VI, Allgemeine Besprechungen 2, Ausschnitte 1920–1928, Seite 4

2. Guttings box 37/7
S P
rückgehen auf
Rickerts suchen auf verschiedene Weise unter verschiedenen Vor¬
stimmung hin.
aussetzungen und mit abweichenden Zielen im Erlebnis das
Diese geis
ungestaltete, unerkaltete Urphänomen von Bewegung, Aktivität,
fachen Alkorder
Fülle, Dynamik, Konkretheit, Tiefe, Unmittelbarkeit, schöpferi¬
nach einem He
scher Unerschöpflichkeit zu fassen und von hier aus die Grund¬
punkt in der 2
tatsachen der Kultur und des persönlichen Daseins, des Geistes
alles,“ greifen
und der Seele zu erhellen und zu begründen.
ihrem Vordrin
Selbst das religiöse Fühlen und Vorstellen, das sich grund¬
Ehrfure

sätzlich über das Leben erhebt, hat diesen vertieften Begriff als
einand
w
entscheidendes Grundmotiv anjenommen und durch ihn eine Er¬
und
sinn.
neuerung alter Glaubensbegriffe und Symvole erreicht, die es
Beurteiler 1
ermöglichte, sie in die Provlematik der modernen Bildung ein¬
fassung ergeben
zuführen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die eindrucks¬
keit der künstle
volle und wirkungsreiche Persönlichkeit Johannes Müllers.
Grund eines
Seine Ethik, auf Erweckung des in jeder Seele schlummernden
zursprünglichen Wesens“ oder Gottesfunkens, sein Christusbild
heiten recht
des „quellenden, erfüllenden, wiederherstellenden, schöpferischen
werden künft
Lebens aus hintersinnlichen Tiefen“ knüpft an die deutsche
zheit
Ergrif
Mystik, an spiritualistische und andere außerkirchliche Vorstel¬
Verschiedenh
lungskreise an, die auch von anderen Vertretern der Christlich¬
Lindimduellen
keit Artur Bonus, und im Rahmen der theologischen
Peraments un
Wissenschaft Ernst Troeltsch, zur Belebung und Vertiefung
Gemeinsam
religiöser Erfahrung aufgesucht werden; aber vor der bewußt¬
nicht in Ge
persönlichen Fühlungnahme und Ertenntnis liegt die allgemeine,
Gesamtgeha
profangeschichtliche Wendung, die dichterisches philosophisches
aufzureißen,
und religiöses Vorstellen zur gegenseitigen Annäherung bringt
diese streben
und sie gemeinsam um das eine unfaßbare Zentralproblem des
sich nur gleich
Lebendigen kreisen läßt.
verlieren sich
hauptet sich an
Diese Idee des Lebens, die sich heute noch einer historisch
sind Schönhe
Die Idee des Lebene
schärfer abgrenzenden Bezeichnung entzieht, scheint auf den
Bedekin
ersten Blick nichts anderes zu sein, als das Vermächlnis
in der heutigen Literatur.
Lebensgewißh
Friedrich Nietzsches, der nun erst auf die dichterische Produktion
das Lebendige
tiefer zu wirken beginnt. Aber sie offenbart ihren Zusammen¬
Von Dr. Hugo Bieber.
auf Altenb
hang mit dem klassischen Idealismus schon durch ihre Richtung
In den nächsten Tagen erscheint eine neue Auflage
rauschen des A
auf Totalität, obgleich sie in viel höherem Grade in sich selbst
der Deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“
sich im Vorgef
zentriert bleibt. Sie deutet mit ihrer Neigung zu Ursprüng¬
von R. M. Meyer (Verlag Bondi, Berlin). Die Kapitel
Thomas M
lichkeit und Naturhaftigkeit auf Rousseauisches Empfinden, mit
über die Literatur der Gegenwart sind nach des Ver¬
Transzendenz.
ihrer Betonung der schaffenden Kraft, die in Recht, Sitte,
fassers Tode, von Hugo Bieber neu geschrieben; ihnen
wonnen, für a
Sprache, Religion, Kunst wirksam wird, auf die Anschauungs¬
entnehmen wir die folgenden Abschnitte. D. Red.
letzte Instanz,
weise der historischen Schule und wenn ihr Inhalt von vorn¬
zugleich einen
Die Philosophie des 20. Jahrhunderts kennt kein Problein,
herein eine unbestreitbare Wahlverwandtschaft mit jedem Rea¬
samte Vergang
das ihr ganzes Denken tiefer bewegt, als das Problem des
lismus bedingt, so weist dagegen ihr Ursprung aus dem Gegen¬
Lebens. Henri Bergson in Frankreich. Benedetto Croce in Ita¬
lien Dilthey. Eucken. Simmel, die Schüler Husserls, selbst= satz zur ungeistigen Alltäglichkeit auf eine romantische, ihr Zu= Zukunft verbü
Sbuug
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