VI, Allgemeine Besprechungen 1, 4, Max Burckhard Wiener Literatur, Seite 15

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1. Panphlets offprints
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LANCKORONSKI’s Buch über den „Dom von Aquileja“ und den von HIANS
ROBERT
TIETZE bearbeiteten ersten Band der „Österreichischen Kunsttopographie“, be¬
er Restau¬
handelnd „Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems“ mit dem Beiheft „Die
itsche Vor¬
Sammlungen d-s Schlosses Grafenegg“, ein Werk, aus dem man erst sicht, wie viele
ke Nestrogs
Kunstschätze wir im Lande haben, von denen im Publikum „niemand nichts weiß“.
ie Zeit von
Hieher gehört auch die Biographie von Johann Brahms, verfaßt von MAX
nAdalber
KALBECK, einem Schriftsteller, der auch formvollendete Gedichte und Essays
irillparzers
geschrieben hat. Ferner HABERLANDT, WERNER und HELLMER als
die Ebner¬
Herausgeber der Briefe Hugo Wolfs an Hugo Faisst, Oskar Grohe und
cheinungen
Emil Kauffmann. Von Kunstschriftstellern und Essayisten möchte ich hier noch
Werther-
nennen THEODOR VON FRIMMEL („Becthoven und Goethe“, „Ludwig von
ufsätze ge¬
Beethoven“), RICHARD WALLASCHEK, der auch sehr interessante „Studien
usgegebell;
zur Rechtsphilosophie“ geschrieben hat, FRANZ SERVAES, den Verfasser von
Verwertung
Büchern über Kleist, Segantini, Klinger, Shakespeare, des Essaybuches „Präludien“
nd Loopold
und der schon erwähnten liebenswürdigen Schrift über Wien, in das der Rhein¬
her-Eschen¬
länder sich so sehnell gefunden hat. Ferner EGON ZWEIG („Studien und
rgeschicht¬
Kritiken“), BERTHA ZUCKERKANDI. („Zeitkunst 1901—1907“) und W. FRED
er Theater-
mit seinem Erstlingsbuch über die „Prä-Raphaeliten“, seinen Schriften über
ur Wiener
„Segantini“, „Fragonard“, „Madrid“ und „Salzburg“, seiner „Indischen Reise“ und
herwähnt
den feinsinnigen Essays „Leise Dinge“ und „Psychologie der Mode“. Die Er¬
roilus und
wähnung von Freds „Indischer Reise“ gibt auch Gelegenheit, an HEVESIS „Sonne
beitet hat;
Homers“ zu erinnern. Ein Wiener ist auch J. A. LUX, der Herausgeber der „Hohen
pziger ist)
Warte“ (und mit Irma Lux reizender „Deutscher Kinderreime“), Verfasser von
umeister“
Gedichten in niederösterreichischer Mundart („Da Fink vom Weanawald*), und
rtraits und
„Wiener Sonetten“ und der Bücher „Das moderne Landhaus“, „Die moderne
von Jane
Wohnung und ihre Ausstattung“, „Volkswirtschaft des Talents“, „Vom Empire
1 WILLI
zum Biedermeier“, „Die schöne Gartenkunst“, „Wenn du vom Kahlenberg...“,
auch die
„Der Geschmack im Alltag“).
Hier wäre wolll auch zu gedenken der mit ungeheuerem Fleiß hergestellten
muß
Werke zweier Wiener Bibliotheksbeamten MICHAEL HOLZMANN und HANS
ach¬
BOIIATTA, Werke, die zwar nicht im Buchhandel erschienen sind, behufs dèren
und
Erwerbung es aber lohnt, der „Gesellschaft der Bibliophilen“ beizutreten. Es sind
meini¬
dies „Das deutsche Anonymen-Lexikon“ und „Das deutsche Pseudonymen-Lexikon“.
llen,
Zum Schlusse mören die Juristen kommen. Zum Schlusse, weil ich mich an
alle
die Ordnung meines Bibliothekskataloges halte und ich die Vertreter der Theologie
ARIA
und des Okkultismus, die dort bei mir die letzte Stelle einnehmen, hier wohl über¬
T-
gehen darf. Auch hier stoßen mir gleich die Namen von zwei MMännern auf, die
U0
leider viel zu kurz für die Wünsche ihrer Schüler hier in Wien gewirkt haben. Es
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sind dies der Ostfriesländer JHERING, der von 1868—1872 an der Wiener Univer¬
hsei
sität gelehrt hat und dessen „Kampf ums Recht“ bezeichnenderweise hier entstanden
ist, und der Nationalökonom LUJO BRENTANO, der nur 1888, 1889 zwischen den
beiden Vorträgen „Die klassische Nationalökonomie“ und „Über die Ursachen der
einen Ton
heutigen sozialen Not“ hier in Wien gelehrt hat. Zu den Toten gehört leider schon
berechnet
ANTON MENGER („Das Recht auf den vollen Arbeitsertrag in geschichtlicher
von dessen
Darstellung“. „Das bürgerliche Recht und die besitzlosen Klassen“, „Uber die sozialen
icht unter¬
Aufgaben der Rechtswissenschaft“, „Volkspolitik“, „Neue Sittenlehre“, „Neue
i nicht die
Staatsiehre“). EMIL STEINBACH („Erwerb und Beruf“, „Moral als Schranke
seiner oben
des Rechtserwerbs und der Rechtsausübung“ „Treu und Glauben im Verkehr“) und
len Namen
der Ukermärker RUDOLF HIERMANN MEYER, der Verfasser des „Emanzi¬
pationskampfes des vierten Standes“ der allerdings nur wenige Jahre in Wien tätig
hvon den
war („Der Kapitalismus fin de siecle“, „Hundert Jahre konservativer Politik und
Kunstdenk-
Literatur“). Viel älter als sie alle, den einzigen Jhering ausgenommen, aber
n „Gesam¬
erfreulicherweise noch in frischer Tätigkeit begriffen ist JOSEPII UNGER, der
AMBROS
Verfasser des „Systems des österreichischen Privatrechtes“ und scharf zugespitzter
Z WICK¬
„Aphorismen“, der heuer seinen achtzigsten Geburtstag feiern konnte. Von den
GRAFEN