VI, Allgemeine Besprechungen 1, 5, Julius Bab, Seite 8

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wieder von leidenschaftlichen Menschen neu erlebt und ins Be¬
ruber, der aber zufolge eines ganz
wußtsein der Mitlebenden zurückgerufen werden müssen. Be¬
glücklichen Schicksals auf Wegen
deutet es (und das war der Sinn, den alsbald Arno Holz und
bstlerischen Entwicklung des übrigen
eine Berliner Literatenschule dem Schlagwort gaben) die Vorstellung
ßt waren und sie deshalb auch nicht
von der Kunst, deren einziges und höchstes Prinzip es ist, wieder
esem, ganz und gar materiellen In¬
Natur und nichts als Natur zu werden, so deckt es einen der
ward die Kunst überhaupt zu einem
groteskesten Irrtümer des ästhetischen Empfindens; sintemal Kunst
i dem man sich von dem „Ernst des
ja nie etwas anderes als die Umsetzung der natürlichen in eine
hte. Und speziell auf der Bühne
vom Geist stilisierte Welt ist, und schon Goethe über diesen
unserer großen Dramatiker Kostüm¬
„Naturalismus“ sehr erschöpfend bemerkt hat: was ich denn vom
ten Schillers und Goethes in irgend¬
Bilde des Hundes Bello hätte, wenn es mir nichts gäbe, als
aufzutreten und irgendwelche Vari¬
eben noch einen Bello. Dramatische Versuche in diesem Natu¬
enVerse aufzusagen hatten. Oder
ralismus sind übrigens von dem fanatisch-bornierten Rationalisten
der Franzosen, aber ohne die soziale
Holz und seinem impressionistisch gearteten Genossen Schlaf im
Dinge im Lande ihrer Entstehung
Stil von Phonogrammen tatsächlich gemacht worden. Der Ent¬
schließender Diskussion für irgend¬
wieklungswert dieser Stiltendenz war aber sehr gering, wenn
IIschaftsmoral geliefert. In diesem
auch Hauptmanns Kunst aus dieser Detailpsychologie einige An¬
land keine dramatische Dichtung —
regungen gewann. Holz endete beim skrupellos robusten Theater¬
lem eine Leidenschaft der Weltbe¬
stück, Schlaf bei der völlig entkräfteten afterdramatischen Nerven¬
Menschengestaltung zum Ziele strebte,
sinfonie. — Bezicht man aber das Schlagwort vom Naturalismus
ndersetzung des Zeitgeistes mit dem
nicht auf solch eine selbstverständliche Vorstellung vom Ausgang,
ven Form so fortführte wie Lessing,
oder eine so törichte Vorstellung vom Ziel des künstlerischen
Grillparzer und Hebbel sie begonnen
Formprozesses, bezieht man es vielmehr auf den Inhalt, auf das
he Aufschwung nun, durch den sich
Weltgefühl, das in der neuen Kunst gestaltet werden soll, so ist
rigen Jahrhunderts die Geister vom
es erst recht zweideutig. Denn das ganz intensive neue Fühlung¬
er der naturwüchsigen, der höchst
nehmen mit der Natur, das freilich die gemeinsame, aber in¬
ndigen Kunst zuwandten, jener Auf¬
differente Voraussetzung bildet, kann für einen Lilieneron das
t beendet und der deshalb den Beginn
Aufblühen aller aktiven, herrschenden, weltbezwingenden Instinkte
tet, er ist in den Literaturgeschichten
bedeuten — der Mensch als Naturkraft. Und für einen Dosto¬
„naturalistischen Revolution“ ver¬
jewsky bedeutet das naturalistische Weltgefühl die Aufnahme
des Menschen als durchaus passiven Naturteils, als eines kraft¬
kturalismus, das vor einem Viertel¬
losen, von durchströmenden Außenkräften bald gesenkten, bald
ohltätige Bewegung setzte, ist wohl das
gehobenen Atoms. — Und dies zeigt schon, daß jene Kräfte,
edie Kunstgeschichte je ausgegeben
die der geistige Tumult der 80er Jahre in Bewegung setzte,
Erneuerung des künstlerischen Lebens
tatsächlich ganz so mannigfach und verschiedenartig waren, wie
denschaftlicher Naturergründung (und
dieser Begriff des Naturalismus vieldeutig. Sozialistischehrist¬
n dem die Brüder Hart, die ersten
liche Ideen von Marx und von Tolstoi her und individualistisch¬
Eeit, zu den Waffen riefen), so war
heidnische von Nietzsche und vom Darwinismus her wirkten fast
die nichts Originelles sagt, aber doch
gleichzeitig und fast gleich stark damals auf die Gemüter. Und
en kündet, die von Zeit zu Zeit immer