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2. Cuttings
Tabei bieiben wir: entweder die Tschechen bre- die Tschechen uch
K. K. Wiener Tschechen,
schen mit dem Antisemitismus in allen Schat= Standpunkt akzeptieren,
bringt Mitteilungen über Verhandlungen zwischen Dr. Dyk
das Wiener Skizzen, welche „Anato
entstehen der Episodenkranz „Anatol“ —
Stück „Liebelei“ —
das erste welches in Wahrheit das Eleganz und sicherer Ha
1 Au. Feuilleton.
24#
Epitheton verdient
die Schauspiele „Freiwild“ und losen Szenen die Charakt
#
die Novellenreihe „Die Frau des dramologisches Ganzes.
„Das Vermächtnis“
Weisen“ der Wiener Roman „Vertha Garlan“ — die „Wiener Stück“ — führt
Arthur Schnitzler.
dramatischen Werke „Der Schleier der Beatrice“ — des Wiener Junggesellenl
Mit dem Auftreten des „jüngsten Deutschland“ in
„Paracelsius“
„Der grüne Kakadu“ — die von geist=diesen beiden Werken beg
Berlin in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
reichem Humor und sarkastischem Witz erfüllte Novelle des „Süßen Mädels“ —
begann auch das Wiener Literaturleben neue Wege zu
„Leutnant Gustl“ und schließlich der jüngste Einakter=vidualität — zu schaffen
suchen, neue Pfade zu finden und zu weisen. Von französi¬
zyklus „Lebendige Stunden“
Als Dramatiker nin
schen Einflüssen durchsetzt — man denke an Paul Verlaine,
Das echte Wienertum, das in Johann Strauß' und vorragende Stellung ein.
Maurice Barree, Baudelaire u. v. a. — entwickelte sich
Franz Schuberts Tondichtungen, in Schwinds und Wald=nis“, „Liebelei“, „Leben
durch Impulse eines Johannes Schlaf, Arno Holz, Ger¬
müllers Bildwerken den tiefsten, edelsten Ausdruck fand! In= und Auslande glänz
hart Hauptmann und last not least Hermann Bahr Wiens
ihn unter die maßgebendes
und die als ewige Marksteine lebendig bleiben werden,
literarischer Kreis. Wir sahen Pocten und Schriftsteller dieses still=innige, gemütvoll=treue Wienerische, bildet auch lands. Selbst die heft
entstehen, die sich den anheimelnden, leider zu oft miß= in Schnitzlers Werken den stimmunggebenden, reizverlei=müssen dies ohne Einschrä
brauchten Namen „Jung=Wiener“ beilegten. Als Epi=henden Hintergrund. „In Schnitzler ist das Wienerische
Die tiefe Erkenntnis
gonen eines Grillparzer, Bauernfeld, Anzengruber, Rai=nicht bloß ein subjektives Element, nicht bloß im Ton und fer Blick für psychische 3
mund waren diese Dichter im Sinne einer spezifisch öster= im Duft seines Schaffens, sondern es ist auch ein objektives
glänzender, meisterhaften
reichischen und wienerischen Kunst aufrichtigst zu begrüßen. sals der Gegenstand und das beständige Thema seiner
unbestrittene Hoheitsrecht
Jedoch nur eine recht bescheidene Zahl dürfte dies im Werke; wienerisches Schicksal — das ist ein Schicksal, das
„Die Frau des We
gleichzeitigen Ausdruck echten Europäertums zu erreichen an den Rand des Lebens gedrängt ist und dort seine schwer¬
„Leutnant Gustl“ entfache
vermögen. Zu diesen begabtesten Jung=Wienern können mütigen Freuden findet“, so kennzeichnet ein Biograph und fühlenden Leser helle
füglich nur Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal
Schnitzler.
Alfred Karr, der Nachfolger Paul es versteht, Stimmungen
und Hermann Bahr gezählt werden. Hofmannsthals
Schlenthers im Redaktionssitze der „Vossischen Zeitung“, die Novellen „Blumen“
innig=tiefe, gemüt= und geistvolle Lyrik, Schnitzlers vollen¬
gewiß ein bedeutender Literaturhistoriker — hat das Wesen schweigen“ gelesen. Aber
detstes novellistisches und dramatisches Talent und Bahrs
Schnitzlers wohl am liebevollsten erfaßt.
Er sagt einmal empfunden haben, diese fei
umfassende feinsinnige und geistreiche essayistische Kritik
über ihn: „Alles flutet durcheinander: Innigkeit und und mit freudiger Andach
nehmen ehrenvolle Plätze in der modernen deutschen Lite¬
Eleganz, Weichheit und Ironie, Welstädtisches und Ab= zählt einmal in einem Feu
ratur ein.
seitiges, Lyrik und Feuilletonismus, Lebensraffinement besten durch ein Wort eine#
Arthur Schnitzler, der Junggeselle unter den Wiener
und volksmäßige Schlichtheit, Oesterreichertum und Halb=terisiert werden kann, nän
Dichtern, wie ihn Ludwig Speidel gelegentlich nannte, französisches, Schmerz und Spiel, Lächeln und Sterben. Wie viele junge Schriftste
repräsentiert eine dichterische Individualität von exklusiv Ein junger Meister, ein glücklicher Götterfreund, ordnet Eigenart Schnitzlers Ein
wienerischem Charakter. Sein erstes Auftreten beginnt er mit wreicher, leiser, spielend vollbringender Hand die verwinden! Aus jedem
mit dem Erscheinen von „Reigen“ — ein Gedichtwerk von Bestandteile.“
den Hauch Schnitzler'scher
poctischem Liebreiz — und in rascher Aufeinanderfolge
Wer kennt nicht die fein= und echtempfundenen Arthur Schnitzler ist
2. Cuttings
Tabei bieiben wir: entweder die Tschechen bre- die Tschechen uch
K. K. Wiener Tschechen,
schen mit dem Antisemitismus in allen Schat= Standpunkt akzeptieren,
bringt Mitteilungen über Verhandlungen zwischen Dr. Dyk
das Wiener Skizzen, welche „Anato
entstehen der Episodenkranz „Anatol“ —
Stück „Liebelei“ —
das erste welches in Wahrheit das Eleganz und sicherer Ha
1 Au. Feuilleton.
24#
Epitheton verdient
die Schauspiele „Freiwild“ und losen Szenen die Charakt
#
die Novellenreihe „Die Frau des dramologisches Ganzes.
„Das Vermächtnis“
Weisen“ der Wiener Roman „Vertha Garlan“ — die „Wiener Stück“ — führt
Arthur Schnitzler.
dramatischen Werke „Der Schleier der Beatrice“ — des Wiener Junggesellenl
Mit dem Auftreten des „jüngsten Deutschland“ in
„Paracelsius“
„Der grüne Kakadu“ — die von geist=diesen beiden Werken beg
Berlin in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
reichem Humor und sarkastischem Witz erfüllte Novelle des „Süßen Mädels“ —
begann auch das Wiener Literaturleben neue Wege zu
„Leutnant Gustl“ und schließlich der jüngste Einakter=vidualität — zu schaffen
suchen, neue Pfade zu finden und zu weisen. Von französi¬
zyklus „Lebendige Stunden“
Als Dramatiker nin
schen Einflüssen durchsetzt — man denke an Paul Verlaine,
Das echte Wienertum, das in Johann Strauß' und vorragende Stellung ein.
Maurice Barree, Baudelaire u. v. a. — entwickelte sich
Franz Schuberts Tondichtungen, in Schwinds und Wald=nis“, „Liebelei“, „Leben
durch Impulse eines Johannes Schlaf, Arno Holz, Ger¬
müllers Bildwerken den tiefsten, edelsten Ausdruck fand! In= und Auslande glänz
hart Hauptmann und last not least Hermann Bahr Wiens
ihn unter die maßgebendes
und die als ewige Marksteine lebendig bleiben werden,
literarischer Kreis. Wir sahen Pocten und Schriftsteller dieses still=innige, gemütvoll=treue Wienerische, bildet auch lands. Selbst die heft
entstehen, die sich den anheimelnden, leider zu oft miß= in Schnitzlers Werken den stimmunggebenden, reizverlei=müssen dies ohne Einschrä
brauchten Namen „Jung=Wiener“ beilegten. Als Epi=henden Hintergrund. „In Schnitzler ist das Wienerische
Die tiefe Erkenntnis
gonen eines Grillparzer, Bauernfeld, Anzengruber, Rai=nicht bloß ein subjektives Element, nicht bloß im Ton und fer Blick für psychische 3
mund waren diese Dichter im Sinne einer spezifisch öster= im Duft seines Schaffens, sondern es ist auch ein objektives
glänzender, meisterhaften
reichischen und wienerischen Kunst aufrichtigst zu begrüßen. sals der Gegenstand und das beständige Thema seiner
unbestrittene Hoheitsrecht
Jedoch nur eine recht bescheidene Zahl dürfte dies im Werke; wienerisches Schicksal — das ist ein Schicksal, das
„Die Frau des We
gleichzeitigen Ausdruck echten Europäertums zu erreichen an den Rand des Lebens gedrängt ist und dort seine schwer¬
„Leutnant Gustl“ entfache
vermögen. Zu diesen begabtesten Jung=Wienern können mütigen Freuden findet“, so kennzeichnet ein Biograph und fühlenden Leser helle
füglich nur Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal
Schnitzler.
Alfred Karr, der Nachfolger Paul es versteht, Stimmungen
und Hermann Bahr gezählt werden. Hofmannsthals
Schlenthers im Redaktionssitze der „Vossischen Zeitung“, die Novellen „Blumen“
innig=tiefe, gemüt= und geistvolle Lyrik, Schnitzlers vollen¬
gewiß ein bedeutender Literaturhistoriker — hat das Wesen schweigen“ gelesen. Aber
detstes novellistisches und dramatisches Talent und Bahrs
Schnitzlers wohl am liebevollsten erfaßt.
Er sagt einmal empfunden haben, diese fei
umfassende feinsinnige und geistreiche essayistische Kritik
über ihn: „Alles flutet durcheinander: Innigkeit und und mit freudiger Andach
nehmen ehrenvolle Plätze in der modernen deutschen Lite¬
Eleganz, Weichheit und Ironie, Welstädtisches und Ab= zählt einmal in einem Feu
ratur ein.
seitiges, Lyrik und Feuilletonismus, Lebensraffinement besten durch ein Wort eine#
Arthur Schnitzler, der Junggeselle unter den Wiener
und volksmäßige Schlichtheit, Oesterreichertum und Halb=terisiert werden kann, nän
Dichtern, wie ihn Ludwig Speidel gelegentlich nannte, französisches, Schmerz und Spiel, Lächeln und Sterben. Wie viele junge Schriftste
repräsentiert eine dichterische Individualität von exklusiv Ein junger Meister, ein glücklicher Götterfreund, ordnet Eigenart Schnitzlers Ein
wienerischem Charakter. Sein erstes Auftreten beginnt er mit wreicher, leiser, spielend vollbringender Hand die verwinden! Aus jedem
mit dem Erscheinen von „Reigen“ — ein Gedichtwerk von Bestandteile.“
den Hauch Schnitzler'scher
poctischem Liebreiz — und in rascher Aufeinanderfolge
Wer kennt nicht die fein= und echtempfundenen Arthur Schnitzler ist