VI, Allgemeine Besprechungen 2, Ausschnitte 1903–1906, Seite 44

2. Cuttings
box 37/3
treff¬ Donnerstag im dortigen Hoftheitet seine Al Kenbminen
aufführung.
wird zu
adio.
Deutsche Dramatiker in französischem
prüft, u
einigt
Urteil. In der Pariser Zeitschrift Siscle findet
t; die
mit den
sich ein interessanter Aufsatz über die deutsche
rechten 0
nicht
Literatur und nomentlich über deutsche Dramatiker.
hier, w.
merz¬
Nachdem der Autor des Artikels darauf hinge¬
einem R
tlichen
wiesen hat, daß die gesamte deutsche Literatur sich
geprobt
berach
auf der Höhe befindet, weil der Wohlstand in
wird.
froßer
Deutschland ein hoher ist, legt er einen kritischen
ungehen
Amme
Maßstab an die Leistungen einiger unserer Dra¬
unnötig
Rolle
matiker. Er befaßt sich zunächst eingehend mit
haupt
eine
Gerhart Hauptmann, den er das Haupt der deut¬
Zeit ver¬
schen naturalistiechen Schule nennt und ihm das
das Ide
auch
Prädikat eines freien Beobachters gibt, der einen
nicht er
dauch
„wunderbaren Stil und eigenartigen, schlesischen
gesehen
der
Dialekt“ schreibt. Als Hauviwerke Hauptmanns
proviert
und
werden „Die Weber“, „Mchael Kramer“, „Der
an So#
das
Bibervelz" und „Kollege Crampton“ aufgezählt.
Auch de
ubli¬
Im Gegensatze zu Hauptmann wird der Oester¬
und von
ifall.
reicher Hugo von Hofmannsthal hingestellt und als
mit sei
am
an der
„glänzender Idealist“ charakterisiert. „Er ist der
lung
Ideale unter den Modernen, er berauscht sich an
mittags
ieg“
schönen Worten, aber seine Bilder sind bleich
Leistunz
von¬
und farblos.“ Als Hauptschönfungen Hofmanns¬
hat er
sien
thals gelien dem Franzosen: „Der Tod des Titian“
hinunte
etzte
„Electra“ und „Oedipus“. Auch sein Landsmann
die ein
zum
Arthur Schnitzler erhält eine lobende Note.
oder ac
am
„Schnitzler.“ so heißt es, „ist ein ästbetischer
zwei S
und
lich „
Revolutionär und ein Zerstörer moralischer und
gen
wir 2
inellektueller Vorurteile. Er ist ein Pfadfinder
den.
neuer künstlerischer Formen und der heilige Jean
„Schla
Baptiste der zukünftigen Dramaturgie. Den besten
nolwer
und
Béweis für diese Behauptung bilden seine Stücke:
zubring
gen
„Der Ruf des Lebens“ und „Der Reigen“. Am
einand
ile“
meisten Kopfzerbrechen aber hat dem Franzosen
genom
tag
die Klassifizierung von Frank Wedekind gemacht.
Alles :
tel¬
wieder
Er weiß nicht, ob er ihn als Idealisten oder
off.
Naturalisten ansprechen soll. Jedenfalls bezeichnet
dann
er ihn als eine markante Persönlichkeit in der
vidual
er¬
deutschen Schriftstellerwelt und stellt ihn in Ver¬
spielen
gleich mit E. T. A. Hoffmann. „Pathetisches und
ger
ist an
Ironisches vermischen sich in eigenartiger Weise
Ein v
in Wedekinds Werken, von denen „Der Erdgeist“ leben
keit.“
heri entschieden das beste und bedeutendste ist.“
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