicht kommt’s in die Mode“. M.
unter dem Titel „Pasmis“ herau
Hevesi seine berühmten Kunstau
— Neukunst“ gesammelt (Wien, K
Buch „Neue Humore“ (Stultgart, B
ein moderner Nervenmensch; da i
stochene Ohrläppchen besitzt, aber
boutons verträgt. Durch das ges
nervösen Herrn, welcher der nerve
ein feiner Luftzug. Einmal sagt He
einzige sichere Methode der Lebens
Dr. Max Herz hat ein hüt
geschrieben (Berlin, Schall), Dr.
kuriosa“ gesammelt, in welchen M
spielen (München, Langen). Eine
„Simplizissimus“, dem Dr. Owig
bearbeitung des „Pantagruel“ von
Langen). Rabelais hat als
Medizin studiert; er war einer
sezierten und den Kreislauf des
übrigens seinen „Pantagruel“ zur
schrieben haben. Frederic v. Eed
der Wanderer“ (Berlin, Schuster u.
„Die Abenteuer des Brigadiers Ger
eine Sammlung „Round the fire s
Außerordentlich groß ist die
und Skizzen, in welchen Arzte agi
Biro (Zeit, Nr. 2518) gibt die
einem Arzt und einem Professor,
Kollegen geholt wurde. „Klara“, v
Journal, Nr. 5509) beginnt mit
Professor und einer Krankenpflege
auch den Mediziner Schiller a
900
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