bil
für
einen
eiruni
Augen
leschen
6
1901.
elin, Sonntag den 3. Februar
B
glauben: die Autoren aber, die für „Jung=Wien“ typisch sind,
dafür zu gelten, das Symptom einer gewissen Dekadenz liegen,
die genannt werden müssen, wenn es gilt, ein anschauliches
denn es ist gewiß pervers, wenn Jemand durchaus krank und
Bild dieser Literaturgruppe zu geben, die sind hier alle ver¬
abgelebt sein will, darin einen Vorzug sieht; aber das ist
sine eigene Seite ein¬
treten.
nur die keineswegs mehr originelle Mode=Dekadenz, die man
Was vor Allem in die Augen springt, ist der allen Ver¬
täglich auf den Boulevards, auf dem Ring und Unter
dichtet, kann sich
tretern „Jung=Wiens“ fast ausnahmslos eigene Mangel an
den Linden beobachten kann, wenn junge Männer,
hit den sonderbaren
Natürlichkeit: er offenbart sich ebenso in der graziösen Koketterie
und selbst botilose Burschen, mit krummem Rücken,
;da die Zahl dieser
Schnitzlers (zumal im „Anatol“ und „grünen Kakadu“),
blöden Ausdruck und schlaffer Haltung dahintrotten, als wären
t es sich, hier einige
als in den Posen und Sensationstricks Bahrs, wie in
sie entkräftete Greise, die nur mehr durch die absonderlichsten
der dekadenten Gedankenstrich=Poesie Altenbergs. Was des
Genüsse aus ihrer müdn umpfheit aufgerüttelt werden
Weiteren auffallen muß, ist der ausgesprochene Mangel an
können. Mit einem Worte; de Dekadenz Dörmanns ist
er Welt, Tioko?!“
Humor. Die meisten Vertreter „Jung=Wiens“ besitzen davon
Gigerl=Dekadenz; jedenfalls ist sie es zum größten Theile,
(Geschliffene grüne
nicht die leifeste Spur, so besonders Hofmannsthal und Wolff;
wenn es ja auch immerhin sein mag, daß seine Perversität
selbst Schnitzler hat nur wenig Humor und wenn er ihn
à la Baudellire nicht nur Pose ist. Von der schweren, echten
zeigt, se ist es im Grunde mehr witzige Frivolität als Humor.
Dekaden; eines Altenberg oder auch nur eines Hofmannsthal
nur Bahr verfügt über eine genügende Dosis dieser Eigen.
ist bei ihm wenig zu spuren; er erfreut sich vielmehr eines
schaft, allerdings grobkörniger und ebenfalls frindier Art.
ganz klaren Denkvermögens und eines immerhin be¬
Hand in Hank mit diesem Mangel an Humor geht eine
Sein Schauspiel „Ledige
achtenswerthen Talents.
elle aus dem Kapitel
gewisse Blasirtheit, Müdheit und Freudlosigkeit der Lebens¬
Leute"*). das ein großstädtisches Sumpfmilieu mit dra¬
derr Peter A. nicht
auffassung, die zwar stark zur Schau getragen wird und darum
stischem Na #alismus darstellt, ist der beste Beweis dafür. Und
nes der vielen Räthsel
gewiß nur zum Theil echt ist, die aber immerhin ein charak¬
selbst seine berüchtigten Gedichtsammlungen „Neurotica“ und
teristisches Merkmal bildet. Es ist eine Art Licht= und Luft¬
„Sensationen“ sind trotz aller blutrünstigen, sadistischen
scheue eine Vorliebe für das Dunkle, Schwüle, die sich in der
Grotik, Einiges ausgenommen, ganz vernünftig und machen
der Stoffe deutlich ausprägt; unerquickliche
Wahl
nur den Eindruck, er wolle damit renommiren, worauf ja
zu ihm
brüchige Charaktere sind die Regel;
Milieus und
auch die reklamehafte Titelwahl deutet. Manche Gedichte tragen
auch die häufige Verwendung des Themas „Tod“ ist dafür
segar den Stempel echter Poesie, z. B. das „Schneeflocke“ be¬
symptomatisch. In Saltens einzigem Buche kommt es unter
nannte. Im großen Ganzen freilich wirkt diese posirende
swegs aufs Gerathe¬
neun Skizzen nicht weniger als viermal vor, und von den sechs
Hyperwollust wenig erquicklich, ja langweilig. Nicht nur
rlegt und bemessen.
—
Novellen Schnitzlees gelten nicht weniger als drei, also die Hälfte,
tonjours perdrix wird auf die Dauer fade, auch toujours
chriftsteller sich in ihrer
diesem Thema. Auch Beer=Hofmann und Hofmannsthal
cochon.
Porten zu suchen, ver¬
haben sich damit schon eingehend beschäftigt, obwohl sie erst so
In seinen in diesem Jahre erschienenen Novellen, die den
das armselige Wort¬
wenig geschrieben haben.
ebenso gesuchten als geschmacklosen Titel „Warum der
eimniß der Gedanken¬
sor
Die beständige Wiederkehr gewisser Motive ruft den Ein¬
schöne Fritz verstimmt war"**) führen, zeigt er, daß er
druck der Einförmigkeit hervor, die sich auch in dem steten
ebensowenig im Stande ist, episch zu gestalten, wie fast alle
nicht, wie man nach
Betonen und Breittreten des erotischen Moments äußert, und
seine Kollegen von der „Moderne“. Jedenfalls steht die
den ganzen Band aus.
sie läßt auf eine gewisse Beschränktheit des Ideenkreises, eine
Sammlung sowohl seinem Schauspiel als seinen Gedichten er¬
rbeit, die der Autor
99
urmseligkeit der Erfindung schließen. Für diese spricht auch
heblich nach.
Namen gegeben, wie
merkwürdige Thatsache, daß die Autoren „Jung¬
e
Dieser für die junge Literatengeneration so charak¬
eiten, die auch meist
Wiens“ episch über die Stizze nur selten hinaus¬
teristische Mangel der Erzählkunst macht sich auch in
n weiße Damen —
gekommen sind und nur ganz wenige größere Erzählungen ge¬
den Romanen Ludwig Wolffs bemerkbar, der wenigstens
mentlich „Theobronia“
schrieben haben; bloß Bahr macht da eine Ausnahme. Schon
den Versuch unternommen hat, mehr zu bieten als novell.stische
nten Arbeit seien hier
die Novelle, geschweige denn der Roman, verlangt denn doch
Skizzen und Stimmungsbilder. Beide Romane, „Im todten
n Peter A. auf der
etwas mehr als psychologische Stimmungsmalerei; Anderes
***) und „Studentenroman“ sind entschieden
Wasser“
und mehr zu geben als das, dazu scheinen diese Herren aber
mißlungen, wenngleich sie ein gewisses Talent verrathen,
eristisch:
keine Lust zu haben, wohl darum, weil sie, wenn auch un¬
namentlich der zweite, der aber andererseits in wahrhaft kläg¬
n „Genie“ als —
bewußt, fühlen dürften, daß sie nicht die Kraft dazu haben.
licher Weise im Sande verrinnt und dadurch die Ohnmacht
emanches Mal. Wo
Wo sie dennoch den Versuch machen, da mißlingt er kläglich,
seines Verfassers offenbart. Hat sich dessen Talent für die
lleicht nur schwächlich,
wie das Wolffs zwei Romane beweisen. Es scheint, daß ihnen
größere Erzählung — wenigstens bisher — als ganz un¬
Tage. Wie wenn Je¬
ebenso wie die Erfindungsgabe auch die epische Kraft fehlt,
zulänglich erwiesen, so kommt es in der ganz kurzen Skizze
giebt ihm feine un¬
daß sie nicht die Fähigkeit besitzen, eine Fabel längere
bisweilen recht wirksam zur Geltung. So in den literarischen
wird er, und milde
Zeit mit sicherer, ruhiger Hand fortzuführen und nament¬
Momentaufnahmen aus dem Kokottenleben, die unter dem
Menschen, welche aus
deren feste Form zu bewahren, sie nicht ab¬
gemeinsamen Titel „Professional love“ in der Skizzen¬
rder ganz zart und
irren und nicht zerfließen zu lassen. So erklärt es sich, daß
sammlung „Dunkle Sehnsucht“!) enthalten sind, dem
es ihren Arbeiten in der Regel an künstlerischer Straffheit so
ersten Buche des Autors, bei dem übrigens Maupassant,
eren berichtet, daß sie
sehr fehlt, daß sie so kraft= und saftlos erscheinen, so ver¬
Schnitzler und Altenberg ungewollt Pathe gestanden sind.
sitzen bei ihr:
schwimmen und zerflattern; bis zu welchem Grade dies gehen
So ein Dutzend=Talent scheint auch Felix Salten zu
den Thoren des
känn, das zeigt Beer=Hofmanns jüngstes Buch in erschreckender
sein, der in der Novellettensammlung „Der Hinter¬
Deutlichkeit.
bliebene"†) erst im vergangenen Jahre als Erzähler debütirt
abe einen Satz ge¬
hat. Die Geschichte von der klugen Schauspielerin, die in der Er¬
Mit diesem Mangel an Kraft dürfte noch eine andere
kenntniß, daß ihre Bluthezeit bald zu Ende sein werde, den
Eigenthümlichkeit „Jung=Wiens“ in Zusammenhang stehen:
Ehtkellner des Restaurants heirathet, in dem sie ungezählte
dessen auffallende Unfruchtbarkeit. Es ist geradezu erstaunlich,
und wenn sie
Male intime Soupers eingenommen hat — diese Geschichte ist
wie wenig produktiv es ist: Autoren, die sich den Vierzig
sogar vortiefflich, aber sie könnte ebenso gut von Schnitzler
nähern, die seit einem Jahrzehnt literarisch thätig (besser: un¬
thätig) sind, haben nicht mehr geschrieben als einige
sein; ein eigenes Gesicht hat sie nicht.
wenige dünne Bändchen mit Stimmungsbildern! Es
soll damit keineswegs etwa großer literarischer Frucht¬
Die im Vorausgegangenen gegebene literarische Charak¬
wacht sie —
barkeit das Wort geredet werden, im Gegentheil:
terisirung einiger Schriftsteller des sogenannten „Jungen
schön ruiniren“
fast unfehl¬
diese bedeutet für einen Schriftsteller
Wien“ macht keinen Anspruch darauf, eine lückenlose Liste
acht, schläft sie“
baren Ruin; aber es giebt doch gewisse Grenzen, nicht nur,
aller Ausoren zu bieten, die zu dieser Gruppe gehören oder
nd rauchen Zigaretten.
en, sondern auch unter denen
überhaupt
ic
für
einen
eiruni
Augen
leschen
6
1901.
elin, Sonntag den 3. Februar
B
glauben: die Autoren aber, die für „Jung=Wien“ typisch sind,
dafür zu gelten, das Symptom einer gewissen Dekadenz liegen,
die genannt werden müssen, wenn es gilt, ein anschauliches
denn es ist gewiß pervers, wenn Jemand durchaus krank und
Bild dieser Literaturgruppe zu geben, die sind hier alle ver¬
abgelebt sein will, darin einen Vorzug sieht; aber das ist
sine eigene Seite ein¬
treten.
nur die keineswegs mehr originelle Mode=Dekadenz, die man
Was vor Allem in die Augen springt, ist der allen Ver¬
täglich auf den Boulevards, auf dem Ring und Unter
dichtet, kann sich
tretern „Jung=Wiens“ fast ausnahmslos eigene Mangel an
den Linden beobachten kann, wenn junge Männer,
hit den sonderbaren
Natürlichkeit: er offenbart sich ebenso in der graziösen Koketterie
und selbst botilose Burschen, mit krummem Rücken,
;da die Zahl dieser
Schnitzlers (zumal im „Anatol“ und „grünen Kakadu“),
blöden Ausdruck und schlaffer Haltung dahintrotten, als wären
t es sich, hier einige
als in den Posen und Sensationstricks Bahrs, wie in
sie entkräftete Greise, die nur mehr durch die absonderlichsten
der dekadenten Gedankenstrich=Poesie Altenbergs. Was des
Genüsse aus ihrer müdn umpfheit aufgerüttelt werden
Weiteren auffallen muß, ist der ausgesprochene Mangel an
können. Mit einem Worte; de Dekadenz Dörmanns ist
er Welt, Tioko?!“
Humor. Die meisten Vertreter „Jung=Wiens“ besitzen davon
Gigerl=Dekadenz; jedenfalls ist sie es zum größten Theile,
(Geschliffene grüne
nicht die leifeste Spur, so besonders Hofmannsthal und Wolff;
wenn es ja auch immerhin sein mag, daß seine Perversität
selbst Schnitzler hat nur wenig Humor und wenn er ihn
à la Baudellire nicht nur Pose ist. Von der schweren, echten
zeigt, se ist es im Grunde mehr witzige Frivolität als Humor.
Dekaden; eines Altenberg oder auch nur eines Hofmannsthal
nur Bahr verfügt über eine genügende Dosis dieser Eigen.
ist bei ihm wenig zu spuren; er erfreut sich vielmehr eines
schaft, allerdings grobkörniger und ebenfalls frindier Art.
ganz klaren Denkvermögens und eines immerhin be¬
Hand in Hank mit diesem Mangel an Humor geht eine
Sein Schauspiel „Ledige
achtenswerthen Talents.
elle aus dem Kapitel
gewisse Blasirtheit, Müdheit und Freudlosigkeit der Lebens¬
Leute"*). das ein großstädtisches Sumpfmilieu mit dra¬
derr Peter A. nicht
auffassung, die zwar stark zur Schau getragen wird und darum
stischem Na #alismus darstellt, ist der beste Beweis dafür. Und
nes der vielen Räthsel
gewiß nur zum Theil echt ist, die aber immerhin ein charak¬
selbst seine berüchtigten Gedichtsammlungen „Neurotica“ und
teristisches Merkmal bildet. Es ist eine Art Licht= und Luft¬
„Sensationen“ sind trotz aller blutrünstigen, sadistischen
scheue eine Vorliebe für das Dunkle, Schwüle, die sich in der
Grotik, Einiges ausgenommen, ganz vernünftig und machen
der Stoffe deutlich ausprägt; unerquickliche
Wahl
nur den Eindruck, er wolle damit renommiren, worauf ja
zu ihm
brüchige Charaktere sind die Regel;
Milieus und
auch die reklamehafte Titelwahl deutet. Manche Gedichte tragen
auch die häufige Verwendung des Themas „Tod“ ist dafür
segar den Stempel echter Poesie, z. B. das „Schneeflocke“ be¬
symptomatisch. In Saltens einzigem Buche kommt es unter
nannte. Im großen Ganzen freilich wirkt diese posirende
swegs aufs Gerathe¬
neun Skizzen nicht weniger als viermal vor, und von den sechs
Hyperwollust wenig erquicklich, ja langweilig. Nicht nur
rlegt und bemessen.
—
Novellen Schnitzlees gelten nicht weniger als drei, also die Hälfte,
tonjours perdrix wird auf die Dauer fade, auch toujours
chriftsteller sich in ihrer
diesem Thema. Auch Beer=Hofmann und Hofmannsthal
cochon.
Porten zu suchen, ver¬
haben sich damit schon eingehend beschäftigt, obwohl sie erst so
In seinen in diesem Jahre erschienenen Novellen, die den
das armselige Wort¬
wenig geschrieben haben.
ebenso gesuchten als geschmacklosen Titel „Warum der
eimniß der Gedanken¬
sor
Die beständige Wiederkehr gewisser Motive ruft den Ein¬
schöne Fritz verstimmt war"**) führen, zeigt er, daß er
druck der Einförmigkeit hervor, die sich auch in dem steten
ebensowenig im Stande ist, episch zu gestalten, wie fast alle
nicht, wie man nach
Betonen und Breittreten des erotischen Moments äußert, und
seine Kollegen von der „Moderne“. Jedenfalls steht die
den ganzen Band aus.
sie läßt auf eine gewisse Beschränktheit des Ideenkreises, eine
Sammlung sowohl seinem Schauspiel als seinen Gedichten er¬
rbeit, die der Autor
99
urmseligkeit der Erfindung schließen. Für diese spricht auch
heblich nach.
Namen gegeben, wie
merkwürdige Thatsache, daß die Autoren „Jung¬
e
Dieser für die junge Literatengeneration so charak¬
eiten, die auch meist
Wiens“ episch über die Stizze nur selten hinaus¬
teristische Mangel der Erzählkunst macht sich auch in
n weiße Damen —
gekommen sind und nur ganz wenige größere Erzählungen ge¬
den Romanen Ludwig Wolffs bemerkbar, der wenigstens
mentlich „Theobronia“
schrieben haben; bloß Bahr macht da eine Ausnahme. Schon
den Versuch unternommen hat, mehr zu bieten als novell.stische
nten Arbeit seien hier
die Novelle, geschweige denn der Roman, verlangt denn doch
Skizzen und Stimmungsbilder. Beide Romane, „Im todten
n Peter A. auf der
etwas mehr als psychologische Stimmungsmalerei; Anderes
***) und „Studentenroman“ sind entschieden
Wasser“
und mehr zu geben als das, dazu scheinen diese Herren aber
mißlungen, wenngleich sie ein gewisses Talent verrathen,
eristisch:
keine Lust zu haben, wohl darum, weil sie, wenn auch un¬
namentlich der zweite, der aber andererseits in wahrhaft kläg¬
n „Genie“ als —
bewußt, fühlen dürften, daß sie nicht die Kraft dazu haben.
licher Weise im Sande verrinnt und dadurch die Ohnmacht
emanches Mal. Wo
Wo sie dennoch den Versuch machen, da mißlingt er kläglich,
seines Verfassers offenbart. Hat sich dessen Talent für die
lleicht nur schwächlich,
wie das Wolffs zwei Romane beweisen. Es scheint, daß ihnen
größere Erzählung — wenigstens bisher — als ganz un¬
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ebenso wie die Erfindungsgabe auch die epische Kraft fehlt,
zulänglich erwiesen, so kommt es in der ganz kurzen Skizze
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daß sie nicht die Fähigkeit besitzen, eine Fabel längere
bisweilen recht wirksam zur Geltung. So in den literarischen
wird er, und milde
Zeit mit sicherer, ruhiger Hand fortzuführen und nament¬
Momentaufnahmen aus dem Kokottenleben, die unter dem
Menschen, welche aus
deren feste Form zu bewahren, sie nicht ab¬
gemeinsamen Titel „Professional love“ in der Skizzen¬
rder ganz zart und
irren und nicht zerfließen zu lassen. So erklärt es sich, daß
sammlung „Dunkle Sehnsucht“!) enthalten sind, dem
es ihren Arbeiten in der Regel an künstlerischer Straffheit so
ersten Buche des Autors, bei dem übrigens Maupassant,
eren berichtet, daß sie
sehr fehlt, daß sie so kraft= und saftlos erscheinen, so ver¬
Schnitzler und Altenberg ungewollt Pathe gestanden sind.
sitzen bei ihr:
schwimmen und zerflattern; bis zu welchem Grade dies gehen
So ein Dutzend=Talent scheint auch Felix Salten zu
den Thoren des
känn, das zeigt Beer=Hofmanns jüngstes Buch in erschreckender
sein, der in der Novellettensammlung „Der Hinter¬
Deutlichkeit.
bliebene"†) erst im vergangenen Jahre als Erzähler debütirt
abe einen Satz ge¬
hat. Die Geschichte von der klugen Schauspielerin, die in der Er¬
Mit diesem Mangel an Kraft dürfte noch eine andere
kenntniß, daß ihre Bluthezeit bald zu Ende sein werde, den
Eigenthümlichkeit „Jung=Wiens“ in Zusammenhang stehen:
Ehtkellner des Restaurants heirathet, in dem sie ungezählte
dessen auffallende Unfruchtbarkeit. Es ist geradezu erstaunlich,
und wenn sie
Male intime Soupers eingenommen hat — diese Geschichte ist
wie wenig produktiv es ist: Autoren, die sich den Vierzig
sogar vortiefflich, aber sie könnte ebenso gut von Schnitzler
nähern, die seit einem Jahrzehnt literarisch thätig (besser: un¬
thätig) sind, haben nicht mehr geschrieben als einige
sein; ein eigenes Gesicht hat sie nicht.
wenige dünne Bändchen mit Stimmungsbildern! Es
soll damit keineswegs etwa großer literarischer Frucht¬
Die im Vorausgegangenen gegebene literarische Charak¬
wacht sie —
barkeit das Wort geredet werden, im Gegentheil:
terisirung einiger Schriftsteller des sogenannten „Jungen
schön ruiniren“
fast unfehl¬
diese bedeutet für einen Schriftsteller
Wien“ macht keinen Anspruch darauf, eine lückenlose Liste
acht, schläft sie“
baren Ruin; aber es giebt doch gewisse Grenzen, nicht nur,
aller Ausoren zu bieten, die zu dieser Gruppe gehören oder
nd rauchen Zigaretten.
en, sondern auch unter denen
überhaupt
ic