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AonlgteWacrane
GN
mndtrngengnsemen
g
Glätter für Welehrung und Anlethattung.
Beilage der „Badischen Landeszeitung“.
7. Oktober 1903.
— Erscheint zweimal wöchentlich.
Nr. 80.
da sind auch die Hälfte Juden . . . nicht einmal ein Oratorium
kann man mehr mit Ruhe genießen.“
Artur Schnitzler als Epiker.
Auch in der Novelle „Sterben“ die 1895 bei S. Fischev in
Eine literarische Studie von Wilhelm Wéla.
Berlin erschien, ist es nicht etwa eine große, welterschütternde
Als Ergänzung des Aussatzes über den Dramatiker Artur
Handlung, die den Reiz des Ganzen bildet, jondern vielmehr ein
Schnitzler sei hier in kurzen Strichen das Porträt des Epikers ent¬
sehr einfaches, fast dürftiges Sujet, nur drei Personen, ein Wiener
worfen.
Hintergrund natürlich, — aber eine Feinheit in der psychologischen
In Wien geboren, von Beruf praktischer Arzt, hat Schnitzler
Entwicklung, die man mit ihrer detaillierten Darstellung am lieb¬
auch als Fachschriftsteller Bedeutendes geleistet. Bei Braumüller
sten mit den Radierungen Chodowieckis vergleichen möchte. Felix
in Wien erscheint auch sein medizinisches Werk „Ueber sunktionelle
ist sehr leidend, er weiß es von einem Professor, daß er höchstens
Aphonie und ihre Behandlung durch Hypnose und Suggestion“.
ein Jahr noch leben wird. Alfred, der ihn stets behandelt hat,
Holla, sagt da einer, das gehört nicht in die literarische Porträt¬
war zu sehr sein Freund, als daß er's dem Kranken enthüllt hätte.
Beruhigen Sie sich gefälligst, mein Bester, Schnitzler
studie!
Im Prater drunten sagt es Felix seinem Mädel, seiner Marie:
verleugnet auch als Dichter den Arzt nicht, und darum wäre
„Es ist erbärmlich, daß ich Dir's überhaupt sage, und sogar
es geradezu eine Lücke, hier über Schnitzler als Arzt und Fach¬
dumm. Aber weißt Du, es ganz allein zu wissen und so ein¬
schriftsteller nichts zu sagen. Er schrieb auch kritische Aussätze in
— ich hätte es ja
sam herumzugehen, ewig mit dem Gedanken
der „Internationalen klinischen Rundschau“, als deren verantwort¬
wahrscheinlich doch nicht lange ausgehalten. Vielleicht ist es sogar
licher Redakteur er tätig war, ferner veröffentlichte er „Londoner
gut, daß Du Dich daran gewöhnst.“ Aber es kommt die Stunde,
Briese“ 1888 und beteiligte sich an der Herausgabe des „Klinischen
wo Felix es nicht nur nicht allein wissen will, wo er
Atlas für Laryngologie und Rhinologie“.
auch nicht allein sterben will. Es kommt die Zeit, wo
Daneben war aber der Arzt auch Dichter. Er schrieb als
Marie ansängt, sich vor dem Geliebten zu fürchten. Sie hat es
Mitarbeiter der Zeitschriften „Blaue Donau“, „Moderne Dicht¬
ihm freilich oft versprochen gehabt, ihn nie zu verlassen, aber
ung“, „Moderne Rundschau“, „Franksurter Zeitung“ und „Freie
jetzt, wo sie täglich das Sterben sieht, das langsame Sterben, da
Bühne" Gedichte, Erzählungen und dramatische Arbeiten. Aus
ist in ihr die Liebe zum Leben mehr #ewacht denn je. Es kommt
jener Periode sind „Alkandis Lied“, „Episode“, „Frage an das
der Augenblick, wo sich Marie in der fürchterlichen Umklammerung
Schicksal“, „Denksteine“, „Anatols Hochzeitsmorgen“.
des Sterbenden fühlt und seine Worte hört: „Zusammen, zu¬
In seinen Dichtungen zeigt sich, wie der Dichter aus seinen
sammen! Es war ja Dein Wille! Ich hab' Furcht, allein zu
Kenntnissen, die er als Arzt gewonnen, reichen Nutzen für die
sterben!“ Aber sie entwindet sich und flieht. Als sie mit Alfred
Poesie zu ziehen weiß, — im Gegensatz zu jenen, leider nur all¬
wiederkehrt, finden sie Felix auf dem Boden liegen, „im weißen
zuvielen, denen das medizinische Studium den Rest jeder edleren
Hemde, lang ausgestreckt, mit auseinandergespreizten Beinen und
Empfindung genommen, und sie, um mit Hyrtl zu sprechen, zu
neben ihm ein umgestürzter Sessel. Vom Munde floß ein Streifen
Folterknechten der Wissenschaft gemacht hat. Freilich so zarte
Blut über das Kinn herab . ..“ In keinem anderen Werke spricht
Regungen, wie sie Schnitzler in seinen Werken bloßlegt, sind
soviel der Arzt mit, aber nicht der Arzt, der über dem Studium
keine Bissen für jene Moralisten, denen ein allgemein=menschlicher
der Materie für die Regungen der Seele blind geworden ist, nein,
Standpunkt überhaupt fremd ist — oder sein muß. Solche Leute
der Arzt, der die Empfindungen des Herzens nicht minder kunstvoll
werden freilich nie ein Verständnis für die Analyse der menschlichen
zu zerlegen weiß, wie etwa die Objekte am Seziertisch.
Leidenschaften, wie sie Schnitzler durchführt, haben wollen, denn
Spricht hier Schnitzler in der gewöhnlichen Form des Er¬
wer von der Dummheit anderer lebt, hat gewiß ein Interesse
zählers, so begegnen wir ihm als Tagebuchschreiber in „Die Frau
daran, daß dieselbe erhalten bleibe.
des Weisen“. Ein unendlich zarter Hauch liegt über dieser Novelle
Den Künstler erkennt man am besten in seinen Werken, den
und wieder ist das Sujet mehr innerlicher als äußerlicher Natur.
Dichter in seinen Schriften. So betrachten wir denn heute
Ein junger Doktor, — fast in jedem Werke Schnitzlers finden wir
Schnitzler als Epiker. — Am bekanntesten ist wohl seine novellistische
einen Doktor der Medizin, — und die schöne Frau eines Pro¬
Studie „Leutnant Gustl“, wegen der Schnitzler, da er Oberarzt
fessors, in dessen Hause der junge Mann einst als Gymnasiast
in Evidenz war, im Sommer 1901 von einem militärischen
gewohnt, treffen sich nach sieben Jahren in einem Seebade. Sie
Ehrenrate seiner Offizierscharge verlustig erklärt worden ist.
ist schöner als je und hat nun einen kleinen vierjährigen Buben.
Der Inhalt der Studie ist sehr einfach, aber für die Verhältnisse
Jetzt steigen dem Doktor Erinnerungen auf an jene Stunde, als er
ungemein bezeichnend. Leutnant Gustl hat im Konzert ein Renkontre
abreisen sollte und schon seine Koffer gepackt standen, als jene Frau
mit einem energischen Zivilisten, einem Bäckermeister. Es kommt zu
zu ihm herauf ins Zimmer gekommen, ihn geküßt und in stummer
Beschimpfungen, der Offizier will den Säbel ziehen, aber der Zi¬
Sehnsucht zu seinen Füßen gesessen hatte. Damals hatte er mit
vilist hält ihm mit eiserner Faust den Griff und meint: „Herr
Schrecken bemerkt, wie sich die Tür öffnete und der Professor
Leutnant, wenn Sie das geringste Aufsehen machen, so zieh' ich
eintreten wollte. Wollte, denn im nächsten Augenblicke war
den Säbel aus der Scheide, zerbrech' ihn und schick' die Stück' an
er verschwunden gewesen. Jetzt hörte die Frau ein Geräusch,
Ihr Regimentskommando. Versteh'n Sie mich, Sie dummer Bub'?“
angsterfüllt springt sie auf und der junge Mann reist ab...
Leutnant Gustl verbringt eine qualvolle Nacht, er irrt im Prater
Nun liegt dieses Geheimnis wie ein süßes Fluidum zwischen
umher und schläft auf einer Bank ein. Wenn das Regiment von
beiden. Bei einem Ausflug nach einer benachbarten Insel bricht
der ganzen Geschichte erfährt, muß er quittieren. Es bleibt ihm
die Liebe wieder hervor. „Heute abend fahren wir zusammen aufs
nur ein Ausweg, eine Kugel durch den Kopf. Als der Leutnant
Meer hinaus“, ladet die Frau ihn ein, „wir werden uns aufs
sein letztes Frühstück im Caféhause zu nehmen meint, erzählt ihm
Meer hinaus — treiben lassen — und werden allein sein —
der Kellner, den Bäckermeister hätte gestern abend der Schlag ge¬
„Ich bin glücklich“, sagt er, aber er
Warum redest Du nicht?“
troffen, er sei tot. Nun ist Gustl gereilet ....
schandert im Innern vor dem, was er aus ihren Reden entnommen.
Aber wie das gemacht ist. Wie originell. Das Ganze ein ein¬
Er hatte gedacht, der kleine, vierjährige Bub' bedeute eine Ver¬
ziger Monolog von zwölf Stunden. Eine wunderliche Mischung
söhnung zwischen Mann und Frau seit jener Szene. Aber sie
von epischer und dramatischer Form, äußerst lebendig und wirk¬
wußte es bis heute nicht, daß er sie damals gesehen.
sam. Und welche beißende Satyre zwischen den Zeilen! „O die
Der Weise hatte ihr verziehen, — und sie ahnte es nicht ein¬
Nase!“ meint Gustl im Gewühl nach dem Konzert, als er die
mal. Um neun Uhr abends sollten sie sich am Strande treffen.
Leute betrachtet, „Jsdin! Noch eine ... Es ist doch fabelhaft,
#raa
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Glätter für Welehrung und Anlethattung.
Beilage der „Badischen Landeszeitung“.
7. Oktober 1903.
— Erscheint zweimal wöchentlich.
Nr. 80.
da sind auch die Hälfte Juden . . . nicht einmal ein Oratorium
kann man mehr mit Ruhe genießen.“
Artur Schnitzler als Epiker.
Auch in der Novelle „Sterben“ die 1895 bei S. Fischev in
Eine literarische Studie von Wilhelm Wéla.
Berlin erschien, ist es nicht etwa eine große, welterschütternde
Als Ergänzung des Aussatzes über den Dramatiker Artur
Handlung, die den Reiz des Ganzen bildet, jondern vielmehr ein
Schnitzler sei hier in kurzen Strichen das Porträt des Epikers ent¬
sehr einfaches, fast dürftiges Sujet, nur drei Personen, ein Wiener
worfen.
Hintergrund natürlich, — aber eine Feinheit in der psychologischen
In Wien geboren, von Beruf praktischer Arzt, hat Schnitzler
Entwicklung, die man mit ihrer detaillierten Darstellung am lieb¬
auch als Fachschriftsteller Bedeutendes geleistet. Bei Braumüller
sten mit den Radierungen Chodowieckis vergleichen möchte. Felix
in Wien erscheint auch sein medizinisches Werk „Ueber sunktionelle
ist sehr leidend, er weiß es von einem Professor, daß er höchstens
Aphonie und ihre Behandlung durch Hypnose und Suggestion“.
ein Jahr noch leben wird. Alfred, der ihn stets behandelt hat,
Holla, sagt da einer, das gehört nicht in die literarische Porträt¬
war zu sehr sein Freund, als daß er's dem Kranken enthüllt hätte.
Beruhigen Sie sich gefälligst, mein Bester, Schnitzler
studie!
Im Prater drunten sagt es Felix seinem Mädel, seiner Marie:
verleugnet auch als Dichter den Arzt nicht, und darum wäre
„Es ist erbärmlich, daß ich Dir's überhaupt sage, und sogar
es geradezu eine Lücke, hier über Schnitzler als Arzt und Fach¬
dumm. Aber weißt Du, es ganz allein zu wissen und so ein¬
schriftsteller nichts zu sagen. Er schrieb auch kritische Aussätze in
— ich hätte es ja
sam herumzugehen, ewig mit dem Gedanken
der „Internationalen klinischen Rundschau“, als deren verantwort¬
wahrscheinlich doch nicht lange ausgehalten. Vielleicht ist es sogar
licher Redakteur er tätig war, ferner veröffentlichte er „Londoner
gut, daß Du Dich daran gewöhnst.“ Aber es kommt die Stunde,
Briese“ 1888 und beteiligte sich an der Herausgabe des „Klinischen
wo Felix es nicht nur nicht allein wissen will, wo er
Atlas für Laryngologie und Rhinologie“.
auch nicht allein sterben will. Es kommt die Zeit, wo
Daneben war aber der Arzt auch Dichter. Er schrieb als
Marie ansängt, sich vor dem Geliebten zu fürchten. Sie hat es
Mitarbeiter der Zeitschriften „Blaue Donau“, „Moderne Dicht¬
ihm freilich oft versprochen gehabt, ihn nie zu verlassen, aber
ung“, „Moderne Rundschau“, „Franksurter Zeitung“ und „Freie
jetzt, wo sie täglich das Sterben sieht, das langsame Sterben, da
Bühne" Gedichte, Erzählungen und dramatische Arbeiten. Aus
ist in ihr die Liebe zum Leben mehr #ewacht denn je. Es kommt
jener Periode sind „Alkandis Lied“, „Episode“, „Frage an das
der Augenblick, wo sich Marie in der fürchterlichen Umklammerung
Schicksal“, „Denksteine“, „Anatols Hochzeitsmorgen“.
des Sterbenden fühlt und seine Worte hört: „Zusammen, zu¬
In seinen Dichtungen zeigt sich, wie der Dichter aus seinen
sammen! Es war ja Dein Wille! Ich hab' Furcht, allein zu
Kenntnissen, die er als Arzt gewonnen, reichen Nutzen für die
sterben!“ Aber sie entwindet sich und flieht. Als sie mit Alfred
Poesie zu ziehen weiß, — im Gegensatz zu jenen, leider nur all¬
wiederkehrt, finden sie Felix auf dem Boden liegen, „im weißen
zuvielen, denen das medizinische Studium den Rest jeder edleren
Hemde, lang ausgestreckt, mit auseinandergespreizten Beinen und
Empfindung genommen, und sie, um mit Hyrtl zu sprechen, zu
neben ihm ein umgestürzter Sessel. Vom Munde floß ein Streifen
Folterknechten der Wissenschaft gemacht hat. Freilich so zarte
Blut über das Kinn herab . ..“ In keinem anderen Werke spricht
Regungen, wie sie Schnitzler in seinen Werken bloßlegt, sind
soviel der Arzt mit, aber nicht der Arzt, der über dem Studium
keine Bissen für jene Moralisten, denen ein allgemein=menschlicher
der Materie für die Regungen der Seele blind geworden ist, nein,
Standpunkt überhaupt fremd ist — oder sein muß. Solche Leute
der Arzt, der die Empfindungen des Herzens nicht minder kunstvoll
werden freilich nie ein Verständnis für die Analyse der menschlichen
zu zerlegen weiß, wie etwa die Objekte am Seziertisch.
Leidenschaften, wie sie Schnitzler durchführt, haben wollen, denn
Spricht hier Schnitzler in der gewöhnlichen Form des Er¬
wer von der Dummheit anderer lebt, hat gewiß ein Interesse
zählers, so begegnen wir ihm als Tagebuchschreiber in „Die Frau
daran, daß dieselbe erhalten bleibe.
des Weisen“. Ein unendlich zarter Hauch liegt über dieser Novelle
Den Künstler erkennt man am besten in seinen Werken, den
und wieder ist das Sujet mehr innerlicher als äußerlicher Natur.
Dichter in seinen Schriften. So betrachten wir denn heute
Ein junger Doktor, — fast in jedem Werke Schnitzlers finden wir
Schnitzler als Epiker. — Am bekanntesten ist wohl seine novellistische
einen Doktor der Medizin, — und die schöne Frau eines Pro¬
Studie „Leutnant Gustl“, wegen der Schnitzler, da er Oberarzt
fessors, in dessen Hause der junge Mann einst als Gymnasiast
in Evidenz war, im Sommer 1901 von einem militärischen
gewohnt, treffen sich nach sieben Jahren in einem Seebade. Sie
Ehrenrate seiner Offizierscharge verlustig erklärt worden ist.
ist schöner als je und hat nun einen kleinen vierjährigen Buben.
Der Inhalt der Studie ist sehr einfach, aber für die Verhältnisse
Jetzt steigen dem Doktor Erinnerungen auf an jene Stunde, als er
ungemein bezeichnend. Leutnant Gustl hat im Konzert ein Renkontre
abreisen sollte und schon seine Koffer gepackt standen, als jene Frau
mit einem energischen Zivilisten, einem Bäckermeister. Es kommt zu
zu ihm herauf ins Zimmer gekommen, ihn geküßt und in stummer
Beschimpfungen, der Offizier will den Säbel ziehen, aber der Zi¬
Sehnsucht zu seinen Füßen gesessen hatte. Damals hatte er mit
vilist hält ihm mit eiserner Faust den Griff und meint: „Herr
Schrecken bemerkt, wie sich die Tür öffnete und der Professor
Leutnant, wenn Sie das geringste Aufsehen machen, so zieh' ich
eintreten wollte. Wollte, denn im nächsten Augenblicke war
den Säbel aus der Scheide, zerbrech' ihn und schick' die Stück' an
er verschwunden gewesen. Jetzt hörte die Frau ein Geräusch,
Ihr Regimentskommando. Versteh'n Sie mich, Sie dummer Bub'?“
angsterfüllt springt sie auf und der junge Mann reist ab...
Leutnant Gustl verbringt eine qualvolle Nacht, er irrt im Prater
Nun liegt dieses Geheimnis wie ein süßes Fluidum zwischen
umher und schläft auf einer Bank ein. Wenn das Regiment von
beiden. Bei einem Ausflug nach einer benachbarten Insel bricht
der ganzen Geschichte erfährt, muß er quittieren. Es bleibt ihm
die Liebe wieder hervor. „Heute abend fahren wir zusammen aufs
nur ein Ausweg, eine Kugel durch den Kopf. Als der Leutnant
Meer hinaus“, ladet die Frau ihn ein, „wir werden uns aufs
sein letztes Frühstück im Caféhause zu nehmen meint, erzählt ihm
Meer hinaus — treiben lassen — und werden allein sein —
der Kellner, den Bäckermeister hätte gestern abend der Schlag ge¬
„Ich bin glücklich“, sagt er, aber er
Warum redest Du nicht?“
troffen, er sei tot. Nun ist Gustl gereilet ....
schandert im Innern vor dem, was er aus ihren Reden entnommen.
Aber wie das gemacht ist. Wie originell. Das Ganze ein ein¬
Er hatte gedacht, der kleine, vierjährige Bub' bedeute eine Ver¬
ziger Monolog von zwölf Stunden. Eine wunderliche Mischung
söhnung zwischen Mann und Frau seit jener Szene. Aber sie
von epischer und dramatischer Form, äußerst lebendig und wirk¬
wußte es bis heute nicht, daß er sie damals gesehen.
sam. Und welche beißende Satyre zwischen den Zeilen! „O die
Der Weise hatte ihr verziehen, — und sie ahnte es nicht ein¬
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Leute betrachtet, „Jsdin! Noch eine ... Es ist doch fabelhaft,
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