Diebilung, Wian
vom;
S. AUG 102:
DIE STIMME
S
09
den
Ch
Mueteenenaerneencseeee
Pepetnue
Meiseeceenteenensencesenen
Uile Landes und der Siedlungen; selbst Sama-#altung selbst. Zehntausende säumen den im Lärm der Zukunft nicht die heilige
Stille des 16. Juli.
Weg. Kein Dach, kein Fenster, kein Gerüst
Tritäner vom Berge Gerizim.
ist frei. Kaum fällt ein Wort, gewaltige Stille
Auf dem alten Friedhof von Tel-Aviv
Langsam bewegt sich der Zug durch die grüßt den Tod. Und was kein Ereignis der
sglocken
wird des Unsterblichen Sterbliches der Erde
Straßen. Kurz hült er zu Andacht und Ge-Iletzten Jahre zuwege brachte, bewirkt die
1 versan¬
gegeben — neben Achad Haam und Chaim
bet vor der großen Synagoge in der Rohow große Trauer: aller Parteienhaß wird unter¬
Augen¬
Arlosoroff. Die Schleier der Nacht senken
Allenby, vor dem Haus eines Schriftsteller-Idrückt, und sichtbar an diesem Tag die Ein¬
Fanderer¬
kameraden, vor der Ehrenwohnung, die die heit des jüdischen Volkes. Armer wurden iir,Isich über die trauernde Stadt und unsere
Fah tanz¬
Stodt ihm schenkte, und vor der Stadtver-aber dieses ist erschütternd schön. Vergeßt Einsamkeit.
n. Doch
en Wie
220
Nachdruck auch auszugsweise verboten!
= Dr. Jakob Rosenthal:
vor die
auf das
2225
ckt. Der
—
Begegnung mit Chalm Nachman Bialik
—
erer, der
underten
hen Sän¬
keine Arbeit hat. Uberall“, sagt der Dichter,
Der Wiener Aufenthalt Chaim Nachman Bialiks im Jahre 1932 wurde für alle. die
mit dem Dichter in Berührung kamen, zum unvergeßlichen Erlebnis. In Gesprächen
„wohin mich meine Europareise geführt, war
gewesen.
und in Vorträgen offenbarte sich der starke Zauber dieser ungewöhnlichen Dichter¬
der Aufschrei der Jugend derselbe: „Wo¬
in gutes
persönlichkeit.
Die damals in Genf abgehaltene Abrüstungskonferenz nahm unser Redakteur wahr. hin?“ Für die Jugend müssen neue Arbeits¬
Fgendio
gebiete erschlossen werden. Denn sonst
um den Dichter über diesen Punkt zu befragen.
#lik! Am
Die bei diesem Gespräch geäußerten Gedanken des Dichters seien, wiewohl der un¬
droht gerade von dieser Seite die Gefahr,
erschien
mittelbare Anlaß hiezu fehlt, wegen ihres hohen pazifistischen Gehaltes, der großen
daß die ungeheuren brachliegenden Ener¬
##t, daß
geistigen Klarheit und jener Ethik, die Bialik so auszeichneten, hier noch einmal
gien in Verbitterung umschlagen und eine
wiedergegeber. Red.
Vergiftung der ganzen Atmosphäre nach
12
als Redner aufgetreten war, das Problemsich ziehen würden. Was die jüdische Ju¬
Bialik-Tage in Wien
gend anbetrifft, muß ihr die Möglichkeit
der geistigen Krise des Judentums von
Der Wiener Besuch Chaim Nachmanheute in erschöpfender Weise bereits be-einer konstruktiven Arbeit im jüdischen
dieses
Bialiks war zu Ende und der Dichterlhandelt hatte, galt meine erste Frage den Lande gegeben werden. Und sehen Sie,
gesicht.
nach Palästina abgereist. Dieselbe großelallgemeinen Eindrücken, die er vonfuhr der Dichter fort, in Palästina, in
er, zum
unserem Palästina, in diesem kleinen Land¬
Liebe und Verehrung, mit der Millio-der heutigen geistigen Situation Europas
#igen er¬
streifen an der Küste des Mittelländischen
nen Herzen überall dem Sänger ihrer Sehn-mitnimmt.
besuchte
Meeres, wird praktische, größte Friedens¬
sucht, dem Kämpfer um ihre Erfüllung ent¬
„Meiner bescheidenen Meinung nach“, be¬
Kinder:
arbeit gemacht. Zum erstenmal in der Ge¬
gegenschlugen, wurden ihm auch von demgann der Dichter, „bereiten sich in Europa
te von
schichte des Menschheitsgeschlechtes ge¬
Wiener Judentum entgegengebracht. In der
schon für die nächsten Monate mannigfache
schieht es, daß Menschen in kultureller und
Stadt Herzls und Chajes’ wurde Bialik
Anderungen politischer und wirtschaftlicher
friedlicher Arbeit um die Möglichkeit ihrer
von allen Schichten des jüdischen Natur vor. Denn die geistige, politische und
ind das
Existenz ringen. Das, was heute sich in
Wien gefeiert, wie nur ein Volk seinen ökonomische Situation Europas, wie sie ge¬
Palästina vollzieht, beruht auf keinem
Dichter feiern kann. Und je länger er in Igenwärtig ist, dieses heillose Durcheinander,
Zwang eines äußerlichen Willens. Auch die
seiner Mitte weilte, je öfter man das Glück das Europa beherrscht und es aus den Fu¬
neuen wirtschaftlichen sozialen Gebilde dort,
en nach hatte, ihn zu sprechen und sprechen zu hö-Igen zu bringen droht, kann ohne nachhalti¬
die Ausfluß kollektivistischen Geistes sind,
Cyperniren, um so mehr offenbarte sich der Zauber
gen Schaden für seine Kultur unmöglich
beruhen keineswegs auf irgendeinem von
gel die
fortgesetzt werden. Vielleicht werden sich
dieser ungewöhnlichen Dichterpersönlichkeit.
außen kommenden Zwang, sondern sind aus¬
Jugend
Empfänge und Bankette, pädagogische
politische Anderungen schon im Gefolge der
schließlich Produkte eigenen Willens.
r holen
Konferenzen und Vorträge, Propagandaver-[jetzt beginnenden großen Abrüstungskonfe¬
sammlungen für das hebräische Buch undirenz ergeben. Auch die Juden müssen für
Vielleicht wird, wie schon einmal in der
De weht
Meetings für die Jugend, in deren Mittel-Idiesen Tag vorbereitet sein, um im gegebe¬
Weltgeschichte, als die Abendlandkultur ge¬
ine Ab¬
punkt Chaim Nachman Bialik stand, lösten inen Augenblick ihre Frage, die ihre Be¬
boren wurde, wieder einmal Palästina
Bei der einander in bunter Reihenfolge in diesen deutung als Weltfrage auch heute noch nicht das Muster und lehrende Beispiel für die
Pt jeder
acht Tagen ab. All diese Kundgebungen
eingebüßt hat, vor das Forum der Welt! Welt und für die ganze Menschheit werden.
te Ge¬
waren erfüllt von jenem tiefen Ernst, der
bringen zu können. Sonst könnte leichtDenf von Zion wird das Heil kommen und
Frei für
heute die geistige und materielle Situation diese historische Stunde ungenützt vorüber-das Wort Gottes aus Jerusalem. Leider
des Judentums kennzeichnet, sie waren aber gehen. Es ist aber notwendig, die allge¬
werden unsere friedlichen Anstrengungen
gleichzeitig ein flammendes Bekenntnis der
meine Aufmerksamkeit auf die Verschlech-durch die englische Administration im
terung der jüdischen Situation im gesamten Lande nicht nur nicht, wie es das Mandat
tte derWiener Judenheit zu der Geistesgröße Bia¬
Weltbild in ökonomischer und politischer Be¬
liks, zu dem Weg, den ihnen der Dichter ge¬
vorsieht, gefördert, sondern bisweilen durch
des
ziehung zu lenken. Freilich, um die Ab-ihre Indolenz und gefährliche Passivität
für
rüstungskonferenz, die für das Sein oder
auch gestört.“
Seiten
Nichtsein Europas von größter Bedeutung
Gespräch mit dem Dichter
überner
sein kann, zu einer machtvollen Tat wer¬
In vornehmer Stille liegt die zu beiden
Großer
den zu lassen, bedarf es der Vereinigung
In seinem Wiener Vortrag hat Bialik das
Seiten von Villengärten umrandete Krotten¬
n glänzt
n
W
an
vom;
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Stille des 16. Juli.
Weg. Kein Dach, kein Fenster, kein Gerüst
Tritäner vom Berge Gerizim.
ist frei. Kaum fällt ein Wort, gewaltige Stille
Auf dem alten Friedhof von Tel-Aviv
Langsam bewegt sich der Zug durch die grüßt den Tod. Und was kein Ereignis der
sglocken
wird des Unsterblichen Sterbliches der Erde
Straßen. Kurz hült er zu Andacht und Ge-Iletzten Jahre zuwege brachte, bewirkt die
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bet vor der großen Synagoge in der Rohow große Trauer: aller Parteienhaß wird unter¬
Augen¬
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Allenby, vor dem Haus eines Schriftsteller-Idrückt, und sichtbar an diesem Tag die Ein¬
Fanderer¬
kameraden, vor der Ehrenwohnung, die die heit des jüdischen Volkes. Armer wurden iir,Isich über die trauernde Stadt und unsere
Fah tanz¬
Stodt ihm schenkte, und vor der Stadtver-aber dieses ist erschütternd schön. Vergeßt Einsamkeit.
n. Doch
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Nachdruck auch auszugsweise verboten!
= Dr. Jakob Rosenthal:
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auf das
2225
ckt. Der
—
Begegnung mit Chalm Nachman Bialik
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keine Arbeit hat. Uberall“, sagt der Dichter,
Der Wiener Aufenthalt Chaim Nachman Bialiks im Jahre 1932 wurde für alle. die
mit dem Dichter in Berührung kamen, zum unvergeßlichen Erlebnis. In Gesprächen
„wohin mich meine Europareise geführt, war
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und in Vorträgen offenbarte sich der starke Zauber dieser ungewöhnlichen Dichter¬
der Aufschrei der Jugend derselbe: „Wo¬
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Die damals in Genf abgehaltene Abrüstungskonferenz nahm unser Redakteur wahr. hin?“ Für die Jugend müssen neue Arbeits¬
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um den Dichter über diesen Punkt zu befragen.
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droht gerade von dieser Seite die Gefahr,
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mittelbare Anlaß hiezu fehlt, wegen ihres hohen pazifistischen Gehaltes, der großen
daß die ungeheuren brachliegenden Ener¬
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geistigen Klarheit und jener Ethik, die Bialik so auszeichneten, hier noch einmal
gien in Verbitterung umschlagen und eine
wiedergegeber. Red.
Vergiftung der ganzen Atmosphäre nach
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als Redner aufgetreten war, das Problemsich ziehen würden. Was die jüdische Ju¬
Bialik-Tage in Wien
gend anbetrifft, muß ihr die Möglichkeit
der geistigen Krise des Judentums von
Der Wiener Besuch Chaim Nachmanheute in erschöpfender Weise bereits be-einer konstruktiven Arbeit im jüdischen
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gesicht.
nach Palästina abgereist. Dieselbe großelallgemeinen Eindrücken, die er vonfuhr der Dichter fort, in Palästina, in
er, zum
unserem Palästina, in diesem kleinen Land¬
Liebe und Verehrung, mit der Millio-der heutigen geistigen Situation Europas
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streifen an der Küste des Mittelländischen
nen Herzen überall dem Sänger ihrer Sehn-mitnimmt.
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Wiener Judentum entgegengebracht. In der
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Stadt Herzls und Chajes’ wurde Bialik
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friedlicher Arbeit um die Möglichkeit ihrer
von allen Schichten des jüdischen Natur vor. Denn die geistige, politische und
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Wien gefeiert, wie nur ein Volk seinen ökonomische Situation Europas, wie sie ge¬
Palästina vollzieht, beruht auf keinem
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