W
ner Charalterspieler vom
ist durch „La massière“ durch glücklichste Exemplifizierung
rungenen Vermögen die Papiere eines im Elend verstor¬
nit einer schlecht zusammen¬
in ein Kunstwerk umgesetzt worden. Leider verschwendete
benen Aristokraten kauft und als eleganter, schöner, tadel¬
ekommen und hätte den wan¬
haller als Vater Marèze seine tiesdringende Kunst,
loser „Graf Festenberg“ die Komtesse Laurentin hei¬
Den alten Marêze in Jules
Lili Marberg als Juliette ihre Schönheit und ihre dis¬
ratet, die er vor Jahren, noch als Kellner, kennen und lieben
médie „La massière“ vor¬
krete Anmut vergebens an ein Publikum, das seinen schlech¬
gelernt hat Am Ziel seines Lebenskunstwerks wird er von
iderung der Snobs groß und
ten Tag hatte und nicht mitgehen wollte.
einem eifersüchtigen Cousin seiner Frau gestürzt, als Hoch¬
heiten des Dialogs und der
Mit größerer Berechtigung konnten sich die Gäste des
stapler der Polizei ausgeliefert. Aber noch in den letzten
ohne Grenzen gewesen, wie
Volkstheaters gegen das Rühr= und Tendenzstück „Aller¬
zehn Minuten vor Ankunft des Kommissärs zeigt er in der
e“ von Suzanne Désprés
seelen“ von Hermann Heijermans wehren. Es ist
Erzählung dessen, wie alles kam mehr Vornehmheit und
Weil „La massière“ aber
heute über jeden Zweifel hinaus entschieden, daß Heijermans
persönlichen Adel als der Cousin, dem die Gräfin zuletzt
6 und weil „nur“ unser vor¬
die Hoffnungen auf reichen Segen, die man nach seinem
nur ein verächtliches: „Du Schuft!“, zuschleudert. Der Kell¬
eife Kunst in den Marèze
Eintritt in die Literatur auf ihn setzte, nicht erfüllt hat und
nergraf hätte es leicht gehabt, den gräflichen Namen gesetz¬
den die Komödie konstruiert
nie mehr erfüllen wird. Heijermans ist einer mehr aus der
lich zu erhalten; von der fast ausgestorbenen Linie der
t dem redlichen Stück Arbeit,
großen Zahl jener Beklagenswerten, die durch einen, mehr
Festenbergs lebt nur ein alter Spieler in Monte Carlo, der
ohne Erbarmen fallen. Arme,
dem Zufall als eigenem Können geschuldeten glücklichen
unseren Mann öfter angepumpt hat und gewiß auch gern
e! Sie fragen, was das ist,
Wurf die Blicke der nach einem dramatischen Messias sehn¬
adoptiert hätte ... Das Thema dieser Komödie ist ganz
ädchen, das dieses Ehrenamt
suchtsvoll auslugenden Menschheit auf sich lenkten und dann
und gar nach Saltens Herzen, der, selber Selfmademan und
einer das nämliche fragenden
unter ihrer Aufgabe und unter den fragenden Blicken er¬
Autodidakt, sich in verschiedenen Berufen betätigt und aus
e élève chargée de garder
schöpft zusammenbrachen. Die Fischertragödie „Die Hoff¬
eigener Kraft den Namen des brillantesten Wiener Jour¬
Eiment, de distribuer les
nung auf Segen“, die ihren Siegeszug zu einer Zeit an¬
nalisten neben Bahr erworben hat. Hinterher entdecken wir
ordre etc.“ Diese Erklärung
trat, wo der Naturalismus und seine Vertreter bereits zu
wohl, daß diese Eheschließung, ebenso wie das untadelige
sten Szene des ersten Aktes,
weichen begannen, ließ eine Nachblüte, eine Nachernte er¬
Benehmen des Kellners, seine Aphorismen und die Abley¬
des berühmten Malers Ma¬
hoffen. Doch ward diese Hoffnung enttäuscht. Alles, was
nung eines ihm angebotenen Rittergutes recht unglaub¬
ist. Unter seinen zahlreichen¬
Heijermans nachher aus dem kleinen Holland ins große
würdig und theatralisch sind. Noch stärker sind unsere Hin¬
uy sein Liebling und sie ge¬
deutsche Land sandte, versagte, war null und nietenhaft.
terher=Erwägungen nach dem zweiten Stück, betitelt „Der
Vertrauensstellung. Sie führt
Mühsam und mühselig versuchte Heijermans, die launische
Ernst des Lebens“ Ein berühmter Arzt, nebenbei ein
kethode des Meisters ein, sie
Menge, deren berauschenden Jubelruf er einmal verkostet
richtiger Plebejeremporkömmling, stellt seinem aristokrati¬
Meisters mit seinen anderen
hatte, neuerdings zu zwingen. Dabei schreckte er vor keinem
schen Schwager, einem genießenden Lebenskünstler, die
r Abwesenheit die Oberauf¬
technischen Mittel zurück. Einmal probierte er es mit einem
Diagnose, daß er nur noch sechs Monate zu leben habe und
auch zweimal in der Woche
noch konsequenteren Naturalismus; umsonst! Das Publi¬
will dem Zerschmetterten etwas von sittlicher Kraft und
Privatwohnung besuchen und
kum zog sich vor der Absichtlichkeit verstimmt zurück. Dann
männlicher Gefaßtheit vorschwätzen. Daraufhin sperrt der
rinnen zur Korrektur vor¬
versuchte er es mit einer, bei der durchschnittlichen liberalen
Aristokrat das Zimmer ab, nimmt seinen Revolver heraus
nd schlägt sich mit Stunden¬
Theatermenge und der durchschnittlich liberalen Theater¬
und eröffnet dem Schwager, er werde ihn binnen fünfzehn
elt, zugleich sich, ihre verwit¬
kritik eines gewissen Wohlwollens sicheren Tendenz und
Minuten niederschießen, um dieses „Gefaßt=Sterben“ von
en Bruder versorgend. Aber
benutzte die Schaubühne, um auf ihr Freisinn und Auf¬
ihm zu lernen. Natürlich bricht der Phraseur jämmerlich
nd fröhlich und das gefällt
klärung zu predigen. Aber auch das schlug fehl: dem un¬
zusammen und der vom Schicksal zum Tod verurteilte Ari¬
fünfundfünfzig Jahre auf
gebetenen, unerwünschten, unzeitgemäßen Vorkämpfer wurde
stokrat läßt ihn achselzuckend laufen, als die Uhr die Vier¬
ib sowie einen erwachsenen
klar gemacht, wie weit der Abstand zwischen seinen gutge¬
telstunde schlägt. Für den Zuschauer ist diese Viertelstunde
ees ahnt, unterstützt Marèze
meinten, jedoch schlechtgelungenen Produkten und einem
so aufregend, so nervenrüttelnd, so furchtbar, daß einzelne
durch den fingierten (aus
weisen Nathan sei, worauf ihm die Tür gewiesen wurde.
Frauen dem Theater entflohen. Wenn aber die Gefahr vor¬
nes ihrer Bilder und, ohne
Nun griff Heijermans zu einem letzten, zur Erreichung
über ist, dann urteilen wir nicht sehe mild über unseren
hdabei nach und nach in die
seines Zweckes völlig untauglichen Mittel, er vereinigte die
Schrecken und dessen Urheber, den Schöpfer des grauenvollen
er Frau Juliettens häufige
freisinnige Tendenz mit einem pathetischen, papiernen Dra¬
Effektes. Und wir erinnern uns jener Beate in „Es lebe
me Mareze, die gegen Ju¬
menstil, wie er so schwulstig und lebenswidrig selbst in den
das Leben“, die fünf Akte lang zwar nicht von einem Pisto¬
hat, verbietet ihr kurzweg
bösesten Zeiten nachschillerschen Epigonentums auf deutschen
lenschuß, dafür aber vom Herzschlag bedroht ist. Verschwin¬
tbei dieser Szene nicht zu¬
Bühnen nicht zu gewahren war. So ist das dreiaktige Stück
dend gering sind unsere Bedenken nach dem fröhlichen Aus¬
doch kommt dazwischen und
„Allerseelen“ — ein Spiel nennt es der Autor mit gezierter
klang, der „Auferstehung“. Hier, wo er verwegen,
slose arme Kleine in ritter¬
Affektation — entstanden, das im Volkstheater genau zwei¬
witzig, frech, übermütig sein kann, ist Salten in seinem
es und Juliette im zweiten
mal gegeben werden konnte, am Allerheiligen= und am
Element und restlos Herr der Situation. Es war einer von
kein Wunder, daß der Sohn
Allerseelentag 1907. Es läßt sich übrigens die Vermutung
den Arzten aufgegeben und er hat sich auf dem Totenbett
hieden begründetem Entsetzen
schwer abweisen, daß dieses unfrohe Spiel zu einer Zeit,
mit einem Mädel trauen lassen, von dem er, der verstockte
ärt, er wolle, müsse, werde
als der Name Heijermans noch mehr Geltung besaß, er¬
Ehe= und Kinderfeind, vor zwölf Jahren ein Kind gehabt
und letzten Akt stellt sich
worben und jetzt nur bei günstiger Gelegenheit, am offi¬
hat. Dieses Mädchen lebt samt dem Kinde schon sieben Jahre
#cques noch kein Liebeswort
ziellen Tag der Rührung, des Ernstes, der Ergriffenheit ab¬
lang mit einem anderen Mann, der in eine solche Toten¬
it ist, zu verzichten, um dem
gestoßen wurde. Eine Inhaltsangabe verlohnt kaum der
betttrauung nur der Erbschaft wegen willigt. Wider alles
erz zu ersparen. Dieses Opfer
Mühe. Es sind zwei Pfarrer da, ein edler, toleranter und
Erwarten genest der Todeskandidat und erregt dadurch
d nach mancher zarten, feinen
ein eifernder, intoleranter. Der edle öffnet einer schwan¬
lauter Verdruß und Arger. Nicht nur bei seiner nunmehri¬
denklichen, weltweisen Wort
geren Landstreicherin den Pfarrhof in ihrer schwersten
gen Frau und ihrem Kind, die sich zu dem anderen „Vater“.
ein Paar, während Vater
Stunde, wofür er auf eine Anzeige des unedlen hin vom
zurücksehnen, nicht nur bei dem in seinen Erb=Erwartun¬
igung einen freigewordenen
Amte suspendiert wird. Und zum Schluß holt sich der Lieb¬
gen und in seiner Häuslichkeit sehr gestörten Manne, son¬
des beauxarts“ bekommt.
haber sein Mädchen, nachdem das kaum geborene Kind wie¬
dern auch bei seinem besten Freund, der sich inzwischen
g leiser Wehmut schließt das
der gestorben ist, und das volkstümlich=pantheistische Pärche.
mit seiner, des Sterbenden, letzter Geliebten getröstet hat.
dem resigniert und traurig
sagt beim Abschied zum Pfarrer: „Sie gehören zu uns.“
Das wird gedankenvoll und ergötzlich zu dem Ende geführt,
erlauf der Handlung immer
Bibelpredigten, die nicht auf der Kanzel, und philosophische
daß der Nichtgestorbene alle Legate seines Testaments an
te“ gesprochen hat, sagt die
Deklamationen, die nicht ex cathedra oder äußerstens im
Freund, Frau, Kind und Geliebte einlöst und dann auf
keinen Nachsommer nachsichtig
Volksbildungsverein vorgetragen werden, verfehlen ihren
Reisen geht.
vre Marèze!“
Zweck. Auch wenn sie von einer so warm überredenden Für¬
Einer der begabtesten Köpfe unter den Berliner Kri¬
nnt, daß Lémaitre Kritiker,
sprecherin, wie es Fräulein Hannemann ist, gesprochen
tikern, Felix Poppenberg, hat mit nicht zutreffender
werden.
t und auf diesem Wege Ein¬
Schärfe die Einakter als „Wiener Künste aus zweiter Hand“
n hat. Darum haben sie an
Gegen Saltens drei Einakter „Vomandern Ufer“
verurteilt und Salten einen Augenblicksdramatiker genannt,
eglaubt und diesem Schau¬
in Buchform vor wenigen Tagen im Verlag S. Fischer
einen „dramatischen Feuilletonisten, geschickt, fingerfertig,
csal bereitet als die Pariser
in Berlin erschienen, wo auch im Oktober (mit Bassermann
unbedenklich, stets zweckbewußt auf Trumpf und Bluff aus“.
1905. Wenn bei Premieren
in den drei Verwandlungen des am andern Ufer Gelandeten)
Seine Uhren seien Attrappen mit einem Schlagwerk, sie
wäre, ob der Verfasser ein
die Uraufführung stattfand, — gegen Saltens Zyklus hätte
läuteten Sturm, wenn am Faden gezogen werde, aber sie
sei, dann hätten die Wiener
das Publikum die gleichen Einwendungen erheben können,
hätten kein eigenes organisches Räderwerk. Und dann sei
Dichtung“ kann beim „Schütz¬
wie gegen Lémaitre. Auch hier ein Monn von Geist, ein
der Lehrmeister zu kenntlich:
en als etwa bei einem Effekt¬
Mann von Talent, ein Kritiker und Theoretiker, so recht
„Die nachdenklichen Themen Artur Schnitle#s,
e, Dumas fils, Feuillet oder
das, was man einen grundgescheiten Kerl nennt, aber sicher
die Vorstellung von Lebens=Komödianterei und Rollenspiel,
stück hat andere, sehr beach= kein Dichter. Auein diesmal hatte das hudralöpfige Unge= mit dem trügerischen Durcheinandergleiten von Wahrheit
sind doch sonst gerade die #### # eimaun jnst keine Lust, ging vielmehr mit dem und Lüge nimmt; auf, und jene Gedanken der „lebendigen
ner Charalterspieler vom
ist durch „La massière“ durch glücklichste Exemplifizierung
rungenen Vermögen die Papiere eines im Elend verstor¬
nit einer schlecht zusammen¬
in ein Kunstwerk umgesetzt worden. Leider verschwendete
benen Aristokraten kauft und als eleganter, schöner, tadel¬
ekommen und hätte den wan¬
haller als Vater Marèze seine tiesdringende Kunst,
loser „Graf Festenberg“ die Komtesse Laurentin hei¬
Den alten Marêze in Jules
Lili Marberg als Juliette ihre Schönheit und ihre dis¬
ratet, die er vor Jahren, noch als Kellner, kennen und lieben
médie „La massière“ vor¬
krete Anmut vergebens an ein Publikum, das seinen schlech¬
gelernt hat Am Ziel seines Lebenskunstwerks wird er von
iderung der Snobs groß und
ten Tag hatte und nicht mitgehen wollte.
einem eifersüchtigen Cousin seiner Frau gestürzt, als Hoch¬
heiten des Dialogs und der
Mit größerer Berechtigung konnten sich die Gäste des
stapler der Polizei ausgeliefert. Aber noch in den letzten
ohne Grenzen gewesen, wie
Volkstheaters gegen das Rühr= und Tendenzstück „Aller¬
zehn Minuten vor Ankunft des Kommissärs zeigt er in der
e“ von Suzanne Désprés
seelen“ von Hermann Heijermans wehren. Es ist
Erzählung dessen, wie alles kam mehr Vornehmheit und
Weil „La massière“ aber
heute über jeden Zweifel hinaus entschieden, daß Heijermans
persönlichen Adel als der Cousin, dem die Gräfin zuletzt
6 und weil „nur“ unser vor¬
die Hoffnungen auf reichen Segen, die man nach seinem
nur ein verächtliches: „Du Schuft!“, zuschleudert. Der Kell¬
eife Kunst in den Marèze
Eintritt in die Literatur auf ihn setzte, nicht erfüllt hat und
nergraf hätte es leicht gehabt, den gräflichen Namen gesetz¬
den die Komödie konstruiert
nie mehr erfüllen wird. Heijermans ist einer mehr aus der
lich zu erhalten; von der fast ausgestorbenen Linie der
t dem redlichen Stück Arbeit,
großen Zahl jener Beklagenswerten, die durch einen, mehr
Festenbergs lebt nur ein alter Spieler in Monte Carlo, der
ohne Erbarmen fallen. Arme,
dem Zufall als eigenem Können geschuldeten glücklichen
unseren Mann öfter angepumpt hat und gewiß auch gern
e! Sie fragen, was das ist,
Wurf die Blicke der nach einem dramatischen Messias sehn¬
adoptiert hätte ... Das Thema dieser Komödie ist ganz
ädchen, das dieses Ehrenamt
suchtsvoll auslugenden Menschheit auf sich lenkten und dann
und gar nach Saltens Herzen, der, selber Selfmademan und
einer das nämliche fragenden
unter ihrer Aufgabe und unter den fragenden Blicken er¬
Autodidakt, sich in verschiedenen Berufen betätigt und aus
e élève chargée de garder
schöpft zusammenbrachen. Die Fischertragödie „Die Hoff¬
eigener Kraft den Namen des brillantesten Wiener Jour¬
Eiment, de distribuer les
nung auf Segen“, die ihren Siegeszug zu einer Zeit an¬
nalisten neben Bahr erworben hat. Hinterher entdecken wir
ordre etc.“ Diese Erklärung
trat, wo der Naturalismus und seine Vertreter bereits zu
wohl, daß diese Eheschließung, ebenso wie das untadelige
sten Szene des ersten Aktes,
weichen begannen, ließ eine Nachblüte, eine Nachernte er¬
Benehmen des Kellners, seine Aphorismen und die Abley¬
des berühmten Malers Ma¬
hoffen. Doch ward diese Hoffnung enttäuscht. Alles, was
nung eines ihm angebotenen Rittergutes recht unglaub¬
ist. Unter seinen zahlreichen¬
Heijermans nachher aus dem kleinen Holland ins große
würdig und theatralisch sind. Noch stärker sind unsere Hin¬
uy sein Liebling und sie ge¬
deutsche Land sandte, versagte, war null und nietenhaft.
terher=Erwägungen nach dem zweiten Stück, betitelt „Der
Vertrauensstellung. Sie führt
Mühsam und mühselig versuchte Heijermans, die launische
Ernst des Lebens“ Ein berühmter Arzt, nebenbei ein
kethode des Meisters ein, sie
Menge, deren berauschenden Jubelruf er einmal verkostet
richtiger Plebejeremporkömmling, stellt seinem aristokrati¬
Meisters mit seinen anderen
hatte, neuerdings zu zwingen. Dabei schreckte er vor keinem
schen Schwager, einem genießenden Lebenskünstler, die
r Abwesenheit die Oberauf¬
technischen Mittel zurück. Einmal probierte er es mit einem
Diagnose, daß er nur noch sechs Monate zu leben habe und
auch zweimal in der Woche
noch konsequenteren Naturalismus; umsonst! Das Publi¬
will dem Zerschmetterten etwas von sittlicher Kraft und
Privatwohnung besuchen und
kum zog sich vor der Absichtlichkeit verstimmt zurück. Dann
männlicher Gefaßtheit vorschwätzen. Daraufhin sperrt der
rinnen zur Korrektur vor¬
versuchte er es mit einer, bei der durchschnittlichen liberalen
Aristokrat das Zimmer ab, nimmt seinen Revolver heraus
nd schlägt sich mit Stunden¬
Theatermenge und der durchschnittlich liberalen Theater¬
und eröffnet dem Schwager, er werde ihn binnen fünfzehn
elt, zugleich sich, ihre verwit¬
kritik eines gewissen Wohlwollens sicheren Tendenz und
Minuten niederschießen, um dieses „Gefaßt=Sterben“ von
en Bruder versorgend. Aber
benutzte die Schaubühne, um auf ihr Freisinn und Auf¬
ihm zu lernen. Natürlich bricht der Phraseur jämmerlich
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fünfundfünfzig Jahre auf
gebetenen, unerwünschten, unzeitgemäßen Vorkämpfer wurde
stokrat läßt ihn achselzuckend laufen, als die Uhr die Vier¬
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klar gemacht, wie weit der Abstand zwischen seinen gutge¬
telstunde schlägt. Für den Zuschauer ist diese Viertelstunde
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meinten, jedoch schlechtgelungenen Produkten und einem
so aufregend, so nervenrüttelnd, so furchtbar, daß einzelne
durch den fingierten (aus
weisen Nathan sei, worauf ihm die Tür gewiesen wurde.
Frauen dem Theater entflohen. Wenn aber die Gefahr vor¬
nes ihrer Bilder und, ohne
Nun griff Heijermans zu einem letzten, zur Erreichung
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hdabei nach und nach in die
seines Zweckes völlig untauglichen Mittel, er vereinigte die
Schrecken und dessen Urheber, den Schöpfer des grauenvollen
er Frau Juliettens häufige
freisinnige Tendenz mit einem pathetischen, papiernen Dra¬
Effektes. Und wir erinnern uns jener Beate in „Es lebe
me Mareze, die gegen Ju¬
menstil, wie er so schwulstig und lebenswidrig selbst in den
das Leben“, die fünf Akte lang zwar nicht von einem Pisto¬
hat, verbietet ihr kurzweg
bösesten Zeiten nachschillerschen Epigonentums auf deutschen
lenschuß, dafür aber vom Herzschlag bedroht ist. Verschwin¬
tbei dieser Szene nicht zu¬
Bühnen nicht zu gewahren war. So ist das dreiaktige Stück
dend gering sind unsere Bedenken nach dem fröhlichen Aus¬
doch kommt dazwischen und
„Allerseelen“ — ein Spiel nennt es der Autor mit gezierter
klang, der „Auferstehung“. Hier, wo er verwegen,
slose arme Kleine in ritter¬
Affektation — entstanden, das im Volkstheater genau zwei¬
witzig, frech, übermütig sein kann, ist Salten in seinem
es und Juliette im zweiten
mal gegeben werden konnte, am Allerheiligen= und am
Element und restlos Herr der Situation. Es war einer von
kein Wunder, daß der Sohn
Allerseelentag 1907. Es läßt sich übrigens die Vermutung
den Arzten aufgegeben und er hat sich auf dem Totenbett
hieden begründetem Entsetzen
schwer abweisen, daß dieses unfrohe Spiel zu einer Zeit,
mit einem Mädel trauen lassen, von dem er, der verstockte
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als der Name Heijermans noch mehr Geltung besaß, er¬
Ehe= und Kinderfeind, vor zwölf Jahren ein Kind gehabt
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worben und jetzt nur bei günstiger Gelegenheit, am offi¬
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ziellen Tag der Rührung, des Ernstes, der Ergriffenheit ab¬
lang mit einem anderen Mann, der in eine solche Toten¬
it ist, zu verzichten, um dem
gestoßen wurde. Eine Inhaltsangabe verlohnt kaum der
betttrauung nur der Erbschaft wegen willigt. Wider alles
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ein eifernder, intoleranter. Der edle öffnet einer schwan¬
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denklichen, weltweisen Wort
geren Landstreicherin den Pfarrhof in ihrer schwersten
gen Frau und ihrem Kind, die sich zu dem anderen „Vater“.
ein Paar, während Vater
Stunde, wofür er auf eine Anzeige des unedlen hin vom
zurücksehnen, nicht nur bei dem in seinen Erb=Erwartun¬
igung einen freigewordenen
Amte suspendiert wird. Und zum Schluß holt sich der Lieb¬
gen und in seiner Häuslichkeit sehr gestörten Manne, son¬
des beauxarts“ bekommt.
haber sein Mädchen, nachdem das kaum geborene Kind wie¬
dern auch bei seinem besten Freund, der sich inzwischen
g leiser Wehmut schließt das
der gestorben ist, und das volkstümlich=pantheistische Pärche.
mit seiner, des Sterbenden, letzter Geliebten getröstet hat.
dem resigniert und traurig
sagt beim Abschied zum Pfarrer: „Sie gehören zu uns.“
Das wird gedankenvoll und ergötzlich zu dem Ende geführt,
erlauf der Handlung immer
Bibelpredigten, die nicht auf der Kanzel, und philosophische
daß der Nichtgestorbene alle Legate seines Testaments an
te“ gesprochen hat, sagt die
Deklamationen, die nicht ex cathedra oder äußerstens im
Freund, Frau, Kind und Geliebte einlöst und dann auf
keinen Nachsommer nachsichtig
Volksbildungsverein vorgetragen werden, verfehlen ihren
Reisen geht.
vre Marèze!“
Zweck. Auch wenn sie von einer so warm überredenden Für¬
Einer der begabtesten Köpfe unter den Berliner Kri¬
nnt, daß Lémaitre Kritiker,
sprecherin, wie es Fräulein Hannemann ist, gesprochen
tikern, Felix Poppenberg, hat mit nicht zutreffender
werden.
t und auf diesem Wege Ein¬
Schärfe die Einakter als „Wiener Künste aus zweiter Hand“
n hat. Darum haben sie an
Gegen Saltens drei Einakter „Vomandern Ufer“
verurteilt und Salten einen Augenblicksdramatiker genannt,
eglaubt und diesem Schau¬
in Buchform vor wenigen Tagen im Verlag S. Fischer
einen „dramatischen Feuilletonisten, geschickt, fingerfertig,
csal bereitet als die Pariser
in Berlin erschienen, wo auch im Oktober (mit Bassermann
unbedenklich, stets zweckbewußt auf Trumpf und Bluff aus“.
1905. Wenn bei Premieren
in den drei Verwandlungen des am andern Ufer Gelandeten)
Seine Uhren seien Attrappen mit einem Schlagwerk, sie
wäre, ob der Verfasser ein
die Uraufführung stattfand, — gegen Saltens Zyklus hätte
läuteten Sturm, wenn am Faden gezogen werde, aber sie
sei, dann hätten die Wiener
das Publikum die gleichen Einwendungen erheben können,
hätten kein eigenes organisches Räderwerk. Und dann sei
Dichtung“ kann beim „Schütz¬
wie gegen Lémaitre. Auch hier ein Monn von Geist, ein
der Lehrmeister zu kenntlich:
en als etwa bei einem Effekt¬
Mann von Talent, ein Kritiker und Theoretiker, so recht
„Die nachdenklichen Themen Artur Schnitle#s,
e, Dumas fils, Feuillet oder
das, was man einen grundgescheiten Kerl nennt, aber sicher
die Vorstellung von Lebens=Komödianterei und Rollenspiel,
stück hat andere, sehr beach= kein Dichter. Auein diesmal hatte das hudralöpfige Unge= mit dem trügerischen Durcheinandergleiten von Wahrheit
sind doch sonst gerade die #### # eimaun jnst keine Lust, ging vielmehr mit dem und Lüge nimmt; auf, und jene Gedanken der „lebendigen