VI, Allgemeine Besprechungen 1, 5, Reik zwei Texte Imago, Seite 5

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lytische Forsch

box 36/5
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1. Panphlets „fprints
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Die Allmacht der Gedankene bei Arthur Schnitzler
Die ganze Einstellung des Arztes zu dem Rivalen in der Liebe
ftauchte.
aber wurde später durch die Stellung zu dem Rivalen im Beruf
Rivalen.
wieder aufgenommen. Dieselben seelischen Mechanismen sind bei
he mora¬
Dr. Reumann auch in dieser Entscheidung wirksam.
Malheur
Unsere Deutung dieses typischen Motivs aber setzt voraus,
ationali¬
daß Dr. Reumann seinen Gedanken eine solche Macht zuschreibt,
r feind¬
daß sie fähig sind, den Lauf fremder Schicksale zu beeinflußen. Wir
wissen, daß dieses Phänomen bei den Neurotikern immer zu finden
chend zu
ist, meistens gegen ihre bessere Einsicht, die solche Beeinflußbarkeit
em Ver¬
ablehnt. Doch können sie sich gegen die aneurotische Währungs,
Abwehr
welche die Denkrealität der Realität des Geschehens gleichsetzt, nicht
eziehung
auflehnen. Wir nennen dieses Prinzip, das eine magische Wunsch¬
ose, daß
kraft anerkennt, die „Allmacht der Gedankeng. Den Neurotiker
Gefühle,
trennen vom Gesunden nur schwankende Grenzen: er wird mit der
che oder
Bewältigung seiner Komplexe nicht fertig, die jenem gelingt. Es ist
lauf auf
anzunehmen, daß auch wir Gesunde in manchen Augenblicken ge¬
bertragen
neigt sind, gegen die Instanz unseres Intellektes solchen fiktiven Zu¬
daß auch
sammenhängen Glauben zu schenken!,
1. Herr
Wenn unsere Vermutung richtig ist, daß dieses typische Motiv
ert. Der
in letzter Linie auf die Allmacht der Gedanken zurückgeht, dann
ebenfalls
werden wir dem Ausdruck dieser Wunschkraft wohl noch deutlicher
ath nicht
in den Werken des Dichters begegnen können. So spricht der Herzog
t:-Nun
wollen.
scheinen müsse. Dr. Reumann antwortet: „Was Sie, gnädige Frau, Verachtung
wenn ich überhaupt etwas davon verspürte — wäre ja doch nichts
brochen.“

nennen
anderes als maskierter Neid. Oder denken Sie, daß es mir an dem guten Willen
Dr. Reu¬
fehlte, mein Leben so zu führen, wie ich es die meisten anderen führen sehe? Ich
en Aus¬
habe nur nicht das Talent dazu. Wenn ich aufrichtig sein soll, gnädige Frau —
vertieft,
die Sehnsucht, die am tiefsten in mir steckt, ist die: ein Schurke zu sein, ein Kerl,
der heuchelt, verführt, hohnlacht, über Leichen schreitet. Aber ich bin durch Mängel
derbaren
meines Temperaments dazu verurteilt, ein anständiger Mensch zu sein — und, was
Irsprung
vielleicht noch schmerzlicher ist, von allen Leuten zu hören, daß ich es bin.“
nung der
1 Als Prototyp geistiger und seelischer Gesundheit erscheint uns Goethe.
1 um ein
Und doch gibt es bei ihm zahlreiche Belege dafür, daß er von solchem Aberglauben
Patienten,
der sich auf eine zwanghafte Gedankenverknüpfung aufbaut, nicht gänzlich frei
war. Er erzählt z. B. (sDichtung und Wahrheite, 2. Teil, III. Buch), er habe als
benbuhler
Kind im Theater einen sehr anmutigen hübschen Knaben einen Solotanz ausführen
aus dem
gesehen. Der kleine Wolfgang äußerte darauf, ohne dabei etwas zu denken: *Heute rot,
em Arzt,
morgen tot.s Die Mutter jenes Knaben war zufällig in seiner Nähe. Auf diese
Fall ist.
Worte schien die Frau zu verstummen. Sie sah mich an und entfernte sich von
mir, sobald es nur einigermaßen möglich war. Ich dachte nicht weiter an meine
tanz des
Worte. Nur einige Zeit hernach fielen sie mir auf, als der Knabe, anstatt sich
s Resig¬
nochmals sehen zu lassen, krank ward und zwar sehr gefährlich.
sicht auf
Goethe setzt hinzu: odergleichen Vorbedeutungen durch ein unzeitlich, ja
g nähern
unschicklich ausgesprochenes Wort standen bei den Alten schon in Ansehen und
es bleibt höchst merkwürdig, daß die Formen des Glaubens und Aberglaubens bei
egungen?
allen Völkern und zu allen Zeiten immer dieselben geblieben sind.
Dr. Hanns
Wir wissen jetzt, daß der Schein dieser Merkwürdigkeit sich löst, wenn
wir uns sagen, daß alle diese Erscheinungen durch denselben seelischen Mechanis¬
eine direkte
mus zustande kommen.
eignet, uns
Vgl. Freud -Animismus, Magie und Allmacht der Gedanken“, Imago 1913,
Wünsche
und Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneuroses, Jahrbuch für psychoana¬
egen. Frau
lytische Forschungen 1909. I. Bd.
ächtlich er¬
21“
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