VI, Allgemeine Besprechungen 1, 4, Der Merker Mai Heft 1912 mit Primärtexten, Seite 13



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Pamphlets offorints
Nun sagt man, geht’s da oben wieder los.
Ich zich' nicht mit, nach Ruhm verlangt’s mich nicht,
Kaum faß’ ich heut, daß je ich sein begehrte.
Noch klingt das Wort — der Sinn ist mir verloren.
(Zu Margarete.) Mit Deinesgleichen hab’ ich viele Stunden
In hohen Freuden hingebracht, — ja heitrer
Als ich an euern Busen hinsank, ging ich fort.
(Zu Franz.) Und wenn du kamst und andere liebe Freunde,
Wie gern ließ ich zu einem Spiel mich locken,
Wie sehr auch liebt' ich, bis in späte Nacht
Mit euch zu plaudern von erhabnen Dingen
Und von dem leichten Gang gewohnten Tags.
Und war ich ganz allein und ritt hinaus
Am frischen Morgen in den Wald nach Dornbach
Und band mein Pferd an einen Baum und streckte
Ins Grüne mich und sah zum Himmel auf,
So war mir wohl, denn nirgends war ich fremd.
Und alle Stimmen, woher sie auch kamen,
Hab’ ich verstanden; — und nur das heißt Leben.
Warum dies anders wurde, weiß ich nicht.
Ob ich für solche Fülle meines Daseins
Nun büßen muß, ob dies nur eine Krankheit
Wie andre, — ob das Ende kommen will
Und so sich meldet... all dies weiß ich nicht.
Doch da es einmal ist, sei's hingenommen,
Und ohne Trauer sag' ich dir Lebwohl.
Leb’ wohl bis morgen!
Franz:
Diesmal, guter Franz,
Hans:
Wird’s etwas länger werden, fürcht' ich schier.
(zu Franz): Das ist ein lust’ger Freund?
Margarete
Hast du ihr den versprochen?
Hans:
Nun gib wohl acht, daß, was du sonst versprachst,
Ihr besser halten kannst.
Da sei getrost!
Franz:
Komm, Kleine, laß uns gehn — heut ohne ihn,
Ein andermal, wenn er bei bessrer Laune.
I.
Du Thor, der sich an eine hängt!
Und sich an ihrer Brust geborgen wähnt!
Gedanken, die nicht dir gehören, fliehn
Jenseits der Stirn, die deinem Kuß sich neigte.
Um sie ist Vieles, was dir selbst so fremd,
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