VI, Allgemeine Besprechungen 2, Ausschnitte 1925–1929, Seite 2

2. Cuttings
box 38/1
Tieonahls wiederholt abgestrafte
Garinergehilfe Josef Steinbauer erkannt wurde. Der Vor¬
Vesu
fall hat großes Aufsehen erregt.
Vulk.
heute
Tätig.
Liletärische Legendendildung.
Der
Eine Richtigstellung.
kochen:
Von
glühen
Meter
Dr. Arthur Schnitzler.
TePUC
300 Met
Wir erhalten von Dr. Arthur Schnitzler zu
stromes
dem kürzlich im „Neuen Wiener Journal“ veröffentlichten
Aufsatz „Deutsche Dichtung in Javan“ von Dr. Erwin
Sekunde.
Stranik nachfolgende Zuschrift, die nicht bloß einen
arbeitet !
sachlichen Irrtum berichtigt, sondern auch literarhistorische
A
die sich in
bemerkenswerte Feststellungen enthält. (Anm. d. Red.)
Die
So ungern ich Redaktionen, Publikum und mich selbst mit
Richtigstellungen bemühe, es gibt doch immer wieder Fälle, in
denen man sich zu dergleichen veranlaßt fühlt, insbesondere, wenn
es gilt, einer literarischen Legendenbildung vorzubeugen.
Hiemit nehme ich Bezug auf einen am 3. d. M. im
D
„Neuen Wiener Journal“ erschienenen Artikel „Deutsche Dichtung
in Japan“, in dem sich unter anderem folgende Stelle findet:
„Während Wedekind durch sein Drama „Frühlingserwachen“
eigentlich nur zu den absolut Sensationsgierigen sprach, vermochte
Schnitzler der erklärte Liebling Japans zu werden. Beinahe
alle seine Werke wurden übersetzt, nur gerade die größten
nicht. Allerdings besaß Schnitzler neben seiner Kunst
auch Glück. Durch
Zufall lernte er als Student
bereits den Japaner Rintaro Mori kennen, der bis zu seinem
Mar
Tode im Herbst 1922 sich selbstlos der Propagierung Schnitzlers zösischen P#
widmete.“ Nun kann ich mich durchaus nicht erinneen, in meiner Nunzius E
Studentenzeit überhaupt einen Japaner kennen gelernt zu haben Antwort de
Später, in meiner Spitalszeit sind mir natürlich manche besondere selben Ke¬¬
Mediziner begegnet. Ganz bestimmt aber weiß ich, daß ich als Doumergue
Student und als junger Arzt von gelegentlichen poetischen Ver¬ Die damaß
suchen nur intimsten Freunden Mitteilung gemacht habe und daß innerhalb
damals gewiß kein Japaner die Möglichkeit hatte, solche Versuche Soldaten
kennen zu leinen, ins Japanische zu übersetzen und sich ihrer Demokrate
Propagierung zu widmen — um so mehr, als ich erst viel später
Frankreich
literarische Arbeiten zu veröffentlichen begann.
Unterschier
Erst vor fünszehn bis zwanzig Jahren dürfte — wohl als
haupt der!
erstes meiner Stücke — „Liebelei“ in japanischer Uebersetzung
Ich
erschienen sein. Ein japanischer Arzt namens J. Kubo war so
Damals
freundlich, mir persönlich ein Exemplar zu überbringen und
Regierung
nannie mir den Namen des Uebersetzers, den er mir auf meln
der Verhö
Ersuchen hin auch in das Buch hineinschrieb. Bei dieser Gelegen¬
Blutbad
heit war es wohl, daß ich den Namen Mori zum ersten= und schlei
mal gehört
habe. Auch in den darauffolgenden denten de¬
Jahren erhielt ich manchmal Besuch von Japanern, die
er gegen
mir von dem wachsenden Interesse ihrer Landsleute würdig un
für meine Werke Kunde brachten; Briese
japanischer Regiment
Schriftsteller bestätigten mir das gleiche, doch erst im gedacht,
Jahre 1922 erhielt ich durch gütige Vermittlung der japanischen
ein Jahr
Gesandtschaft einige Bände zugesandt, die Uebersetzungen meiner
Nu
Werke enthielten: einen Band Novellen („Abschied“, „Die Toten
an der E
schweigen“. „Die Fremde“ „Der blinde Geronimo", „Das er der in
Tagebuch der Redegonda“), übersetzt von Yamamato, und einen allem, de
Band Dramen („Anatols Hochzeitsmorgen“, „Der grüne Kakadu“, ist
„Die letzten Masken“, „Der einsame Weg" und „Komtesse Repräsen
Mizzi“), übersetzt von Kusimayana, endlich einen Band, in dem Feier. S
nur meine Novelle „Sterben“ enthalten war, übersetzt von man so
Mori, offenbar demselben, der seinerzeit „Liebelei“ ins Japanische sah ich :
übertragen hatte.
stellung
So wie es also den Tatsachen kaum entspricht, daß ich die die reput
Verbreitung meiner Werke in Japan den propagandistischen Be- die Nati
mühungen einer Bekanntschaft aus meinen Studentenjahren ver¬
sich von
danke (wenn ich auch nicht daran zweifle, daß jener mir persönlich,
Doumer
soweit ich mich zu entsinnen vermag, leider niemals bekannt
hielt sein
gewordene Rintaro Mori mein literarisches Ansehen in Japan Herrn i.
lebhaft gefördert hat), für ebenso unwahrscheinlich halte ich es, einige U
S
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