VI, Allgemeine Besprechungen 1, 4, Josef Karl Ratislav, Seite 23


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1. Pamphlets Offorints
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en. Im nächsten Dialog
gebracht hat. Christinen entgegengestellt ist ihre erfahrene Freundin,
Die Szene zwischen
Mizi Schlager, die sich mit den Männern gut auskennt. In Katharina
ünstlerisch den Höhe¬
Binder hat der Dichter die rechte Tugendwächterin porträtiert, die am
und der Ehemann.
liebsten jedes Mädchen von der Welt abschließen möchte. Ihr tritt
ls nächstes Paar
Christinens Vater entgegen, der dem Leben einen heiter genießenden,
dann der Dichter
das Angenehme schätzenden Sinn entgegenbringt. Fritz und Theodor
Grafen, der
sind ähnliche Charaktere wie Anatol und Max und ihr Verhältnis
zueinander ist ein ähnliches.
en“, der
Rei
Die Liebelei hat Schnitzlers Ruhm begründet. Das Drama steht
n, besitzt ein
von
in einer literarischen Tradition, die an Dumas „Cameliendame“ an¬
knüpft. Schnitzler verbindet hier die Schilderung eines Liebesfrühlings
in der Art Halbes mit einer sozialen Anklage. Von „Liebelei“ ab
vernehmen wir in Schnitzlers Dichtung den Dreiklang: Liebe, Leben
Viener
i süßen
und Tod. Die Liebe ist für den Dichter ein Spiel; derjenige, der es
ernst nimmt, geht daran zugrunde. Darum muß Christine sterben.
tisch,
Rampen¬
Die Tragik spricht sie selbst mit den Worten aus: „Ich bin ihm nichts
rtrefflich
gewesen als ein Zeitvertreib — und für eine andere ist er gestorben!
Und ich hab’ ihn angebetet! Hat er denn das nicht gewußt? ...
en steht viel in diesem
Er hat von mir fortgehen könn, it einem Lächeln, fortgehen aus
ritz Lobheimer, um ihn
dem Zimmer und sich für eine u #ere niederschießen lassen.“ So wie
1 Frau zu retten, die Be¬
die Liebe hier erscheint, begegnet sie uns noch öfter bei Schnitzler:
t ein echtes Wiener Kind,
Zwei Menschen lernen einander kennen und lieben, ofi nur in wenigen
stäbter Theater. Fritz wird
Stunden, und gehen dann auseinander oder sterben. „Seinitzlers
verbringen die jungen Leute
Heldinnen lieben nur einmal,“ sagt Muret in einem französischen Aufsatz.
läßt sich ein Herr melden,
„Liebelei“ erhebt sich inhaltlich bedeutend über den „Anstal“
der von Lobheimer geliebten
Hauptsächlich ist aber in technischer Hinsicht ein Fortschritt zu ver¬
unterrichtet. Als der erste
zeichnen. Schon in diesem Drama sehen wir, daß nur der Mann ein:
er. Duell steht. Christinen
Entwicklung durchmacht. Für Fritz ist anfangs Christine nur die
nicht am nächsten Tage, wo
Geliebte, Lei der er Erholung von seinem Verhältnis mit der ver¬
zten Male besucht. (Zweiter
heirateten Frau finden will. Als er erkennt, welches Glück ihm bei
inige Tage verreisen müsse.
diesem Mädchen bevorsteht, muß er für seine Vergangenheit serben.
Zweifeln geplagt wird, hat
Auch in außerdeutschen Ländern fant die „Liebelei“ großen
iebe durchzukämpfen. Sie
Beifall. Erwähnenswert ist besonders die englische Übersetzung von
ändigen Mann eröffnet, und
G. Valentine William „Light o' Love“, die in London wiederholt
sie, daß Fritz im Duell ge¬
aufgeführt wurde.
gegangen, daß er für eine
Wissen begraben wurde, muß
Blück ist mit einem Schlage
r Tod. Der dritte Akt ist
elleicht nicht wieder zustande