VI, Allgemeine Besprechungen 1, 4, Josef Karl Ratislav, Seite 25

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Panphlets offorints
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Fanny und Klara haben ihre Verwandten, letztere wohl in Christine
in „Liebelei“
Der Grundgedanke des Schauspiels „Märchen“ ist schon in
ärchen“ hat Schnitzler eine
„Denksteine“ angedeutet: „Was ist, ist! — Das ist der tiefe Sinn
erhoben. Die These, die er
des Geschehenen.“ Keine Liebe ist stark genug, eine alte Liebe aus¬
lgenden Worten aus: „Es ist
zulöschen. Auf das Thema, das Schnitzler in diesem Drama anschlägt,
dieses Märchen von den Ge¬
kommt er auch später wiederholt zurück: Die unberührte Jungfräulich¬
t, unnatürlich zu fordern und
keit des Weibes, die das Weib dem zukünftigen Manne entgegen¬
bringen muß. Schon Hebbel hat in „Maria Magdalena“ varüber
in, war einst die Geliebte
gehandelt und ein Wort aus seinem Stücke kann auch als Leitmotiv
kun eine andere heiratet. Im
für Schnitzlers „Märchen“ aufgestellt werden: „Darüher kann kein
ttwoch ein Kreis von jungen
Mann weg.“
tsteller Fedor Denner kennen.
Als ein Thesenstück, das eine soziale Anklage erhebt, ist auch
Porurteil, das man gefallenen
das Schauspiel „Freiwild“ zu bezeichnen, das seinen Stoff aus dem
den aus und gibt mit seinen
Schauspielerleben nimmt. Freiwild sind die hübschen, jungen, aber
Leben wieder. Sie wird von
armen Provinzschauspielerinnen. Sie bringen für ihren Beruf nichts
sie wieder, ist aber nicht im¬
mit als die Liebe zur Kunst und ihre Schönheit. Wenn sie Karriere
zusetzen und kann das, was
machen wollen, so müssen sie nicht nur dem Direktor gefällig sein,
rgessen. Obzwar es sieht, daß
sondern auch ihren Kollegen vom Theater und nicht zuletzt dem
ar sie ihm mit einem ausführ¬
Publikum. Jeder hat ein Anrecht auf sie, sie selbst können ohne die
fühlt er sich doch besser als sie
andern nicht existieren. So geht es auch der Naiven Anna Riedel,
rdramatisch äußerst geschickten
die an einem Sommertheater ihr erstes Engagement findet. Sie hält
ie unterschreibt den Kontrakt,
sich alle Versuchungen fern, sie will rein bleiben, nur der Kunst gehört
verpflichtet, und schickt ihn in
ihr Leben. Da sie sich gegen den Direktor spröde erweist, so setzt er
efrüher trotz des glänzenden
ihre Gage auf die Hälfte herab, um sie zahmer zu machen. Ihre
winnen konnte.
märtlichen und weiblichen Kollegen, mit denen sie wenig verkehrt,
eder Frau Theren lernen wir
machen sich über ihren Stolz lustig und glauben, daß sie insgeheim
briftsteller Denner und Mildner
einen reichen Geliebten hab:. Der reiche Geliebte ist das Ideal der
inen getreuen Schüler Berger,
jungen Schauspielerinnen. Anna Riedel hat sich keinen solchen
egenüber rückständigen Beamten
Protektor gesucht, sie findet aber, ohne zu wollen, einen heimlichen
erehrt, die kleine Frau Theren,
Freund in Paul Rönning. Doch verschließt sie sich ihm und weist
n Klara, die Schauspielerin
seine Unterstützung zurück. Er weiß ihren Charakter zu schätzen und
ängerin Emmi Werner.
will sie retten, da er die Gefahr erkennt, in der sie schwebt. Längst
gebaut, die Charaktere sind
munkelt man von seiner Liebe zu Anna Riedel und als einmal Ober¬
nders im dritten Akt, etwas
leutnant Karinski in einer Herrengesellschaft sich abfällig über die
heint. Im übrigen kehren die
Schauspielerin äußert, versetzt ihm Rönning eine Ohrfeige. Karinski
trägt Fedor Denner Züge von
ist ein derber und roher Patron, dessen Stellung im Heere wegen
n wir einen künftigen Anatol
allerlei Vergehen unhaltbar geworden ist. Die Forderung, die er an
te erinnern an Max und auch
Rönning richtet, weist dieser zurück. Er handelt nicht aus Feigheit