renamme
macht Angelo Neumann 2 so beherischt
en, die er
doch tatsächlich das Theater unser gesellschaftliches Leben.
eumann?
Wir sprechen unaufhörlich davon, wir sind darum besorgt,
sucher aus
wir kennen den letzten Mann im Chor und den jubi¬
lierenden Vorhangzieher, und wir erhalten oft genug
ich selbst,
anonyme Briefe, in denen wir aufgefordert werden, in
ung des
eumanns
Leitartikeln die Frage des Repertoires und Ensembles,
ja noch viel kleinere Angelegenheiten des Theaters zu
schauspiel¬
behandeln. Darum haben wir uns täglich mit Angelo
aftlich er¬
Neumann beschäftigt, wollten immer wissen, was dieser
ir Persön¬
Mann macht, der immer etwas machen mußte, der von
ich un¬
Prag aus, das für seine Unternehmernatur zu klein war,
ann ge¬
andere Provinzen eroberte. War er doch schon mit dem
teumann,
ungeheuren Apparat des Richard Wagner=Theaters
ich denke
durch Deutschland, Italien und Oesterreich gezogen,
ist. Wo
hatte er doch schon die Verträge in der Tasche
werden,
gehabt, denen gemäß er den „Lohengrin“
in
kommen,
Paris aufführen
sollte, eine Absicht, die be¬
in wirkt.
kanntlich von einer Welle des Chauvinismus hinweg¬
äußere
gespült wurde. Nun plante er die Aufführung des
des Be¬
„Nibelungenringes“ in Rußland, er ging nach Peters¬
e wir in
burg, Moskau und Warschau. Das Gastspiel in Spanien
irch den
war durch den spanisch=amerikanischen Krieg zunichte
und nah
gemacht. Nach Berlin ging er mit dem Erstlingswerk des
wir ver¬
Italieners Mascagni, mit „Cavalleria rusticana“. Denn
jemand
seine Nähe zu Bayreuth hatte ihm die Liebe für die ita¬
zurecht
lienische Musik, die er noch von seiner eigenen Sängerzeit
im Tode
her hegte, nicht aus dem Herzen gerissen, und er strahlte
et, heute
förmlich vor Glück, wenn er in den Maifestspielen, deren
ainn ver¬
Einrichtung, ebensowohl aus ökonomischen wie aus
künstlerischen Rücksichten erwachsen, das Deutsche Theater
iffordern
ihm zu danken hat, mit einem Ensemble erlesener italie¬
ich auf
nischer Sänger Bellini, Donizetti und Verdi zu neuem
r Kirche
Leben erwecken konnte.
Reiter¬
Die Inszenierung von „Cavalleria rusticana“ war
welt¬
ein Meisterstück Neumannscher Kunst. Er hatte ursprüng¬
chier in
lich die Annahme des Werkes abgelehnt, weil zu hohe
in gro߬
Forderungen für Tantièmen und Material gestellt worden
lber sein
waren. Er hat nicht erst seit Richard Strauß sich gegen
und die
die Ansprüche der Verleger gesträubt. Er berief sich immer
irtig in
darauf, daß das Deutsche Theater in Prag nicht im stande
immer
sei, übermäßige Forderungen zu bewilligen. Das czechische
seinen
Landestheater hatte, da es in der glücklichen Lage
ater zu
einer höheren Subvention und eines größeren Reservoirs
ich nur
an Zuschauermengen ist, das Werk erworben und auf¬
suchs er
geführt, ohne jedoch damit einen Erfolg zu erzielen. Nun
schieden¬
kam der Dresdener Erfolg, und Neumann, dessen Blick
er jeden
für den Erfolg sich an Werken wie an Darstellern so oft
wie er
bewährte, erkannte, daß er doch an der italienischen Oper
aß er,
nicht vorübergehen könne. Rasch wurde die Oper er¬
ch nicht
worben, rasch die Dekorationen hergestellt, die Rollen ver¬
serzeugt,
teilt, die Proben ausgeschrieben. Vom ersten Moment bis
möglich,
zum letzten war Neumann dabei, überall die szenische
dadurch
Wirkung herausarbeitend und insbesondere die zwei
zeugen:
großen Massenszenen im Gebet vor der Kirche und am
t getan.
Schluß zu nervenaufwühlender Wirkung gestaltend. Der
st, und
Erfolg der „Cavalleria“ in Prag war einer der größten,
en und
die ich je mitgemacht habe, wie ja der Erfolg dieses
er von
Werkes überhaupt einer der größten Theatererfolge war,
er ge¬
welche die Geschichte des Theaters zu verzeichnen hat.
so weit
Jetzt erst nahm man im czechischen Theater das Werk
s not¬
wieder vor, inszenierte es aufs neue, und jetzt erst war
umann
auch dieser Bühne der Erfolg beschieden.
eneral¬
Grafen
Noch eines soll erwähnt sein, was Neumann von
ühnen¬
Dingelstedt übernommen hat: Die zyklischen Auf¬
führungen. Als er kam, debütierte er mit einem Schiller¬
ge¬
Zyklus, den er sofort wiederholen mußte, um der Nach¬
für
utschen
frage zu genügen. Wir brachten dann Goethe, Hebbel,
Grillparzer, Anzengruber, in der Oper Wagner, Mozart,
gsidee
Weber, Lortzing u. s. w. Vor zwei Jahren noch einen
e hat,
Zyklus von Ibsen, und der jetzige Dramaturg Doktor
gericht
Eger entwickelte mir kürzlich erst den von Neumann gut¬
Jerlin
geheißenen Plan für einen Schnitzler=Zyklus. Artur
stücken
Schnitzler war Angelo Neumann besonders ans Herz ge¬
ging
wachsen, weil er mit dessen Vater, dem Professor
jedes
Schnitzler, während seiner Wiener Tätigkeit befreundet ge¬
anden
wesen. Ich hatte vor einigen Wochen, kurz vor der Auf¬
,das
führung des „Medardus“, das Vergnügen, Artur
fühne,
Schnitzler zu besuchen. Da erinnerte mich der Dichter
ir Ge¬
daran, daß ich der Erste gewesen sei, der seine dramatische
un er¬
n, so Begabung bestätigt habe. Es war mir damals vor siebzehn
macht Angelo Neumann 2 so beherischt
en, die er
doch tatsächlich das Theater unser gesellschaftliches Leben.
eumann?
Wir sprechen unaufhörlich davon, wir sind darum besorgt,
sucher aus
wir kennen den letzten Mann im Chor und den jubi¬
lierenden Vorhangzieher, und wir erhalten oft genug
ich selbst,
anonyme Briefe, in denen wir aufgefordert werden, in
ung des
eumanns
Leitartikeln die Frage des Repertoires und Ensembles,
ja noch viel kleinere Angelegenheiten des Theaters zu
schauspiel¬
behandeln. Darum haben wir uns täglich mit Angelo
aftlich er¬
Neumann beschäftigt, wollten immer wissen, was dieser
ir Persön¬
Mann macht, der immer etwas machen mußte, der von
ich un¬
Prag aus, das für seine Unternehmernatur zu klein war,
ann ge¬
andere Provinzen eroberte. War er doch schon mit dem
teumann,
ungeheuren Apparat des Richard Wagner=Theaters
ich denke
durch Deutschland, Italien und Oesterreich gezogen,
ist. Wo
hatte er doch schon die Verträge in der Tasche
werden,
gehabt, denen gemäß er den „Lohengrin“
in
kommen,
Paris aufführen
sollte, eine Absicht, die be¬
in wirkt.
kanntlich von einer Welle des Chauvinismus hinweg¬
äußere
gespült wurde. Nun plante er die Aufführung des
des Be¬
„Nibelungenringes“ in Rußland, er ging nach Peters¬
e wir in
burg, Moskau und Warschau. Das Gastspiel in Spanien
irch den
war durch den spanisch=amerikanischen Krieg zunichte
und nah
gemacht. Nach Berlin ging er mit dem Erstlingswerk des
wir ver¬
Italieners Mascagni, mit „Cavalleria rusticana“. Denn
jemand
seine Nähe zu Bayreuth hatte ihm die Liebe für die ita¬
zurecht
lienische Musik, die er noch von seiner eigenen Sängerzeit
im Tode
her hegte, nicht aus dem Herzen gerissen, und er strahlte
et, heute
förmlich vor Glück, wenn er in den Maifestspielen, deren
ainn ver¬
Einrichtung, ebensowohl aus ökonomischen wie aus
künstlerischen Rücksichten erwachsen, das Deutsche Theater
iffordern
ihm zu danken hat, mit einem Ensemble erlesener italie¬
ich auf
nischer Sänger Bellini, Donizetti und Verdi zu neuem
r Kirche
Leben erwecken konnte.
Reiter¬
Die Inszenierung von „Cavalleria rusticana“ war
welt¬
ein Meisterstück Neumannscher Kunst. Er hatte ursprüng¬
chier in
lich die Annahme des Werkes abgelehnt, weil zu hohe
in gro߬
Forderungen für Tantièmen und Material gestellt worden
lber sein
waren. Er hat nicht erst seit Richard Strauß sich gegen
und die
die Ansprüche der Verleger gesträubt. Er berief sich immer
irtig in
darauf, daß das Deutsche Theater in Prag nicht im stande
immer
sei, übermäßige Forderungen zu bewilligen. Das czechische
seinen
Landestheater hatte, da es in der glücklichen Lage
ater zu
einer höheren Subvention und eines größeren Reservoirs
ich nur
an Zuschauermengen ist, das Werk erworben und auf¬
suchs er
geführt, ohne jedoch damit einen Erfolg zu erzielen. Nun
schieden¬
kam der Dresdener Erfolg, und Neumann, dessen Blick
er jeden
für den Erfolg sich an Werken wie an Darstellern so oft
wie er
bewährte, erkannte, daß er doch an der italienischen Oper
aß er,
nicht vorübergehen könne. Rasch wurde die Oper er¬
ch nicht
worben, rasch die Dekorationen hergestellt, die Rollen ver¬
serzeugt,
teilt, die Proben ausgeschrieben. Vom ersten Moment bis
möglich,
zum letzten war Neumann dabei, überall die szenische
dadurch
Wirkung herausarbeitend und insbesondere die zwei
zeugen:
großen Massenszenen im Gebet vor der Kirche und am
t getan.
Schluß zu nervenaufwühlender Wirkung gestaltend. Der
st, und
Erfolg der „Cavalleria“ in Prag war einer der größten,
en und
die ich je mitgemacht habe, wie ja der Erfolg dieses
er von
Werkes überhaupt einer der größten Theatererfolge war,
er ge¬
welche die Geschichte des Theaters zu verzeichnen hat.
so weit
Jetzt erst nahm man im czechischen Theater das Werk
s not¬
wieder vor, inszenierte es aufs neue, und jetzt erst war
umann
auch dieser Bühne der Erfolg beschieden.
eneral¬
Grafen
Noch eines soll erwähnt sein, was Neumann von
ühnen¬
Dingelstedt übernommen hat: Die zyklischen Auf¬
führungen. Als er kam, debütierte er mit einem Schiller¬
ge¬
Zyklus, den er sofort wiederholen mußte, um der Nach¬
für
utschen
frage zu genügen. Wir brachten dann Goethe, Hebbel,
Grillparzer, Anzengruber, in der Oper Wagner, Mozart,
gsidee
Weber, Lortzing u. s. w. Vor zwei Jahren noch einen
e hat,
Zyklus von Ibsen, und der jetzige Dramaturg Doktor
gericht
Eger entwickelte mir kürzlich erst den von Neumann gut¬
Jerlin
geheißenen Plan für einen Schnitzler=Zyklus. Artur
stücken
Schnitzler war Angelo Neumann besonders ans Herz ge¬
ging
wachsen, weil er mit dessen Vater, dem Professor
jedes
Schnitzler, während seiner Wiener Tätigkeit befreundet ge¬
anden
wesen. Ich hatte vor einigen Wochen, kurz vor der Auf¬
,das
führung des „Medardus“, das Vergnügen, Artur
fühne,
Schnitzler zu besuchen. Da erinnerte mich der Dichter
ir Ge¬
daran, daß ich der Erste gewesen sei, der seine dramatische
un er¬
n, so Begabung bestätigt habe. Es war mir damals vor siebzehn